8.607,00 USD
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21.04.2025 19:00 Uhr Rohstoffe
ISIN XC0005705816
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Kakao Chart

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Jahresrendite

Maximaler Drawdown und Performance

Kursdaten

BörseRohstoffe
Kurs8.607,00 USD
Kurszeit21.04.2025 19:00 Uhr
Eröffnungskurs8.272,00 USD
Tageshoch8.682,00 USD
Tagestief8.600,00 USD
Tagesvolumen9013

Kursperformance

+8,09 % 1 Woche
+6,54 % 1 Monat
+4,91 % 3 Monate
-20,46 % 6 Monate
-16,39 % 1 Jahr
+249,59 % 3 Jahre
+258,92 % 5 Jahre
+175,42 % 10 Jahre

Aktuelles zu Kakao

Kakaopreis aktuell: Entwicklung, Einflussfaktoren und Hintergründe

Was ist Kakao und wie wird er gewonnen?

Unter Kakao wird der Samen der Kakaofrucht des Kakaobaumes verstanden. Der Kakaobaum wächst bevorzugt im feuchtheißen Klima der Tropen, also rund 20 Breitengrade nördlich und südlich des Äquators. Grundsätzlich gedeiht der Kakaobaum am besten im Schatten großer Bäume in einem intakten tropischen Ökosystem. Um die hohe Kakaonachfrage des Weltmarktes zu decken, wird Kakao jedoch gegen seine Natur sehr häufig in Monokulturen angebaut, in denen die Bäume stark bewässert und gedüngt werden müssen.

Der Kakaobaum besitzt eine Besonderheit: Er trägt ganzjährig Früchte. Zu jeder Jahreszeit befinden sich auf einem Baum Früchte in unterschiedlichen Reifegraden. Der Reifezustand ist bei allen Kakaosorten unterschiedlich und an der gelben, orangen oder roten Farbe der Früchte erkennbar.

Die Kakaofrucht hat die Form einer großen länglichen Honigmelone oder Zitrone und wiegt zwischen 300 und 1.000 Gramm. Eine Frucht enthält bis zu 50 Kakaobohnen, die in ein weißes Fruchtfleisch eingebettet sind.

Weltweit gibt es vier verschiedene Kakaosorten: Criollo, Forastero, Trinitario und Arriba Nacional. Criollo ist die edelste Kakaosorte, die jedoch nur einen geringen Anteil am gesamten Kakaoangebot ausmacht. Die am weitesten verbreitete Sorte ist Forastero. Bei Trinitario handelt es sich um eine Kreuzung von Criollo und Forastero. Die Sorte Arriba Nacional kommt nur in Ecuador vor. Die vier Hauptsorten haben jedoch zahlreiche Untersorten.

Welche historische Bedeutung hat Kakao?

Historische Funde aus dem Amazonasbecken belegen, dass der Kakaobaum bereits um 3.300 vor Christus in Südamerika kultiviert wurde. Vermutlich gelangte der Baum später nach Mittelamerika, wo er um 1.500 vor Christus von der Hochkultur der Olmeken erstmals systematisch genutzt und zu einem Getränk verarbeitet wurde. Von dieser Kultur stammt auch die Bezeichnung „Kakao“, die jedoch als „Kakawa“ ausgesprochen wurde.

Das Volk der Maya, das im Zeitraum von 900 bis 400 vor Christus in Mittelamerika siedelte, übernahm den Kakaoanbau von den Olmeken. Sie nannten die Frucht bzw. das Getränk „Kakaw“. Der Kakao hatte für die Maya eine göttliche Bedeutung und war nur dem Adel vorbehalten. Auch bei den Azteken, die zwischen 600 und 300 vor Christus in Mittelamerika ansässig waren, besaß der Kakao einen göttlichen Status. Das Getränk aus Kakaobohnen wurde von ihnen als „xocóatl“ (nach „xócoc“ für „bitter“ und „atl“ für „Wasser“) als Bitterwasser bezeichnet. Diese Bezeichnung wurde von den Europäern später auf das Wort „Schokolade“ übertragen.

Ab dem frühen 16. Jahrhundert eroberten die Spanier die ursprünglichen Herrschaftsgebiete der Maya und Azteken. Spanische Mönche waren die ersten, die Kakao nach Europa brachten. Im späten 16. Jahrhundert begann schließlich der Export von Kakaobohnen nach Europa.

Das sind die Hauptproduzenten und -abnehmer von Kakao

Wie bereits zuvor erwähnt, wird Kakao rund 20 Grad nördlich und südlich des Äquators angepflanzt. Häufig wird in diesem Zusammenhang vom sogenannten „Kakaogürtel“ gesprochen, einem rund 2.200 Kilometer breiten Band, das sich durch die tropischen Länder Mittel- und Südamerikas, Afrikas und Asiens zieht und prägend für den Kakaopreis ist. Die mit Abstand wichtigste Produktionsregion von Kakao ist Westafrika.

