Rohstoffe und Gold sind heute, im Vergleich zum breiten Aktienmarkt, so niedrig bewertet wie nur selten in den letzten 100 Jahren. Solche Tiefststände konnten wir bereits 1929 vor der Weltwirtschaftskrise, Ende der 1960er Jahre während einer Phase wirtschaftlicher Stagnation und hoher Inflation sowie in den späten 1990er Jahren kurz vor dem Platzen der Dotcom-Blase beobachten.
Rückblickend sind die daraus resultierenden Folgen für Anleger gut bekannt. Viele von uns erinnern sich wahrscheinlich noch gut an das Ende der neunziger Jahre: Obwohl die damalige Interneteuphorie sich als berechtigt herausstellte, haben viele gehypte Unternehmen aus dieser Zeit heute keine Bedeutung mehr.
Die gegenwärtige Situation zeigt auffällig ähnliche Trends. Technologieaktien sind erneut im Rampenlicht und finden sich in fast allen Depots wieder. Rohstoffe hingegen – das Fundament aller Wirtschaftsaktivitäten – werden weitgehend ignoriert. Diese Missachtung ist besonders bei Gold und Goldminenaktien sichtbar: Seit 1900 lag das durchschnittliche Verhältnis zwischen dem Goldpreis und dem S&P-500-Index bei etwa 1,66. Derzeit liegt dieses Verhältnis jedoch nur bei etwa 0,49 – ein Hinweis auf eine starke Unterbewertung von Gold und damit verbundenen Minenaktien.
Besonders extrem ist die Unterbewertung von Goldminenaktien. Diese werden derzeit nur mit etwa der Hälfte ihres langjährigen Durchschnitts bewertet. Dies ist erstaunlich, da kein anderer Sektor innerhalb des Rohstoffmarktes momentan eine höhere Rentabilität aufweist als die Goldproduzenten, welche durchschnittlich eine Marge von 27 Prozent erzielen.
Die Basis für einen starken Bullenmarkt, der einige Jahre anhalten könnte, ist somit gelegt. Hinzu kommt: In Zeiten von Wirtschaftskrisen investieren Anleger häufig in Gold und andere Edelmetalle. Wenn also das Interesse der Investoren auf einen so unterbewerteten Markt trifft, könnten die Auswirkungen enorm sein.
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