Weizen zählt als Getreide zu den wichtigsten Grundnahrungsmitteln, die Basis für zahlreiche Produkte sind. Neben dem Konsum ist Weizen ebenfalls für Investoren interessant, die zum Beispiel von einem steigenden Weizenpreis profitieren möchten. Aus dem Grund beschäftigen wir uns im Beitrag ausführlich mit dem Thema Weizen, dessen Bedeutung, dem Weizenpreis und gehen auf die Nutzung sowie weltweite Produktion ein.
Was ist Weizen und welche Bedeutung hat er?
Beim Weizen handelt sich um ein Getreide mit langer Tradition. Der Name ist vermutlich darauf zurückzuführen, dass dieses Getreide in Form seines Mehls eine weißliche Farbe hat, woraus sich die Bezeichnung Weizen ableitete. Besonders beliebt ist Weizen aufgrund seines Formenreichtums, sodass es eine Reihe von Lebensmitteln wie Backwaren auf Basis des Getreides gibt.
Weizen hat in der Landwirtschaft unter anderem deshalb eine große Bedeutung, weil das Korn zum Beispiel im Vergleich zu Mais, Hafer und Gerste eine deutlich bessere Backfähigkeit besitzt. Genutzt wird der Weizen vor allem als Grundstoff für zahlreiche Lebensmittel, aber auch als Futtermittel für Tiere in der Landwirtschaft. Der Weizenpreis ist somit für viele Unternehmen, Betriebe und auch Händler von Relevanz.
Wie hoch ist der Weizenpreis aktuell?
Der Preis für Weizen wird in der Regel je Tonne angegeben. Momentan (Mitte Dezember 2024) liegt der Kurs für eine Tonne Weizen bei rund 230 Euro. Typisch ist auch für die Entwicklung beim Weizenpreis, dass der Kurs in der Vergangenheit zum Teil erheblichen Schwankungen unterlegen ist, wie es für zahlreiche Rohstoffe beobachtet werden kann.
Welche Faktoren beeinflussen den Weizenpreis?
Es gibt eine Reihe von Faktoren, die in Kombination einen Einfluss auf den Weizenpreis haben. Im Überblick sind das vor allem:
- Geopolitische Spannungen / Krisen und Kriege
- Klimabedingungen
- Wirtschaftswachstum
- Konsummuster
- Staatliche Subventionen
- Energiepreise
Im Überblick hat darüber hinaus das Wetter neben dem generellen Klima ebenfalls einen starken Einfluss, weil die Ernte von den Witterungsverhältnissen innerhalb eines Jahres abhängig ist. Der Anbau von Weizen ist zwar relativ einfach, aber dennoch müssen bestimmte Grundvoraussetzungen im Hinblick auf das Wetter unbedingt erfüllt sein. Dass auch geopolitische Ereignisse und vor allem Kriege und Krisen großen Einfluss auf den Weizenpreis nehmen können, hat sich zu Beginn des Ukraine-Krieges gezeigt. Zu dem Zeitpunkt schoss der Weizenpreis für eine Tonne regelrecht in die Höhe.
An welchen Börsen wird Weizen gehandelt?
In erster Linie wird Weizen an der Warenterminbörse Chicago Board of Trade (CboT) gehandelt. Ein Kontrakt an dieser Terminbörse beinhaltet 5.000 Bushel, was in etwa 136 Tonnen Weizen entspricht. Darüber hinaus gibt es noch weitere Börsen, an denen der Handel mit Weizen stattfindet. Eine andere Börse ist zum Beispiel die Matif in Paris, wo der Weizenpreis ebenfalls jederzeit ersichtlich ist.
Historische Entwicklung des Weizenpreises
Die Weizenpreis Entwicklung am Markt ist für Investoren, Händler und Landwirte in der Produktion von großer Relevanz. Für den Export aus anderen Ländern sowie den gleichzeitigen Import nach Europa bzw. in die EU werden die Weizenpreise täglich mit den jeweiligen Kontrakten festgelegt.
Performance und Kursverlauf auf den internationalen Märkten
Wenn wir einen Blick auf die Performance und den Kursverlauf beim Weizenpreis werfen, gibt es in den letzten Jahren keine einheitliche Tendenz. So notierte der Weizenpreis für eine Tonne des Getreides zum Beispiel innerhalb der letzten zehn Jahre wie folgt:
- Ende 2023: ca. 230 Euro
- Ende 2021: ca. 280 Euro
- Ende 2019: ca. 190 Euro
- Ende 2014: ca. 150 Euro
Innerhalb dieses Zeitraums ist der Weizenpreis zwischenzeitlich sowohl stark gefallen als auch deutlich gestiegen. Einen regelrechten Ausbruch gab es zu Beginn des Angriffs von Russland auf die Ukraine, denn Anfang 2022 lag der Weizenpreis bei über 430 Euro.
