Die vergangene Woche war keine gute an der Börse: Angesichts des kommenden Lock down light gab der DAX mehr als acht Prozent nach, der Euro Stoxx 50 verlor in ähnlicher Größenordnung. Auch die Aktie von Royal Dutch Shell erwischte es zunächst, es ging zeitweise hinab auf unter 10 Euro. Doch dann erlebten die Papiere des Energiekonzerns ein fulminantes Comeback: Die Shell-Aktie zog von ihrem Tiefstand bei 9,87 Euro noch am Mittwoch auf bis zu 11,04 Euro am späten Freitagabend in Frankfurt. Was war da passiert?
„Hoffnungsschimmer“ für Shell
Es waren eine Reihe von Analysten, die jetzt wieder extreme Erwartungen bezüglich der Shell-Aktie haben: So war es zunächst die US-Bank JPMorgan, die laut Medienberichten ihre Einstufung für Shell nach Quartalszahlen zwar auf „Neutral“ beließ. Mit einem Kursziel von 1600 Pence allerdings sieht Analyst Christyan Malek dennoch reichlich Luft nach oben: Selbst nach dem jüngsten Kursgewinn schloss die Shell-Aktie in London am Freitag bei lediglich 965 Pence – JP Morgann sieht demnach ein Potenzial von 65 Prozent. Der Analyst sprach in seiner am Donnerstag vorliegenden Studie von einem „Hoffnungsschimmer für den Ölkonzern“. Ein hoher Cashflow aus dem operativen Geschäft zeige, wie positiv sich eine aufgehellte Konjunktur auswirken kann, so das positive Urteil.
Credit Suisse empfiehlt zum Kauf
Zu einer ähnlichen Einschätzung gelang die britische Investmentbank Barclays: Sie hat Shell am Freitag von „Underweight“ auf „Equal Weight“ hochgestuft und das Kursziel auf 1500 Pence belassen. Dem schloss sich die Schweizer Bank Credit Suisse am Freitag an und beließ Shell nach Quartalszahlen bei einem Kursziel von 1550 Pence. Die Aktie des Ölkonzerns habe am Berichtstag bereits mit einer überdurchschnittlichen Entwicklung auf die gute Qualität der Zahlen sowie die neue, aktionärsfreundliche Gewinnausschüttungspolitik reagiert, so Analyst Thomas Adolff. Dennoch stufte der die Shell-Aktie angesichts des aktuellen Kursstandes als „Outperformer“ ein. Am Montag notierte die Shell-Aktie bis zum Mittag leicht höher bei bis zu 11,15 Euro.
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