Nickelpreis im Keller: Game-Changer bald?

Der Nickelpreis hängt immer noch tief im Kurskeller fest. Doch nun könnte es Impulse nach oben geben. Die Hintergründe.

Auf einen Blick:
  • Überangebot drückt Metallkurs nach unten
  • Indonesien erwägt Reduzierung um 35%
  • Elektroautoflaute schwächt Nachfrage
  • Kapitalmarkt bleibt vorerst skeptisch

Beim Blick auf die Entwicklung des Nickelpreises kann es einem durchaus schwindlig werden. Nachdem das Metall 2022 in einer umfassenden Rallye nach oben geschossen war, ging es anschließend wieder deutlich nach unten.

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Hintergrund: Nickel ist neben seiner Funktion als Stahlveredler auch ein wichtiger Grundstoff von Lithium-Ionen-Batterien. Entsprechend wurde dem Metall mit Blick auf die Elektromobilität vor einigen Jahren massives Nachfragepotenzial zugesprochen, woraufhin die Marktpreise gen Himmel schossen.

Nickelpreis schwach: zu viel des Guten

Doch der Boom erwies sich als nicht fundamental gefestigt, auch weil die Nachfrage nach Elektroautos vielerorten lahmte und weil inzwischen nickelfreie Batterien gerade in China boomen. Gleichzeitig erhöhte sich das Angebot auf dem Nickelmarkt drastisch – bedingt vor allem durch Indonesien. Es gab und gibt also einfach viel zu viel Nickel auf dem Weltmarkt, weshalb der Rohstoffpreis nach wie vor unter Druck steht.

Doch inzwischen könnte sich eine Trendwende für den Rohstoff und die entsprechenden Aktien abzeichnen. Denn: Als Reaktion auf die Dumping-Preise könnte Indonesien als wichtigster Produzent und Exporteur nun auf die Bremse drücken.

Preismanipulation: Kappt Indonesien seine Nickelproduktion?

Hintergrund: Allein 2024 machte Indonesiens Produktion rund 63 % des weltweiten Nickelangebots aus. Das Land ist somit maßgeblich für den globalen Preisdruck verantwortlich. Für die dortige Regierung ist das ein zunehmendes Problem, schließlich werden die reichhaltigen Nickel-Bodenschätze des Landes dadurch praktisch verramscht.

Laut Medienberichten könnte die Regierung nun den Sektor gezielt ausbremsen, um positive Impulse für den Marktpreis zu generieren. Im Fokus stehen die sogenannten RKABs. Dabei handelt es sich um staatliche Genehmigungen für Bergbaufirmen, die 2023 eingeführt wurden. Den Berichten zufolge könnte die Regierung die Vergabe jener Lizenzen 2025 einschränken und damit die Gesamtproduktion des Landes um 900.000 Tonnen Nickel reduzieren. Das würde das weltweite Angebot um 35 % senken.

Nickelpreis: Der Markt traut dem Braten nicht

Ob der Staat einen solch weitreichenden Schritt tatsächlich unternehmen wird, der die Marktanteile und Marktdominanz Indonesiens durchaus gefährden würde, ist aktuell noch nicht absehbar. Möglich ist beispielsweise auch eine gemäßigtere Drosselung der Produktion, wie sie sich bereits Ende 2024 abgezeichnet hatte.

Der Kapitalmarkt jedenfalls scheint eine größere Produktionskappung aktuell (noch) nicht einzupreisen. Noch immer notiert Nickel weit entfernt von alten Höchstständen.

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