Shell macht einen Rückzieher: Wie die Nachrichtenagentur Reuters jüngst berichtete, wird der Ölkonzern drei Offshore-Gasprojekte in der kolumbianischen Karibik an den Nagel hängen.
2020 hatte Shell eine operative Beteiligung in Höhe von 50 % an den Tiefsee-Blöcken Fuerte Sur, Purple Angel und Col 5 erworben. Die restlichen Anteile entfallen auf Kolumbiens Staatskonzern Ecopetrol. Konkret umfassen die Projekte fünf Erdgas-Lagerstätten, die Ecopetrol als wirtschaftlich relevant einstuft: Kronos 1, Purple Angel 1, Gorgón 1 und 2 sowie Glaucus 1.
Shell: Kolumbiens Präsident gilt als Gegner der Fossilen
Der kolumbianische Konzern will künftig auch ohne die Beteilung von Shell an den Projekten festhalten. Experten sehen nun aber erhebliche Risikofaktoren für den Staatskonzern. Der seit 2022 amtierende Staatspräsident Gustavo Petro gilt als Gegner der Öl- und Gasbranche. Der linke Politiker hatte seit seinem Amtsantritt Lizenzrunden für neue Explorationen beendet und höhere Steuern für Produzenten verhängt.
Dass sich Shell nun aus den drei Gas-Explorationsprojekten zurückzieht, könnte eine Reaktion auf dieses inzwischen schwierige Umfeld sein. Shell selbst begründete die Entscheidung laut Reuters damit, dass die Assets „nicht mehr zu unseren strategischen Ambitionen“ passten. Man wolle aber weiterhin daran arbeiten, „flexible Energieprodukte und -lösungen für Kolumbien bereitzustellen, wie z. B. die Versorgung mit LNG sowie die hohe Qualität von Schmierstoffen und Kraftstoffen“, so ein Konzernsprecher.
Experten erwarten, dass Kolumbiens Abhängigkeit von ausländischen LNG-Lieferungen massiv ansteigen würde, sollte der Staat die heimische Erdgas-Produktion weiter ausbremsen. Shell würde als wichtiger Akteur des weltweiten LNG-Handels also weiterhin von dem Land profitieren.
Höhere Gewinnmargen im Fokus: Shell konsolidiert Portfolio
Zur Einordnung: Shell hatte in den letzten Monaten mehrere Assets verkauft, die laut dem Management weniger renditeträchtig sind. Der Ölkonzern will damit seine Gewinnmargen optimieren, um an der Börse mehr Zuspruch zu generieren.
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