Die Elfenbeinküste und Ghana sind die beiden größten Anbauländer der Welt und haben erheblichen Einfluss auf den Kakaopreis. Auf sie entfallen rund die Hälfte des globalen Kakaoangebots. Die Staaten Süd- und Mittelamerikas, in denen der Kakaobaum seinen Ursprung hatte, haben sich in den letzten Jahrzehnten zunehmend auf den Anbau edlerer Sorten spezialisiert und bestimmen den Kakaopreis nur noch bedingt.

Die größten Konsumenten von Kakao sind die europäischen Länder, allen voran Deutschland. Die Deutschen sind wahre Kakaoliebhaber. Mit einem Pro-Kopf-Verbrauch von knapp 12 Kilogramm belegen die Bundesbürger den weltweiten Spitzenplatz beim Konsum von Kakaoprodukten. Der Kakaokonsum aller europäischer Staaten liegt bei ca. 2,5 Millionen Tonnen pro Jahr. Die USA und Kanada folgen mit einem Jahresverbrauch von rund 900.000 Tonnen auf Platz 2.

Welche Bedeutung hat Kakao als Rohstoff?

Kakao wird im Wesentlichen als Rohstoff für die Zubereitung von Trinkkakao und Schokoladen verwendet. Neben Trinkkakao und Schokolade kommt Kakao auch als Zutat in Müslis, Joghurts und Desserts zum Einsatz. Dazu werden meist Kakao-Nibs, die knackigen Bruchstücke von gerösteten Kakaobohnen, verwendet.

Kakao ist aber nicht nur ein begehrter kulinarischer Rohstoff, sondern findet auch in zahlreichen anderen Gebieten Anwendung. Vor allem in der Kosmetikindustrie ist Kakaobutter, ein Nebenprodukt der Kakaomasse, ein begehrter Inhaltsstoff. Kakaobutter besitzt feuchtigkeitsspendende Eigenschaften und wird deshalb für Cremes und Lotionen verwendet. Zudem verleiht sie Kosmetika den wohlriechenden Duft von Schokolade.

Wie entwickeln sich die Kakaopreise?

Der Kakaopreis wird in US-Dollar je Tonne angegeben. In den vergangenen Jahren ist der Kakaopreis explodiert. Über die letzten Jahrzehnte gesehen pendelte der Kakaopreis meist zwischen 1.500 und 3.500 US-Dollar je Tonne. Lag der Preis für eine Tonne Kakao Anfang 2023 noch bei ca. 2.500 US-Dollar, vervierfachte sich der Kakaopreis bis zum April 2024 auf fast 10.000 US-Dollar pro Tonne. Bis September ging der Kakaopreis wieder auf rund 6.500 US-Dollar je Tonne zurück, schoss in den letzten Monaten aber erneut in die Höhe. Im Dezember 2024 notierte der Kakaopreis erstmals bei über 10.000 US-Dollar je Tonne.

Darum ist der Kakaopreis so hoch

Hauptgrund für den massiven Anstieg des Kakaopreises in den beiden letzten Jahren ist die schlechte Kakaoernte. Schätzungen zufolge gibt es derzeit ein Angebotsdefizit von rund 400.000 Tonnen auf dem Weltmarkt. Der Kakaopreis folgt also derzeit schlicht dem Marktgesetz von Angebot und Nachfrage.

Für die schlechte Ernte gibt es laut Einschätzung von Fachleuten mehrere Gründe. Das Wetterphänomen El Niño hatte überdurchschnittlich hohe Regenmengen in den Kakaoanbaugebieten zur Folge und direkte Auswirkungen auf den Kakaopreis. Die hohe Feuchtigkeit ist ein idealer Nährboden für Schädlinge und Krankheiten.

Hinzu kommt der schlechte Schutz vieler Pflanzen, vor allem in Monokulturen. Die Preise für Düngemittel haben sich seit dem Beginn des Ukraine-Krieges vervielfacht und den Kakaopreis getrieben. Damit ist Dünger für viele Kakaobauern schlichtweg zu teuer geworden. Auch Pestizide können sich nicht alle Bauern leisten, was zu hohen Ernteverlusten führt und den Kakaopreis zusätzlich erhöht.

Nicht zuletzt tragen auch Spekulanten an den Terminbörsen der Welt, an denen der Rohstoff Kakao gehandelt wird, zur Erhöhung des Kakaopreises bei. Da die Vorhersage für die Erntemenge im Jahr 2025 ebenfalls nicht gut ist, kaufen Rohstoffspekulanten Kakao in großen Mengen ein, um den Kakaopreis nach oben zu treiben und ihre Rohstoffe zu einem späteren Zeitpunkt gewinnbringend zu verkaufen.

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