Shopify-Aktie: EU als Bremsklotz?

Shopify spricht sich für eine Änderung der Wirtschaftspolitik in Europa aus. Lesen Sie hier, was den Kanadiern vorschwebt, um maximales Wachstum zu entfalten.

Auf einen Blick:
  • Shopify fordert ein besseres Umfeld für KMUs in Europa.
  • Regularien sollten demnach abgebaut werden – unter anderem beim Datenschutz.
  • Nur so könne die EU wettbewerbsfähig bleiben

Die Shopify-Aktie hat in der auslaufenden Woche für Furore an der Börse gesorgt. Wegen der starken Quartalszahlen schoss die Aktie des E-Commerce-Spezialisten am Dienstag deutlich nach oben.

Doch das Unternehmen aus Kanada hat kürzlich auch eine weitere interessante Pressemitteilung veröffentlicht, die sich auf die Situation kleiner und mittlerer Unternehmen (KMUs) in Europa bezieht. Vorneweg: Diese Firmen, die über Shopify Online-Shops erstellen und die Logistik outsourcen können, sind die Hauptzielgruppe der Kanadier. Entsprechend ist Shopify an deren wirtschaftlichem Wohlergehen interessiert.

Draghi-Bericht skizziert KMU-Krise in Europa

Das Unternehmen zitiert hierzu den jüngsten Draghi-Bericht, benannt nach dem ehemaligen EZB-Präsidenten Mario Draghi. In diesem wird beschrieben, dass sich die KMUs in Europa mit etlichen Herausforderungen konfrontiert sehen: angefangen bei der Inflation und dem Lieferkettenproblem bis hin zu dem immer komplexeren und kostspieligeren regulatorischen Umfeld.

So nennen mehr als 55 % der europäischen KMUs regulatorische Belastungen als ihre größte Hürde. Zudem investierten EU-Unternehmen etwa 270 Milliarden Euro weniger in Forschung und Innovation als die US-Konkurrenten. Dadurch seien sie auf den Weltmärkten benachteiligt.

Shopify fordert einheitliche Regularien in der EU

Shopify hat deshalb nun einen Forderungskatalog erstellt, um dabei zu helfen, die schwierige Lage in Europa für die dortigen 24 Millionen KMUs zu verbessern. Die Kanadier fordern demnach ein Ende des „regulatorischen Dschungels“. Es brauche einheitliche, EU-weite Vorschriften, damit KMUs nahtlos über Grenzen hinweg skalieren können. Die Firmen sollten sich laut Shopify mehr auf Innovation und Expansion konzentrieren, statt auf die Einhaltung von Vorschriften.

Zudem setzen sich die Kanadier für eine liberale KI-Offensive in Europa ein. Selbige würde das Wachstum vorantreiben. Europa brauche hier eine offene und zugängliche Politik – ohne restriktive Vorschriften. Diese würden den Fortschritt behindern.

Datenschutz solle dereguliert und modernisiert werden

Kritik übt Shopify auch an den Datenschutzbestimmungen in der EU. Diese seien veraltet und schränkten Innovationen und Werbereichweite ein. Das Unternehmen betont hierzu vor allem die strengen Cookie-Anforderungen. Es sollten in Europa Datenrichtlinien geschaffen werden, welche die Rechte von Nutzern und Unternehmen besser miteinander in Einklang brächten, damit KMUs wettbewerbsfähig bleiben könnten, heißt es von Shopify.

„Die Wettbewerbsfähigkeit Europas hängt von der Schaffung eines Ökosystems ab, das große und kleine Unternehmen unterstützt. Durch die Schließung von Produktivitätslücken und die Erleichterung des Zugangs zu globalen Chancen kann Europa sicherstellen, dass KMUs für Wachstum gerüstet sind. Die Harmonisierung der Wirtschaftspolitik und die Minimierung regulatorischer Hindernisse werden dazu beitragen, ein Umfeld zu schaffen, in dem diese Unternehmen gedeihen können“, forderte der E-Commerce-Spezialist.

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