Seit wann wird Weizen angebaut und welche historische Bedeutung hat er?
Zum Thema Weizen gehört auch dessen Geschichte, die im Hinblick auf den Anbau seit rund 10.000 Jahren existiert. Seit der Römerzeit handelt es sich beim Weizen um die vorherrschende Getreideart. In vielen Jahrhunderten konnte mit dem Getreide die Ernährung der Menschen sichergestellt werden, nachdem die Pflanze domestiziert wurde. Somit zählt Weizen gleichsam zu den wichtigsten Kulturpflanzen unserer Generation und seit vielen Jahrhunderten der gesamten Menschheit. Die Bedeutung des Getreides ist bis heute ungebrochen, da es sich um eines ein äußerst wichtiges Erzeugnis in der Landwirtschaft für die weltweite Versorgung der Menschen mit Nahrungsmitteln handelt.
Weizenproduktion weltweit
Die Produktion von Weizen beträgt weltweit ungefähr 790 Millionen Tonnen pro Jahr. Über 20 Prozent davon entfallen alleine auf China und Indien.
Welche Länder sind die größten Weizenproduzenten?
Folgende Auflistung gibt Ihnen Informationen darüber, welche Länder rund um den Globus zu den größten Weizenprozenten zählen:
- China: ca. 137 Millionen Tonnen
- Indien: ca. 110 Millionen Tonnen
- Russland: ca. 76 Millionen Tonnen
- USA: ca. 44 Millionen Tonnen
- Frankreich: 36 Millionen Tonnen
- Ukraine: ca. 32 Millionen Tonnen
Wie anspruchsvoll ist der Weizenanbau im Vergleich zu anderen Getreidearten?
Grundsätzlich ist Weizen nicht sehr anspruchsvoll, sodass der Anbau weit verbreitet ist. Dennoch wird für ein gutes Gedeihen unter anderem ein nährstoffreicher und schwerer Boden benötigt, der entweder aus Lehm oder Schwarzerde besteht. Darüber hinaus ist eine relativ hohe Wasserkapazität notwendig. In einem Land, in dem Weizen angebaut wird, müssen zudem moderate klimatische Bedingungen herrschen. Diese beziehen sich vor allem auf die Regenmengen und die durchschnittlichen sowie minimalen und maximalen Temperaturen.
Nutzungsbereiche von Weizen
Weltweit betrachtet ist die Anbaufläche des Weizens im Vergleich zu der anderer Getreidearten am größten. So beläuft sich zum Beispiel der Anteil des Brotweizens gemessen am weltweiten Kalorienkonsum auf rund 20 Prozent.
Wofür wird Weizen hauptsächlich genutzt?
Weizen wird als Futter- und Nahrungsmittel sehr umfangreich genutzt. Im ersten Fall wird er zu Mehl, Gries und Graupen verarbeitet. Daraus resultieren nach der Produktion zahlreiche Endprodukte, wie zum Beispiel:
- Teigwaren aus Weizen
- Backwaren wie Brote
- Weizenbiere
- Reine Stärke
- Nudeln
- Kuchen und Gebäck aller Art
Welche Weizensorten gibt es und welche Bedingungen benötigen sie?
Für den Weizenpreis und ob die jeweiligen Preise steigen oder sinken, ist durchaus die Weizensorte relevant. Am besten gedeiht der Weizen in einem warmen und trockenen Klima, bei dem sich die Temperaturen um 25 Grad herum bewegen. Allerdings weisen vor allem die modernen Sorten eine höhere Toleranz gegenüber anderen Temperaturen auf. Differenziert wird zum Beispiel zwischen den folgenden Weizensorten:
- Hartweizen
- Weichweizen
- Einkorn
- Dinkel
Eine besonders beliebte Sorte ist Dinkel, die bei manchen Ernährungswissenschaftlern als gesund und gut verträglich gilt. Neben der Sorte sind vor allem die angesprochenen Einflussfaktoren für den Weizenpreis relevant. Investoren sollten diese Faktoren stets im Auge behalten, um einschätzen zu können, wie sich der Weizenpreis in näherer Zukunft entwickeln könnte.