Auch der Zuckerpreis kann sich Trumps aggressiver Politik nicht entziehen. Seit Anfang April haben die entsprechenden Notierungen um knapp 8 % nachgegeben. Der US-Präsident hat mit seiner Zollpolitik die Märkte rund um dem Globus verunsichert, weshalb einige Investoren von Risikoanlagen Abstand genommen haben.
Ölpreis zieht Zuckerpreis mit nach unten: Das steckt dahinter
Wegen der Konjunkturängste infolge der Handelskonflikte fiel zudem der Ölpreis deutlich, was Konsequenzen für den Zuckerpreis hat. Der Hintergrund ist das energiewirtschaftliche Zusammenspiel von Öl, Ethanol und Zucker. Ethanol wird als Biokraftstoff aus nachwachsenden Rohstoffen wie Zucker hergestellt und kann z.B. in Autokraftstoffen beigemischt werden.
Wenn Ölprodukte (wie Benzin) wegen des fallenden Ölpreises billiger werden, fällt Ethanol oft aus wirtschaftlichen Gründen aus der Mischung, weil er im Vergleich weniger attraktiv ist. In der Folge stellen Anlagen, die entweder Ethanol oder Zucker produzieren können, vermehrt auf die Zuckerproduktion um. Dadurch steigt das Gesamtangebot an Zucker, was wiederum den Rückgang der Zuckerpreise begünstigen kann.
Dies trifft vor allem in einem Umfeld zu, dass ohnehin von Konsumsorgen geprägt ist, weil Verbraucher und Unternehmen in wirtschaftlich unsicheren Zeiten vorsichtiger agieren und ihre Ausgaben einschränken. Ein sinkender Absatz vergrößert das Überangebot, sodass die Zuckerpreise unter Druck geraten.
Kriselnder Gigant Südzucker hofft auf Turnaround im Herbst
Betroffen von der Misere ist unter anderem der Großkonzern Südzucker, der stark von der Entwicklung des Marktpreises abhängig ist. Das Unternehmen hatte bereits 2024 Gewinnwarnungen veröffentlichen müssten und kündigte nun im März 2025 Dividendenkürzungen an. Neben der unsicheren Makroökonomie hatten zuletzt auch die massiven zollfreien Zuckerlieferungen aus der Ukraine den europäischen Markt unter Margendruck gesetzt.
Immerhin: Im März hatte Südzucker betont, dass sich die Marktpreise ab Herbst wieder deutlich verbessern könnten. Damals hatte das Management allerdings wohl nicht Trumps Zoll-Rundumschlag auf dem Schirm, der Anfang April angekündigt wurde. Zwar wurden einige US-Zölle inzwischen auf die lange Bank geschoben. Die Unsicherheit, die auch den Zuckerpreis in Schach hält, dürfte zunächst aber bleiben.
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