Shell-Aktie: Drill, baby, drill!

Shell geht einem neuen Ölprojekt in Nigeria nach und unterstreicht damit die Strategie, sich verstärkt auf das starke Geschäft in diesem Segment zu konzentrieren.

Auf einen Blick:
  • Shell gibt die endgültige Investitionsentscheidung für ein Ölprojekt in Nigeria bekannt.
  • Ab Ende des Jahrzehnts soll das Öl fließen.
  • Erwartet wird eine Spitzenproduktion von 110.000 Barrel täglich.
  • Die Anleger reagieren kaum auf die Meldung.

Es ist bereits bekannt, dass Shell sich derzeit verstärkt auf das Geschäft mit Öl und Gas konzentrieren möchte und dafür manches Klimaziel mindestens aufgeweicht hat. Dafür musste der Konzern einiges an Kritik einstecken, doch vom Kurs abbringen scheint man sich nicht lassen zu wollen.

Kürzlich gab Shell bekannt, die endgültige Investitionsentscheidung für das Ölprojekt Bonga North in Nigeria getroffen zu haben. Vermutet wird vor Ost ein Volumen von 300 Millionen Barrel Öläquivalent. Ab dem Ende des Jahrzehnts soll die Förderung beginnen und in der Spitze 110.000 Barrel täglich aus der Erde holen.

Die Shell-Aktie sinkt weiter

Den Anlegern stellt Shell damit langfristig zusätzliche Umsätze in Aussicht und noch dazu zeigen sich die Analysten freundlicher. Speziell mit Blick auf das Gasgeschäft wird für 2025 gemeinhin mit steigenden Preisen und Margen gerechnet. Die Börsen scheint dies aber nicht über die noch immer eher niedrigen Ölpreise hinwegtrösten zu können. Die Shell-Aktie wertete heute Morgen um rund zwei Prozent auf 29,36 Euro ab.

Shell Aktie Chart

Für den Ölpreis gibt es diverse Hinweise dafür, dass die Preise auf niedrigem Niveau verharren oder sogar weiter sinken könnten. Dafür könnte sowohl die kommende Trump-Regierung in den USA als auch ein möglicher Waffenstillstand im Gaza-Streifen sorgen. Niedrigere Ölpreise führen zu geringeren Margen bei Shell und so bleibt die Stimmung an den Märkten eher vorsichtig.

Kein Grund zur Sorge?

Gleichwohl sei gesagt, dass Shell auch mit den aktuellen Preisen noch sehr ansehnliche Gewinne einfährt und der langfristige Aufwärtstrend der Aktie trotz der müden Performance im laufenden Jahr ungebrochen bleibt. Nicht wenige Analysten halten das Papier sogar für klar unterbewertet und sprechen von Einstiegschancen. Versprechen lassen sich nicht abgeben, doch drängt sich schon ein wenig der Eindruck auf, dass bei der Shell-Aktie Risiken derzeit etwas überbewertet und Chancen ignoriert werden könnten.

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