Was ist Kupfer und welche Bedeutung hat es?
Kupfer ist ein rotbraunes, relativ weiches und folglich gut formbares sowie korrosionsbeständiges Halbedelmetall. Der Name basiert auf dem lateinischen Wort „cuprum“ ab, das sich wiederum von der Insel Zypern („cyprium“) ableitet, auf der im Altertum das meiste Kupfer gewonnen wurde.
Kuper zählt zu den wichtigsten Rohstoffen der Welt. Neben Gold, Silber und Zinn zählt es zu den ersten Metallen, die von der Menschheit verwendet wurden. Historische Funde bestätigen, dass Kupfer bereits bei den ältesten bekannten Kulturen vor rund 10.000 Jahren in Gebrauch war. Da das Metall vom 5. bis zum 3. Jahrtausend vor Christus sehr weiträumig verwendet wurde, wird dieser Zeitraum der Menschheitsgeschichte auch Kupferzeit genannt.
Aufgrund seiner hervorragenden elektrischen Leitfähigkeit wird es für Stromleitungen verwendet. Silber ist zwar noch leitfähiger als Kupfer, aber weitaus teurer. Außerdem eignet sich Kupfer wegen seiner leichten Formbarkeit und seiner Korrosionsbeständigkeit sehr gut für die Herstellung von Rohren. In der Natur kommt Kuper häufig in Form von Legierungen vor, zu deren bekanntesten Bronze und Messing zählen. Sie werden bis heute als Material für Münzen verwendet.
In diesen Ländern wird Kupfer abgebaut
Chile ist das mit Abstand größte Kupferförderland der Welt. Im Jahr 2023 produzierte der südamerikanische Staat fünf Millionen Tonnen des Metalls. Mit Peru liegt auch der zweitgrößte Förderstaat der Welt in Südamerika. Das im Norden an Chile angrenzende Peru baute 2023 2,6 Millionen Tonnen des Metalls ab. Auf Platz 3 der wichtigsten Abbauländer für Kupfer folgt die Demokratische Republik Kongo. Das afrikanische Land förderte 2023 mit 2,5 Millionen Tonnen nur unwesentlich weniger als Peru.
Auf den Plätzen 4 und 5 der Kupferabbauländer liegen die Großmöchte China und die USA. Während China 1,7 Millionen Tonnen förderte, waren es in den USA 1,1 Millionen Tonnen. Auch Russland, Australien, Indonesien, Sambia und Mexiko zählen mit knapp einer Millionen Tonnen Förderleistung pro Jahr zu den wichtigsten globalen Kupferproduzenten.
Wie hoch ist der Kupferpreis?
Mit einem aktuellen Stand (Mitte Dezember 2024) von knapp über 4 US-Dollar je Pfund (ca. 454 Gramm) liegt der Kupferpreis auf einem historisch hohen Niveau. Bis 2005 lag der Kupferpreis unter 2 US-Dollar.
Erst ab 2006 erlebte der Kupferpreis einen Höhenflug und schoss auf fast 4 US-Dollar hoch. Seitdem unterliegt der Kupferpreis sehr hohen Schwankungen. Anfang 2009 fiel er auf 1,40 US-Dollar. Im Mai 2024 erreichte der Preis bei 4,90 US-Dollar einen neuen Höchststand.
Welche Faktoren beeinflussen den Kupfermarkt und den Kupferpreis?
Der Kupfermarkt ist einer der wichtigsten globalen Metallmärkte. Wie bei allen anderen Metallarten kommt auch der Kupferpreis auf Grundlage des Verhältnisses von Angebot und Nachfrage zustande.
Die Nachfrage nach Kupfer richtet sich in erster Linie nach der Konjunktur der Weltwirtschaft. Generell steigt der Kupferpreis in Zeiten eines Wachstums der Weltwirtschaft. In Abkühlungsphasen geht der Kupferpreis hingegen oftmals zurück.
Der Kupferpreis selbst wird von vielen Experten als Frühindikator für den Zustand der Weltwirtschaft genutzt. Da Kupfer vor allem in der Energie-, der Bau- und der Elektronikindustrie zum Einsatz kommt, spiegelt das Metall sehr gut allgemeine wirtschaftliche Trends wider.
Ein weiterer wichtiger Einflussfaktor auf den Kupferpreis ist der US-Dollar. Da der Kupferpreis in Dollar notiert, wirken sich Währungsschwankungen zusätzlich auf Käufer außerhalb der USA aus. Verliert beispielsweise der Euro an Wert gegenüber dem US-Dollar an Wert, wird Kupfer automatisch teurer für europäische Käufer.
