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Uran Chart

Index Kursdaten

BörseRohstoffe
Kurs51,05 USD
Kurszeit22.02.2023 00:00 Uhr
Eröffnungskurs51,80 USD
Tageshoch51,80 USD
Tagestief51,05 USD
Tagesvolumen0

Kursperformance

-13,77 % 3 Jahre
+76,34 % 5 Jahre
+29,40 % 10 Jahre

Aktuelles zu Uran

Uranpreis aktuell: Entwicklung, Einflussfaktoren und Investmentchancen

Was ist Uran und wofür wird es gebraucht?

Uran (engl. Uranium) ist ein Metall, dessen Isotope allesamt radioaktiv sind. Das Uranisotop 235U ist neben dem aus Uran erzeugbaren Plutonium-Isotop 239Pu das einzige natürlich vorkommende Nuklid, mit dem eine selbsterhaltende Kernspaltungskettenreaktion möglich ist. Uran wird daher als Primärenergieträger in Kernkraftwerken und Kernwaffen eingesetzt.

Uran ist im Gestein der Erdkruste sehr weit verbreitet. Eine Tonne Erdgestein enthält im globalen Durchschnitt zwei bis vier Gramm Uran. Damit kommt Uran weltweit gleich häufig vor wie andere bedeutende Metalle, wie zum Beispiel Zinn oder Wolfram. Wie die meisten Metalle existiert auch Uran nicht in reiner Form im Erdgestein, sondern als Uranerz in Verbindung mit anderen Elementen.

Einer der großen Vorteile von Uran ist seine sehr hohe Energiedichte. Ein Kilogramm Natururan liefert so viel Strom wie 16.000 Kilogramm Steinkohle oder 7.000 Kilogramm Gas. Das macht Uran zum absoluten Spitzenreiter unter den Energieträgern.

In diesen Ländern wird Uran abgebaut

Mit einer Fördermenge von knapp über 21.000 Tonnen ist Kasachstan der mit großem Abstand führende Uranproduzent der Welt. Im Jahr 2022 stammten 43 Prozent der weltweit abgebauten Uranmenge aus dem zentralasiatischen Land. Auf Platz 2 in der Rangliste der wichtigsten Uranförderländer steht Kanada mit einer Fördermenge von ca. 7.400 Tonnen pro Jahr. Damit kommt das nordamerikanische Land auf einen weltweiten Marktanteil von rund 15 Prozent.

Der drittwichtigste globale Produzent von Uran ist Namibia. Das südafrikanische Land förderte 2022 ca. 5.600 Tonnen Uran, was einem Marktanteil von etwa 11 Prozent entspricht. Weitere wichtige Uranförderländer sind Australien, Usbekistan, Russland und der Niger.

Wie hoch ist der Uranpreis auf dem Weltmarkt?

Gegenwärtig (Stand Mitte Dezember 2024) liegt der Uranpreis für ein Pfund (ca. 0,45 kg) bei knapp unter 80 US-Dollar. Im Vergleich zu den letzten Jahren ist das ein sehr hohes Preisniveau.

Nach der Reaktorkatastrophe im japanischen Fukushima Anfang 2011 erlebte der Uranpreis einen dramatischen Rückgang von ca. 70 auf rund 20 US-Dollar je Pfund Ende 2016. Grund für diesen Verfall des Uranpreises war das massiv angeschlagene Image der Kernkraft nach dem GAU in Japan, was einige Länder, darunter auch Deutschland, zum Ausstieg aus dieser Energietechnologie bewog.

2021 erlebte der Uranpreis jedoch eine Trendwende. Seitdem steigt der Preis für den Kernbrennstoff wieder stark an. Im Januar 2024 verteuerte sich Uran zwischenzeitlich auf über 100 US-Dollar je Pfund. Im Jahresverlauf ist der Uranpreis wieder leicht zurückgegangen.

Hintergrund für starken Anstieg des Uranpreises ist die weltweite Renaissance der Kernkraft. Für viele Länder ist die „klimafreundliche“ Atomkraft einer der zentralen Bausteine, um ihre Ziele im Kampf gegen den Klimawandel zu erreichen. Derzeit ist die Zahl der in Bau und in Planung befindlichen Atomkraftwerke so hoch wie seit vielen Jahren nicht mehr. Vor allem China, Indien und Russland wollen ihren Energiebedarf in Zukunft stärker über Kernkraft decken.

Ein weiterer Grund für den Anstieg des Uranpreises sind politische Entwicklungen in wichtigen Uranförderländern. Während Russland nach dem Einmarsch in die Ukraine nicht mehr als Uranlieferant für westliche Staaten infrage kommt, ist der Niger seit dem Militärputsch ebenfalls kein stabiler Lieferstaat mehr.

