SAP hat am 22. April seine Quartalszahlen für das erste Geschäftsviertel 2025 präsentiert und dabei für einige Überraschungen gesorgt. Der DAX-Konzern bestätigte sein Wachstumstempo im Cloud-Geschäft, steigerte die Profitabilität deutlich und bekräftigte den Jahresausblick – Parameter, die Anlegern Auftrieb gaben. Die SAP-Aktie zeigt derzeit einige positive Tendenzen an und könnte im heutigen Handel den DAX tragen.
SAP Aktie Chart
Doch nicht nur interne Kennzahlen bestimmen aktuell das Bild: Marktstimmung und geopolitische Unsicherheiten – allen voran die jüngsten US-Zollankündigungen von Präsident Donald Trump und die Gegenmaßnahmen Chinas – werfen ihre Schatten auf die Walldorfer Software-Schmiede. In diesem Artikel beleuchten wir die aktuellen Ergebnisse, die Marktreaktionen und analysieren, inwieweit die Handelspolitik zwischen Washington und Peking SAP tatsächlich beeinflusst – oder eben nicht. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen!
1. Quartal 2025: Cloud-Wachstum bestätigt und Profitabilität im Aufwind!
SAP hinkt nicht mehr dem eigenen Anspruch hinterher. Im ersten Quartal wuchs der Cloud-Umsatz währungsbereinigt um 26 % auf 4,99 Milliarden Euro – exakt dieselbe Steigerungsrate wie im Vorquartal und knapp unter den Analystenerwartungen von 5,06 Milliarden Euro. Der entscheidende „Current Cloud Backlog“ kletterte um 29 % auf 18,2 Milliarden Euro, was den Start in das Jahr als „soliden Start in einem äußerst unbeständigen Umfeld“ charakterisierte, so Finanzvorstand Dominik Asam. Mit dieser Kennziffer können wir das aktuelle Auftragsvolumen besser einschätzen.
Das ist erstaunlich!
Erstmals sorgte nicht das Wachstum, sondern die Effizienz für Aufsehen: Der bereinigte Betriebsgewinn konnte um 58 % auf 2,46 Milliarden Euro angehoben werden. Hier wurden die Prognosen deutlich (!) geschlagen. Unter dem Strich verbuchte SAP einen Konzerngewinn von 1,8 Milliarden Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Verlust von 824 Millionen Euro angefallen war. Diese starken Zahlen untermauern den eingeschlagenen Sparkurs, zu dem insbesondere umfangreiche Stellenabbaumaßnahmen im Vorjahr beigetragen haben.
Die Marktreaktion und ein bekräftigter Ausblick!
Die unmittelbare Börsenreaktion fiel deutlich positiv aus: Nach Vorlage der Zahlen schossen die Papiere in Frankfurt im nachbörslichen Handel um über 7 % nach oben, und auch in New York legten SAP-Titel kräftig zu. Die Hauptgründe für den Optimismus sind das anhaltende Cloud-Wachstum und die Verbesserung der operativen Marge.
Entsprechend bestätigte SAP seinen Jahresausblick: Bei konstanten Wechselkursen soll der Cloud-Umsatz 2025 zwischen 21,6 und 21,9 Milliarden Euro liegen (+26 bis +28 %) und der Gesamtumsatz aus Cloud & Software um 11 bis 13 % auf 33,1 bis 33,6 Milliarden Euro steigen. Auf der Ergebnisseite peilt das Unternehmen einen Betriebsgewinn von 10,3 bis 10,6 Milliarden Euro an, nach währungsbereinigten 8,15 Milliarden Euro im Jahr 2024. Der freie Cashflow wird für das Gesamtjahr weiterhin auf 8,0 Milliarden Euro geschätzt, nachdem im Q1 bereits 3,6 Milliarden Euro generiert wurden (+36 %).
Auswirkungen der Handelskonflikte auf SAP!
