Shell appelliert vor seiner Hauptversammlung an die Aktionäre: Im Mittelpunkt steht eine Investorengruppe, die den Ölkonzern dazu aufruft, strengere Klimaziele festzulegen. Die Resolution wurde vom aktivistischen Aktionär Follow This initiiert, gilt als bislang größte ihrer Art und soll zur Jahreshauptversammlung am 21. Mai zur Abstimmung stehen.
Der Ölkonzern ruft nun die restlichen Aktionäre auf, diesen Antrag abzulehnen. Dieser verstoße sowohl gegen das Prinzip einer guten Unternehmensführung als auch gegen die Interessen der Investoren. Außerdem hätte ein Gelingen der Resolution negative Auswirkungen auf die Kunden, so das Management.
Shell: Investorengruppe fordert unter anderem konkrete Scope-3-Ziele
Konkret fordert die mächtige Investorengruppe (27 Investoren mit einem verwalteten Vermögen von kumuliert rund 4 Billionen USD), dass Shell seine mittelfristigen CO2-Reduktionsziele mit dem Pariser Klimaabkommen in Einklang bringen soll. Dabei geht es auch um die sogenannten Scope-3-Emissionen, also Ausstöße, die zum Beispiel Endkunden bei der Nutzung von Shell-Treibstoffen verursachen.
Shell hatte im März seine CO2-Ziele bis 2030 abgeschwächt und das 2035er Ziel zunächst komplett verworfen. Bis 2050 will der Konzern aber weiterhin Klimaneutralität erreichen. Scope-3-Ziele hatte der Ölmulti bislang ähnlich wie die Wettbewerber aber noch keine publiziert.
Management befürchtet „erhebliche negative finanzielle Auswirkungen“
Das Management betonte nun, dass das Gelingen des Antrags „erhebliche negative finanzielle Auswirkungen auf das Unternehmen und seine Ambitionen haben würde“. Shell verwies in dem Kontext auch darauf, dass dadurch die Investitionsfähigkeit für Technologien der Energiewende eingeschränkt wäre. Der Konzern kommt daher zum Schluss, dass die Resolution schlecht für das Klima sei.
„Shells Ablehnung dieser fairen Forderung durch 27 seiner größten Investoren zeigt die Absicht des Unternehmens, auf Kollisionskurs mit dem Pariser Klimaabkommen zu bleiben“, betonte Follow This-Gründer Mark van Baal.
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