Shell-Aktie: Unterschätzt?

Vergleichsweise niedrige Ölpreise haben der Shell-Aktie sichtlich zugesetzt, was längst nicht jeder Analyst so recht nachvollziehen kann.

Auf einen Blick:
  • Goldman Sachs hält an der Kaufempfehlung für Shell fest.
  • Auch Jefferies zeigt sich optimistisch.
  • Die Börsianer verhalten sich dennoch weiterhin zurückhaltend.

Zumindest ein wenig konnte die Shell-Aktie in den letzten Tagen wieder zulegen, angetrieben auch von steigenden Ölpreisen. Jene kommen aber schon wieder ins Stocken, nachdem es an den chinesischen Märkten große Enttäuschungen aufgrund des Ausbleibens frischer Konjunkturpakete zu sehen gab. Die Shell-Aktie tappte da am Mittwochmorgen auf der Stelle.

31,08 Euro standen zum Zeitpunkt des Entstehens dieses Artikels auf der Anzeigetafel und damit etwa genauso viel wie vor einem Jahr. Geht es nach den Analysten von Goldman Sachs, ist das klar zu wenig. Dort wurde kürzlich eine Kaufempfehlung bekräftigt und das Kursziel bei 45 Euro belassen. Das entspricht einem theoretischen Aufwärtspotenzial von annähernd 50 Prozent.

Shell: Der Liebling der Analysten?

Das US-Analysehaus Jefferies ist etwas vorsichtiger und stellt umgerechnet knapp 37 Euro in Aussicht. Für eine Kaufempfehlung reicht es trotzdem und sowohl die jüngsten Entwicklungen als auch der weitere Ausblick werden als solide angesehen. Impliziert wird von den Börsenprofis damit, dass die Anleger sich momentan vielleicht etwas zu sehr zurückhalten könnten.

Shell Aktie Chart

Tatsächlich sind die Ölpreise zwar ein wesentlicher Faktor für die Entwicklung von Shell und anderen Ölkonzernen. Doch auch bei den aktuellen Preisen macht das Unternehmen noch gute Geschäfte. Es lässt sich darüber streiten, ob dies im derzeitigen Kurs bereits adäquat Berücksichtigung findet.

Stimmungssache

Doch selbst wenn wir als gesetzt hinnehmen, dass es fundamental rund läuft und Shell zudem weiterhin als Dividendenperle gilt, so ergeben sich daraus noch lange keine Garantien für steigende Kurse. Denn gerade bei dieser Aktie zeigt sich deutlich, dass auch das Sentiment an den Märkten eine gewichtige Rolle spielt. Solange diverse Wirtschaftskrisen die Stimmung beherrschen, bleibt der Weg gen Norden daher steinig und blind verlassen kann und sollte sich niemand darauf, dass die Shell-Aktie die Erwartungen der Analysten letztlich auch erfüllen können wird.

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