Parallel zu den Quartalszahlen wecken die jüngsten Entwicklungen im Handelsstreit zwischen den USA und China Unsicherheit an den Märkten. Präsident Donald Trump hat angekündigt, weitere Zölle auf Importe aus China zu erheben, was insbesondere Elektronik- und Technologieunternehmen trifft. Drohungen sowohl gegenüber Hardware- als auch Software-Importen bringen konjunkturelle Bedenken mit sich: Sinkende Investitionen chinesischer Firmen in IT-Projekte könnten auch SAPs eigene Projekte in der Region belasten. Andererseits haben US-Ausnahmen für bestimmte Hightech-Importe und temporäre Aussetzungen von Zöllen in der Vergangenheit immer wieder für Erleichterung gesorgt. Die Branche befindet sich in einem angespannten Umfeld mit kurzfristigen Unsicherheiten.
Für SAP ist die direkte Betroffenheit moderat: Laut Unternehmensangaben entfällt weniger als 10 % des weltweiten Umsatzes auf Asien/Pazifik (inklusive China). Die breit gestreute Kundenbasis und das Cloud-Modell, bei dem Kunden über Internetzugang statt lokale Server arbeiten, reduzieren Abhängigkeiten von Lieferketten und Zollgrenzen. Dennoch kann ein längerer Handelskonflikt das Investitionsklima chinesischer, aber auch amerikanischer Unternehmen trüben. Wichtig zu wissen: In einem weiteren Reuters-Bericht heißt es, dass Asiens Fabrikaktivität schon Anfang April unter Trumps Zollplänen gelitten hat. SAP spürt solche Makrotrends zwar nicht unmittelbar in den Quartalszahlen, wird aber mögliche Wachstumsdämpfer in China und global im Auge behalten müssen.
3 Faktoren: Wirtschaftslage, Stellenabbau und Gegenwind!
Trotz der positiven Quartalskennzahlen warnt SAP-Management vor Gegenwind aus der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung. Im ersten Quartal profitierte SAP deutlich von Kostensenkungen durch das im Vorjahr beschlossene Stellenabbauprogramm. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) stieg um 60 % auf 2,46 Milliarden Euro. Gleichzeitig betonte SAP, dass die Wirtschaftslage das Neukundengeschäft belasten könnte.
Nach Einschätzung selbst konservativer Analysten dürfte ein verhaltener IT-Investitionszyklus mittel- bis langfristig spürbar sein. Die deutsche Regierung prognostiziert für 2025 kaum Wachstum in der heimischen Wirtschaft, was auch globalen Konzernen wie SAP zu denken geben sollte. Dennoch bleibt SAP zuversichtlich, dank strikter Kostenkontrolle und wachsender Kundennachfrage im Cloud-Bereich die Rentabilität hoch zu halten.
Ausblick auf Strategische Weichenstellungen!
Bei all den Zahlen und wirtschaftlichen Unwägbarkeiten bleibt SAP jedoch weiterhin auf Kurs. Die Cloud-Migration ihrer Bestandskunden, die Einführung neuer KI-Funktionen in den Produktlinien und die kontinuierliche Optimierung der Service- und Beratungsangebote stehen ganz oben auf der Agenda. Konzernchef Christian Klein und Finanzvorstand Dominik Asam betonen in diesem Umfeld, dass SAP weiter wachsam bleibe, um Gewinn und Cashflow zu sichern, sollten sich makroökonomische Rahmenbedingungen verschlechtern. Strategisch will SAP bis zum Jahresende seine Ausgaben für die Forschung und Entwicklung erhöhen, um im Rennen um KI-gestützte Business-Lösungen nicht an Boden zu verlieren – ein Bereich, in dem das Unternehmen nach eigenen Angaben „eine Erfolgsformel“ verfolgt.
Das Fazit des Tages!
Die SAP-Aktie präsentiert sich nach Q1-Zahlen in stabiler Verfassung. Die Kurstendenzen sind aktuell positiv. Wachstum im Cloud-Segment, gesteigerte Profitabilität und eine bestätigte Jahresprognose bilden offenbar weiterhin das Fundament für die Zukunft. Die handelspolitischen Spannungen zwischen den USA und China wirken derzeit noch moderat, könnten jedoch mittelfristig das IT-Ausgabenklima beeinträchtigen. SAPs breite geografische Aufstellung und sein Cloud-Modell mildern jedoch die direkten Risiken, während Kostendisziplin und Innovationskraft den Kurs des Softwarekonzerns direkt positiv beeinflussen.
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