Swiss Life-Chef Matthias Aellig sieht das direkte Risiko der neuen Zölle von US-Präsident Donald Trump für seinen Versicherungskonzern als überschaubar an. "Wir haben kein Geschäft in den USA, sind aber indirekt über die Kapitalmärkte betroffen", erklärte Aellig in einem Interview mit der "Neuen Zürcher Zeitung".
Selbst bei dauerhaften Zöllen rechnen viele Experten lediglich mit einem moderaten Rückgang des Wirtschaftswachstums in den USA um einen halben bis ganzen Prozentpunkt. Diese scheinbar geringe Veränderung könnte jedoch ausreichen, um eine Rezession in den USA auszulösen. Als langfristig orientierter Investor betrachtet Swiss Life nicht jede Tagesbewegung, doch Aellig warnt: Bei weiteren Eskalationen und zunehmendem Vertrauensverlust könnte sich die Lage deutlich verschärfen und schnell zu einer globalen Rezession führen.
Steigende Rezessionswahrscheinlichkeit beunruhigt Märkte
Die Zölle sind laut Aellig nur ein Teil des Problems. Als besonders gefährlich betrachtet er den möglichen Vertrauensverlust bei Konsumenten und Unternehmen. "Dann wird weniger konsumiert, weniger investiert. Dann hätte die Weltwirtschaft ein echtes Problem", warnt der Swiss Life-Chef. Die Wahrscheinlichkeit für dieses Szenario sei deutlich gestiegen – von etwa 25 Prozent im Herbst auf aktuell 40 bis nahezu 50 Prozent.
Negativzinsen in der Schweiz wieder im Gespräch
Bezüglich der Geldpolitik in der Schweiz angesichts eines möglichen globalen Abschwungs sieht Aellig zwei Szenarien: Entweder gelingt eine teilweise Wiederherstellung des Vertrauens mit lediglich moderatem Wachstumsrückgang, oder die Weltwirtschaft rutscht in eine globale Rezession. Im zweiten Fall müsste sich auch die Schweizerische Nationalbank neu positionieren.
Die aktuelle Hausmeinung von Swiss Life geht von einem gleichbleibenden Leitzins von 0,25 Prozent aus. Sollte sich das globale Rezessionsszenario jedoch weiter verfestigen, könnten erneute Zinssenkungen folgen – auch Negativzinsen seien dann wieder ein Thema und inzwischen wahrscheinlicher geworden. Aellig betont die Erfahrung seines Unternehmens mit solchen Phasen: "Zwischen 2014 und 2021 hatten wir Negativzinsen, und wir haben uns in dieser Zeit gut behauptet. Unser Lebensversicherungsgeschäft war profitabel, die Finanzberatung wuchs, das Gebührengeschäft konnten wir weiter ausbauen. Wir funktionieren auch im Tiefzinsumfeld."
Kritische Haltung zu Mietregulierungen
Als einer der größten Immobilienbesitzer der Schweiz mit rund 40.000 Wohnungen äußert sich Aellig kritisch zu den Mietregulierungen in Basel und Genf. In Basel habe der Mietzinsdeckel zu deutlich weniger Baugesuchen, Sanierungen und Neubauten geführt, was das Problem der Wohnungsknappheit noch verschärft habe. "Wenn das Angebot zurückgeht und die Nachfrage bleibt, steigen die Preise", erklärt er.
In Genf gebe es viele veraltete Gebäude, die nicht mehr saniert oder dekarbonisiert würden, weil es sich wirtschaftlich nicht mehr lohne. "Wer investieren will, muss auch anpassen dürfen. Sonst bleiben Ölheizungen einfach drin. Das ist nicht nachhaltig", so Aellig. Als Konsequenz prüfe Swiss Life in Basel neue Wohnbauprojekte sehr kritisch und habe in Genf in den letzten Jahren eher in Bürogebäude investiert. Der Grundsatz sei klar: "Wenn wir nicht sicher sein können, dass sich eine Investition lohnt, lassen wir es."
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