Schlagen Sie der Inflation ein Schnippchen

Inflation bleibt eine reale Gefahr für Ihr Vermögen. Mit diesen Instrumenten können Sie dieses Risko umgehen.

Auf einen Blick:
  • Was sind inflationsgeschützte Anleihen und wie funktionieren sie?
  • Ist Inflation wirklich eine Gefahr?
  • Chancen und Risiken im Detail
  • Alternative: Der passende ETF

Inflation – ein Begriff, der in den letzten Jahren zum ständigen Begleiter von Anlegern und Verbrauchern wurde. Vor allem mit Blick auf das eigene Vermögen stellt sich zwangsläufig die Frage: Wie kann man dieses vor der schleichenden Geldentwertung schützen? Eine interessante Antwort auf diese Frage liefern inflationsgeschützte Anleihen, die als eine der effektivsten Möglichkeiten gelten, sich gegen Inflation abzusichern. Doch was genau sind inflationsgeschützte Anleihen, wie funktionieren sie, und welche Chancen und Risiken bieten sie?

Was sind inflationsgeschützte Anleihen und wie funktionieren sie?

Inflationsgeschützte Anleihen, auch bekannt als Inflation-Linked Bonds (ILBs), sind eine spezielle Form von Staats- oder Unternehmensanleihen, deren Wert sich an der Entwicklung der Inflation orientiert. Das Besondere an diesen Anleihen ist, dass sowohl der Nennwert als auch die Zinszahlungen an einen Inflationsindex gekoppelt sind – in den USA beispielsweise an den Consumer Price Index (CPI).

Steigt die Inflation, steigt auch der Nennwert der Anleihe, und damit erhöhen sich die Zinszahlungen. Das bedeutet, dass Sie als Investor nicht nur einen festen Kupon erhalten, sondern auch von der realen Kaufkraftsteigerung Ihrer Anlage profitieren. Diese Konstruktion macht inflationsgeschützte Anleihen besonders attraktiv in Zeiten, in denen die Teuerungsrate nach oben zeigt.

Ist Inflation wirklich eine Gefahr?

Doch warum sollten Sie sich überhaupt mit diesem Thema beschäftigen? Schließlich hat man sicherlich noch im Ohr, dass in den vergangenen zwölf Monaten die Teuerungsrate in der Eurozone und auch in Amerika als den beiden wichtigsten Märkten gefallen ist, was auch Spielraum für entsprechende Zinssenkungen schaffte. Doch: Wenn man sich allein die Eurozone anschaut, gab es auf annualisierter Basis nach dem absoluten Tiefpunkt von nur 1,7 % Teuerung im September inzwischen einen kontinuierlichen Anstieg auf wieder 2,4 % im Dezember letzten Jahres. Ein ähnliches Bild hat auch Amerika gezeigt. Hier stieg die annualisierte Inflation vom Tief bei 2,4 % im September auf 2,7 % im November. Und es ist wird damit gerechnet, dass auch im Dezember höhere Werte ausgewiesen wurden.

Insofern: Die Inflation war nie weg, sondern machte eigentlich nur eine Pause. Und es steht zu befürchten, dass unter dem neuen US-Präsidenten Donald Trump die Teuerungsrate weltweit wieder anspringen wird, allein schon durch entsprechende Pläne zu Strafzöllen.

Einmal durchgerechnet

Um die Funktionsweise inflationsgeschützter Anleihen zu verdeutlichen, schauen Sie doch bitte gemeinsam auf eine US-Anleihe mit der ISIN US912810FD55. Diese Anleihe wurde von der US-Regierung emittiert und ist an den amerikanischen Verbraucherpreisindex gekoppelt. Ihr aktueller Kupon beträgt 7,052 %. Doch anders als bei klassischen Anleihen, bei denen der Kupon auf den festen Nennwert berechnet wird, orientiert sich der Kupon bei einer inflationsgeschützten Anleihe an dem inflationsbereinigten Nennwert. Das heißt, steigt die Inflation, erhöht sich der Nennwert der Anleihe, und der Investor profitiert von höheren absoluten Zinszahlungen.

