Die Aktie von Royal Dutch Shell konnte ihren Aufwärtsmarsch nach Pfingsten am Donnerstag nicht fortsetzen. Im insgesamt schwächeren Marktumfeld gaben auch die Papiere des Energiekonzerns leicht nach. Vom Vortagesschlusskurs bei 15,84 Euro rutschte die Shell-Aktie im Xetra-Handel bis nach dem Mittag um knapp ein Prozent auf rund 15,70 Euro. Doch es gibt von Seiten des Unternehmens auch wirklich gute Nachrichten: Im Kampf gegen den Klimawandel ist Shell offenbar ein bemerkenswerter Erfolg gelungen.
90 Prozent des CO2 abgeschieden
Die Pilotanlage „ViennaGreenCO2“ zur Abscheidung von CO2 am Standort des Kraftwerks Simmering von Wien Energie habe eine erfolgreiche Kampagne von mehr als 1.000 Betriebsstunden absolviert, teilt Shell mit. Mit der Anlage wurden nach Konzernangaben aus einem Teilstrom des Abgases des benachbarten Biomassekraftwerks pro Tag 0,7 Tonnen CO2 abgeschieden. „Die Reinheitsanalyse des abgeschiedenen CO2 hat ergeben, dass es für den Einsatz als Dünger im Gewächshaus geeignet wäre“, so die Shell-Mitteilung. Mehr noch: Es sei demonstriert worden, dass mit dem neuartigen Verfahren über 90 Prozent des CO2 aus Abgasen abgeschieden werden könne. Wie andere derartige Technologien nutzt auch das Verfahren im Wiener Projekt laut Shell Stickstoff-Derivate – sogenannte Amine – um das Kohlendioxid aus den Abgasen von Verbrennungsprozessen zu trennen „und so zu verhindern, dass es in die Atmosphäre gelangt und zur globalen Erwärmung beiträgt“, wie es heißt.
„Damit Wien lebenswert bleibt“
„Die drastische Reduzierung von CO2-Emissionen ist wesentlich, damit Städte wie Wien lebenswert bleiben“, meint Wien Energie-Geschäftsführer Karl Gruber. Die Entwicklung von CO2-Abscheidungsverfahren könne im Gesamtkontext der Dekarbonisierung ein wichtiger Baustein sein. „Wir freuen uns, dass wir als Forschungsstandort zu neuen Erkenntnissen in diesem Bereich beitragen konnten“, lässt sich Gruber von Shell zitierten.
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