Am Donnerstagvormittag verzeichnete der Ölpreis ein Plus von 0,71 % auf 69,23 USD (WTI) – notierte damit aber immer noch auf niedrigem Niveau. Seit Mitte Januar hat die US-Sorte WTI um etwa 12,7 % nachgegeben (Stand: 27.02.2025, 11:00 Uhr).
Hintergrund der Schwäche ist unter anderem die aggressive Zollpolitik Donald Trumps, die Unsicherheiten bezüglich der konjunkturellen Entwicklung in vielen Volkswirtschaften schürt. Doch nun hat Trumps Politik ausnahmsweise auch positive Signale für den Ölpreis parat – und war damit maßgeblich verantwortlich für den Kursanstieg am Donnerstag.
Sanktionen gegen Venezuela: Trump will Chevrons Sondergenehmigung aufheben
Im Mittelpunkt steht das internationale Geschäft des US-Ölkonzerns Chevron. Trump hatte am Mittwoch angekündigt, eine Lizenz rückgängig zu machen, die Chevron vor zwei Jahren von Vorgänger Joe Biden erhalten hatte. Die Lizenz bezieht sich auf Venezuela.
Konkret: Biden hatte Chevron mit dieser Genehmigung von US-Wirtschaftssanktionen befreit und dem Unternehmen somit erlaubt, Öl aus Venezuela zu exportieren. Der ehemalige Präsident wollte damit vor allem die Versorgungssicherheit der USA gewährleisten, nachdem zuvor Russland in die Ukraine einmarschiert war. Trump will jene Sondergenehmigung nun aber streichen.
Biden hatte die Lizenz damals unter der Voraussetzung gewährt, dass die Regierung in Venezuela faire Wahlen abhält. Doch nach der offenbar gefälschten Präsidentschaftswahl 2024, nach der sich Amtsinhaber Nicolás Maduro zum Sieger kürte, scheint diese Bedingungen nicht erfüllt zu sein. Trump hatte die von Biden erteilten Konzessionen an Chevron mehrfach kritisiert und sich als Gegner des Maduro-Regimes in Stellung gebracht – auch wegen der illegalen Einwanderer aus dem südamerikanischen Land.
Weniger Angebot – Unterstützung für Ölpreis
Für den globalen Ölmarkt würde ein möglicher Entzug der Chevron-Lizenz einen gewissen Rückgang des Angebots bedeuten. Deshalb reagierte der Ölpreis am Donnerstagvormittag positiv auf die Meldung. Bezeichnend ist hier, dass die US-Sorte WTI etwas stärker zulegen konnte als das europäische Pendant Brent.
Der US-Konzern gab inzwischen bekannt, die möglichen Auswirkungen zu prüfen. Chevron exportierte zuletzt etwa 240.000 Barrel Rohöl pro Tag aus seinen Betrieben in Venezuela. Das entspricht etwa einem Viertel der gesamten Ölproduktion des Landes.
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