Shell zieht die Reißleine: Wie der Ölgigant jüngst bekannt gab, werden die Bauarbeiten an einer der größten Biokraftstoffanlagen Europas unterbrochen. Shell begründet den Baustopp mit den aktuell schwierigen Marktbedingungen.
Shell legt Biospritanlage in Rotterdam auf Eis
Konkret geht es um die Anlage im Shell Energy and Chemicals Park Rotterdam, die nach Fertigstellung eine Produktionskapazität von 820.000 Tonnen pro Jahr vorweisen sollte. „Die vorübergehende Unterbrechung der Bauarbeiten vor Ort wird es uns ermöglichen, den wirtschaftlichsten Weg für das Projekt zu finden“, sagte Shell-Manager Huibert Vigeveno.
Gleichzeitig wolle Shell an seinem Ziel festhalten, bis 2050 Netto-Null-Emissionen zu erreichen. Dabei würden kohlenstoffarme Kraftstoffe nach wie vor eine zentrale Rolle spielen, so Vigeveno. Die Anlage in den Niederlanden sollte eigentlich 2025 ihre Produktion aufnehmen. Nun dürfte die dortige Biospritherstellung erst Ende der 20er-Jahre in Betrieb gehen, so Shell. Der Treibstoff sollte unter anderem im Flugverkehr eingesetzt werden.
Shell-Boss Sawan fokussiert sich auf Renditemaximierung
Hintergrund: Shell-Boss Wael Sawan forciert aktuell eine strenge Effizienzstrategie. Der Ölkonzern hat deshalb in den letzten Monaten einige Assets verkauft, die bezogen auf die Wirtschaftlichkeit weniger vorteilhaft sind. Dabei ging es neben dem Verkauf von Raffinerien und dem Rückzug aus den europäischen und chinesischen Strommärkten auch um gecancelte Projekte für erneuerbare Energien und Wasserstoff.
Die Aktie jedenfalls hat bis dato davon profitiert. Seit Wael Sawan im Januar 2023 den CEO-Posten beim Ölmulti übernommen hat, ist die Shell-Aktie um knapp 26 % gestiegen (Stand: 02.07.2024, 13:30 Uhr, Tradegate).
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