Auf der Angebotsseite hat die Verfügbarkeit von Kupferminen sehr große Auswirkungen auf den Kupferpreis. So haben in den letzten Jahren Streiks in einigen der größten Kupferminen der Welt in Südamerika zu hohen Steigerungen des Kupferpreises geführt. Auch die Stilllegung von Minen kann sich stark im Kupferpreis niederschlagen. Nicht zuletzt spielen auch Veränderungen der Kupferbestände in großen Lagerhäusern von Börsen, wie beispielsweise der London Metal Exchange und der Shanghai Futures Exchange eine große Rolle für den Kupferpreis.
An diesen Börsen wird Kupfer gehandelt
Für den Handel von Kupfer gibt es zwei wichtige Weltbörsen: die London Metal Exchange (LME) und die New York Mercantile Exchange (NYMEX). Auch an der britischen LME wird der Kupferpreis in US-Dollar angegeben.
So hoch ist der Kupferverbrauch im Vergleich zu anderen Metallen
Die weltweite Kupfernachfrage liegt 2024 bei voraussichtlich rund 27 Millionen Tonnen. Damit ist Kupfer nach Stahl (Eisen) mit einer jährlichen Nachfrage von 1,7 Milliarden Tonnen und Aluminium mit 70 Millionen Tonnen das drittwichtigste Industriemetall der Welt. Andere Metalle wie Lithium (1,2 Millionen Tonnen), Silber (38.000 Tonnen) und Gold (4.500 Tonnen) werden in weit geringeren Mengen nachgefragt.
Wie hoch ist der Anteil von recyceltem Kupfer?
Kupfer ist das Metall, das weltweit wahrscheinlich am häufigsten einer Wiederverwendung zugeführt wird. Grund dafür ist, dass sich Kupfer hervorragend für das Recycling eignet. Recyceltes Kupfer erreicht eine sehr hohe Qualität und kann folglich in fast allen Produkten mit Kupferanteil wiederverwendet werden.
In der Europäischen Union werden inzwischen rund 45 Prozent der gesamten Kupfernachfrage durch aufbereitete Kupferschrotte gedeckt. In Deutschland ist der Recycling-Wert ähnlich hoch. Der hohe Recycling-Anteil von Kupfer in der EU ist auch auf die niedrigen Kupfervorkommen in Europa zurückzuführen.
Diese Kategorien von Kupferschrott gibt es
Im Schrotthandel werden nach ihrer Qualität bzw. Reinheit vier verschiedene Kupfersorten unterschieden: Kupfer Millberry (blank I), Kupfer Kerze (blank II), Kupfer Berry (schwer) und Kupfer gemischt (Raff).
Kupfer Millberry (auch blank I genannt) ist die hochwertigste Sorte Kupfer. Sie weist einen Kupfergehalt von 99,99 Prozent auf. Kupfer blank I besteht ausschließlich aus Kupferdrähten, die mindestens einen Millimeter dick sind. Dieses Kupfer muss blank, rein und rotgold-glänzend sei. Kupfer Millberry darf nicht oxidiert sein, also keine schwarz-grünliche Patinaschicht haben oder mit Fett, Lack oder Öl verunreinigt sein.
Bei Kupfer Kerze (auch blank II genannt) handelt es sich ebenfalls um blankes Kupfer mit einem Reinheitsgehalt von 99 Prozent. Im Gegensatz zur Sorte blank I liegt es jedoch nicht als Draht, sondern in Form von Barren, Blechen, Rohren oder Stanzabfällen vor. Auch Drähte mit einer Dicke von weniger als einem Millimeter zählen zur Sorte Kupfer Kerze.
Kupfer Berry (auch schwer genannt) ist oxidiertes, meist altes Kupfer mit einem Kupferanteil von mindestens 98 Prozent. Diese Kupfersorte kann Korrosionsrückstände aufweisen, also eine grünlich bis schwarze Oxidationsschicht haben. Allerdings darf auch Kupfer Berry keine anderen Anhaftungen wie Fett, Lack oder Öl mitbringen. Zudem sollte Kupfer schwer mindestens fünf Millimeter stark sein. Darunter fallen somit vor allem dicke Drähte, Oberleitungen und große Werkstücke.
Gemischtes Kupfer (auch Kupfer Raff genannt) ist die Kupfersorte mit dem niedrigsten Qualitäts-/Reinheitsgrad. Dieses Kupfer darf oxidiert und verunreinigt sein. Trotzdem muss der Kupferanteil von Kupfer Raff bei mindestens 95 Prozent liegen. Typische Beispiele für Kupfer gemischt sind oxidierte Bleche, Dachrinnen und Lackdraht.
Wie wird der Schrottpreis für Kupfer festgelegt?
Der Schrottpreis für Kupfer orientiert sich am Kupferpreis, der an einer Terminbörse wie der London Metal Exchange mehrmals täglich fixiert wird. Darüber hinaus wirkt sich auch die Qualität des Kupferschrotts auf den Preis aus. Je sortenreiner der Schrott ist, umso höher fällt der Kupferpreis aus. Ist der Schrott nicht sortenrein, ist eine aufwendige Sortierung erforderlich, was den Kupferpreis mindert.