Einflussfaktoren - Uranmarkt und Uranpreis

Der Uranpreis kommt auf Basis von Angebot und Nachfrage zustande. Wie bei vielen anderen Rohstoffen ist das Angebot bei Uran jedoch sehr träge. Die Erweiterung bzw. Neuerschließung von Uranminen und Uranverarbeitungsanlagen dauert viele Jahre, weshalb der Uranpreis generell auf eine kurzfristig steigende Nachfrage mit einem Preisschub reagiert. Es braucht in der Regel mehrere Jahre bevor das Uranangebot wieder mit der Nachfrage im Gleichgewicht ist und folglich der Uranpreis sinkt.

Hinzu kommt der große Einfluss politischer Entwicklungen auf den Uranpreis. Aufgrund der Bedeutung des Rohstoffs für den Betrieb von Kernkraftwerken und die Herstellung von Kernwaffen hat Uran seit jeher eine sehr hohe geopolitische Bedeutung. Uranabnehmer benötigen verlässliche Uranquellen. Das gilt vor allem für diejenigen Staaten, die viele Kernkraftwerke betreiben und gleichzeitig Atommächte sind, wie beispielsweise die USA und Frankreich.

In Uran investieren

Anleger haben grundsätzlich drei Möglichkeiten, in Uran zu investieren: Einzelaktien, Exchange-traded Funds und Investmentfonds. Das breiteste Investmentspektrum finden Anleger bei den Aktien von Uranbergbauunternehmen. Da die Exploration und Förderung von Uran sehr kostspielig ist, gibt es nur eine überschaubare Zahl an Uranaktien. Die beiden mit Abstand größten börsennotierten Uranproduzenten sind NAC Kazatom aus Kasachstan und Cameco aus Kanada.

Die Auswahl von ETFs auf Uranunternehmen ist wesentlich kleiner als die bei Uraneinzelaktien. In Deutschland sind derzeit nur vier ETFs auf Uranaktien zugelassen. Noch beschränkter ist das Angebot bei Investmentfonds. Gegenwärtig können Anleger hierzulande nur in einen einzigen Uran-Investmentfonds investieren.

Ist es sinnvoll, in Uran zu investieren?

Die meisten Uranaktien haben aufgrund des starken Anstiegs des Uranpreises in den letzten Jahren einen Höhenflug an der Börse erlebt. Vieles deutet darauf hin, dass das hohe Preisniveau des Kernbrennstoffs auch in den kommenden Jahren anhält. Wie zuvor erwähnt, ist die Nachfrage nach Uran wegen der wachsenden Zahl an Kernkraftwerken hoch. Gleichzeitig ist das Angebot auf dem Weltmarkt vergleichsweise niedrig.

Dieses Missverhältnis zwischen Nachfrage und Angebot dürfte voraussichtlich noch mehrere Jahre anhalten. Eine Investition in Uran ist vor dem Hintergrund des hohen Uranpreises durchaus sinnvoll.

Strategische Entwicklung des Uranmarkts

In den letzten Jahren hat sich die Nachfragestruktur auf dem globalen Uranmarkt erheblich verändert. Während früher Europa und die USA die dominanten Abnehmer und Treiber des Uranpreises waren, verschiebt sich der Urannachfrageschwerpunkt zunehmend nach Asien. Vor allem China und Indien benötigen aufgrund der Forcierung der Atomkraft in den beiden bevölkerungsreichsten Ländern der Erde große Mengen des Kernbrennstoffs.

Gleichzeitig schließen chinesische und indische Kernkraftunternehmen langfristige Lieferabkommen mit Uranproduzenten weltweit, was das Angebot für westliche Staaten zunehmend verknappt. Westliche Staaten reagieren auf diese Entwicklung mit einer Ausweitung der Förderkapazitäten in den eigenen und befreundeten Ländern, um den Uranpreis zu senken. Vor allem Kanada, Australien und die USA spielen bei der Sicherstellung der Uranversorgung für den Westen eine zentrale Rolle.

Nicht vergessen dürfen Anleger, dass die Kernkraft im dauerhaften Wettbewerb mit anderen Energieträgern steht. Permanente Effizienzsteigerungen bei erneuerbaren Energieträgern setzen die Kernkraft und damit auch den Uranpreis unter Druck. Gleichzeitig gibt es aber auch in der Kernenergie wichtige technologische Entwicklungen. Derzeit sind fortschrittliche Reaktortypen wie Thorium-Reaktoren im Testbetrieb.

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