Nach ihrem bösen Start in den Mai, hat sich die Aktie von Shell mittlerweile wieder etwas gefangen. Auf bis zu 14,16 Euro waren die Papiere des Energiekonzerns im Laufe des Montagshandels zurückgefallen, am Donnerstagnachmittag notierte die Shell-Aktie wieder bei rund 15,30 Euro – ein Plus zum Vortag von immerhin 2,5 Prozent. Und auch aus dem operativen Geschäft kommen positive Signale. Bei Shell im Rheinland gibt es, aller aktuellen Probleme zum Trotz, eine Zukunft.
CO2-neutraler Kraftstoff
Shell plane in der dortigen Raffinerie eine Gas-Verflüssigungsanlage, um die eigenen LNG-Tankstellen in Deutschland und deren Kunden künftig mit CO2-neutralem Kraftstoff zu versorgen, teilt das Unternehmen am Donnerstag mit. Dazu setzt Shell demnach auf Biomethan. Die geplante Verflüssigungsanlage soll eine Jahreskapazität von rund 100.000 Tonnen haben. „Shell will dazu beitragen, dass der Schwerlastverkehr in Deutschland mittelfristig in einem ersten Schritt bis zu einer Million Tonnen CO2 pro Jahr weniger ausstößt“, heißt es in der Mitteilung. Bis 2024/23 soll eine Anlage entstehen, in der Gas auf minus 162 Grad gekühlt und dadurch flüssig wird. Das Gas komme über das bestehende Erdgasnetz, in das auch von Shell beschafftes Biomethan eingespeist wird. Das verflüssigte Gas soll dann per Tankwagen von der Anlage an die Tankstellen gebracht werden.
Ein Bekenntnis zum Standort
Die geplante Anlage umfasst neben der eigentlichen Verflüssigung eine Gasreinigung und -trocknung, drei Tanks zur Lagerung und zwei Abfüllstationen für Tankwagen. Shell plane, im zweiten Halbjahr 2020 die Antragsunterlagen einzureichen und im Frühjahr 2021 mit den Bauarbeiten beginnen zu können. „Wir sind stolz, dieses Projekt für das Rheinland gewonnen zu haben“, freut sich Raffineriedirektor Marco Richrath. Mit der vorhandenen Infrastruktur sowie mit dem Know-how der Mitarbeiter biete man die richtigen Voraussetzungen, „um aktiv die Energiewende zu gestalten“. Zudem sei so ein großes und richtungsweisendes Projekt auch ein klares Bekenntnis von Shell zum Standort und zur Energiewende – „erst recht in Zeiten der Pandemie“, so Richrath.
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