Kurz durchgerechnet: Nehmen wir an, ein Investor kauft diese Anleihe mit einem Nennwert von 1.000 Dollar. Beträgt die Inflation in einem Jahr 5 %, steigt der Nennwert der Anleihe auf 1.050 Dollar. Der Kupon von 7,052 % wird nun auf diesen erhöhten Betrag berechnet, was zu einer Zinszahlung von etwa 74,05 Dollar führt – statt der ursprünglichen 70,52 Dollar. Bleibt die Inflation hoch, wächst nicht nur die Kaufkraft des Investors, sondern auch die Attraktivität der Anleihe.

Chancen und Risiken im Detail

Die Vorteile solcher Anleihen liegen auf der Hand: Sie bieten einen Schutz vor realen Vermögensverlusten durch Inflation und eignen sich somit besonders für sicherheitsorientierte Anleger. Doch wie bei jeder Anlage gibt es auch hier Risiken. Ein großes Risiko besteht in der sogenannten Deflation, also einem deutlichen Rückgang des Preisniveaus. In diesem Fall sinkt der Nennwert der Anleihe, und die Zinszahlungen fallen entsprechend geringer aus. Für Sie als Investor bedeutet das nicht nur niedrigere Erträge, sondern auch potenzielle Verluste, sollte die Anleihe vorzeitig verkauft werden müssen.

Ein weiteres Risiko ist die Volatilität der Zinssätze. Da inflationsgeschützte Anleihen oft längere Laufzeiten haben, reagieren sie empfindlich auf Zinsänderungen am Markt. Steigen die Nominalzinsen, können die Kurse der Anleihen sinken, was für kurzfristig orientierte Anleger problematisch sein könnte.

Lohnen sich inflationsgeschützte Anleihen?

Trotz dieser Risiken bleibt die zentrale Frage: Lohnen sich inflationsgeschützte Anleihen? Die Antwort hängt von Ihrer individuellen Anlagestrategie und der Einschätzung der zukünftigen Inflation ab. Wenn Sie Vermögen langfristig absichern möchten und mit moderaten Renditen zufrieden sind, können sie eine sinnvolle Ergänzung im Portfolio darstellen. Insbesondere in Zeiten steigender Inflationsraten bieten sie einen entscheidenden Vorteil: Sie erhalten die Kaufkraft des investierten Kapitals.

Eine Frage, die viele Anleger beschäftigt, ist die Verfügbarkeit solcher Anleihen. In den USA sind diese Anleihen unter dem Namen „Treasury Inflation-Protected Securities“ (TIPS) bekannt und werden regelmäßig von der US-Regierung emittiert. In Deutschland gibt es ähnliche Produkte, die von der Bundesregierung ausgegeben wurden. Private Anleger können solche Anleihen entweder direkt über Banken oder über Investmentfonds erwerben, die sich auf inflationsgeschützte Wertpapiere spezialisiert haben. Allerdings: Die Finanzagentur des Bundes hat seit letztem Jahr keine neuen inflationsgeschützten Bundesanleihen mehr emittiert. Und die, welche noch ausstehen, sind eher unattraktiv bzgl. der Rendite. Insofern sollten Sie sich vor allem auf amerikanische Anleihen dieser Art fokussieren.

Alternative: Der passende ETF

Wobei es hier auch noch einen weiteren Werg gibt, der das Risiko streuen kann. Denn für inflationsgeschützte Anleihen gibt es auch entsprechende ETFs. Und das nicht nur für amerikanische Bonds, sondern auch für welche aus der Euro-Zone oder sogar global. Ihr Vorteil: Die Rendite mag unter Umständen nicht so hoch sein wie bei einer Einzelanlage, dafür aber das Risiko wesentlich breiter gestreut.

Abschließend lässt sich sagen, dass inflationsgeschützte Anleihen eine attraktive Lösung für Anleger darstellen, die sich vor der Geldentwertung schützen möchten. Ihre Wirkungsweise ist relativ einfach zu verstehen: Steigt die Inflation, steigt der Wert der Anleihe – und damit die Zinszahlungen. Sie bieten somit einen wirksamen Schutz vor realen Vermögensverlusten und sichern die Kaufkraft des investierten Kapitals. Dennoch sollten Anleger die Risiken, wie Deflation oder Zinsänderungen, nicht außer Acht lassen und diese Anlageform als Teil eines diversifizierten Portfolios betrachten.

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