Der Kaffeekonsum in Deutschland ist nach wie vor sehr ausgeprägt. Kaffee gilt als das beliebteste Getränk der Bundesbürger, sodass der Kaffeepreis auch für Verbraucher von nicht geringer Bedeutung ist. Allerdings ist der Preis für den Kaffee vor allem für Investoren und Händler interessant, die mit dem Rohstoff Gewinne erzielen möchten. Wir beschäftigen uns im Beitrag ausführlich mit der Kaffeepflanze und ihrer Herkunft, dem Kaffeepreis und den Einflussfaktoren sowie der Preisentwicklung in der Vergangenheit.
Historische und kulturelle Einflüsse: Geschichtliche Fakten zum Kaffee
Die Entdeckung des Kaffees liegt mittlerweile über zehn Jahrhunderte zurück, denn sie fand im 9. Jahrhundert in Äthiopien statt. Dort wurde das heute beliebte Getränk bzw. die Pflanze erstmals in der Region Kaffa als Namensgeberin entdeckt. Erst im 14. Jahrhundert gelangte der Rohstoff nach Arabien, das zur damaligen Zeit schnell eine Monopolstellung beim Handel mit Kaffee hatte. Das eindeutige Zentrum war die Stadt Mocha, die ebenfalls Mokka bezeichnet wird und bis heute für eine bekannte Kaffee-Art steht.
Was ist die Kaffeepflanze und welche Arten gibt es?
Kaffee stammt aus der Kaffeepflanze, von denen es zahlreiche Arten gibt. Beim Anbau haben in wirtschaftlicher Hinsicht allerdings lediglich zwei Sorten eine Bedeutung, nämlich:
- Coffea Arabica
- Coffea Robusta
Woher stammen Arabica- und Robusta-Bohnen? In erster Linie stammen die Arabica-Bohnen aus dem heutigen Äthiopien, während die Robusta-Pflanze in Indonesien angesiedelt ist. Dort wächst die Kaffeepflanze bereits in einer Höhe ab ca. 300 Metern. Eine weitere Sorte ist Liberica oder auch Excelsa.
Kaffeekonsum in Deutschland und Bedeutung in der Gesellschaft
Eine Tasse gerösteten Kaffee am Morgen? Für viele Bürger gehört das zum Tagesanfang einfach dazu. Der Konsum und daher die Bedeutung von Röstkaffee und anderen Varianten sind in Deutschland nach wie vor ungebrochen. Durchschnittlich trinken die Bundesbürger jedes Jahr knapp 130 Liter Kaffee, sodass Deutschland vom Konsum her den 5. Platz weltweit einnimmt. Der generelle Konsum wird jedoch bei steigenden Preisen nicht merklich eingeschränkt.
Aktueller Kaffeepreis und Entwicklung
Der Kaffeepreis mit seiner Entwicklung ist nicht nur für Verbraucher, sondern insbesondere für Händler und Investoren von großer Bedeutung. Gerade für den Handel ist es wichtig, an der Börse jederzeit den aktuellen Kaffeepreis abrufen zu können.
Was kostet Kaffee aktuell?
In der jüngeren Vergangenheit ist der Kaffeepreis nicht unerheblich gestiegen, aus Sicht mancher Händler sogar als sehr hoch zu bezeichnen. Für den angestiegenen Preis des Kaffees, der mittlerweile als teuer gilt, sind in der jungen Vergangenheit eine schlechte Ernte sowie die von Donald Trump angekündigte Zoll-Politik verantwortlich. So ist zum Beispiel der Kaffeepreis für die beliebte Sorte Arabica an der Rohstoffbörse in New York so hoch, wie seit über 45 Jahren nicht mehr. Aktuell liegt der Kaffeepreis für ein Pound (lb), das ungefähr 0,45 Kilogramm entspricht, bei rund 3,20 Dollar (USD).
Wie hat sich der Kaffeepreis innerhalb der letzten Monate und Jahre entwickelt?
Die Kaffee Preisentwicklung ist vor allem für den Handel und beim Investment von größerer Bedeutung. Der Grund besteht darin, dass die meisten Anleger, Händler und Spekulanten einen möglichst günstigen Kurs bzw. Preis beim Kauf des Kaffees haben möchten. Wenn wir uns den Kaffeepreis in der Vergangenheit betrachten, zeigen sich folgende Werte:
- Ende 2023: ca. 1,90 USD
- Ende 2021: ca. 2,30 USD
- Ende 2019: ca. 1,40 USD
- Ende 2014: ca. 1,70 USD
Im Vergleich zu vor zehn Jahren hat sich der Kaffeepreis somit bis heute fast verdoppelt. Es gab allerdings keine stetigen Preissteigerungen, sondern als klassischer Rohstoff war auch der Kaffeepreis Schwankungen unterlegen.
Einflussfaktoren auf den Kaffeepreis
Neben der Entwicklung des Preises für Kaffee ist es für Investoren und Händler wichtig, die Einflussfaktoren auf den Kaffeepreis zu kennen. Zu berücksichtigen sind sowohl sogenannte interne als auch externe Faktoren. Zu den externen Einflussfaktoren zählen insbesondere das Wetter, welches Einfluss auf die Ernte im jeweiligen Land hat, das Verhältnis von Angebot und Nachfrage sowie politische und wirtschaftliche Einflüsse. Darüber hinaus wirken sich folgende interne Faktoren ebenfalls darauf aus, auf welchem Niveau der Kaffeepreis liegt:
- Sorte der Bohne
- Fruchtbarkeit (der Böden)
- Anbauort
- Bedingungen beim Anbau
- Wartungs- und Verarbeitungskosten der Kaffeebohne
- Kosten für den Transport
- Technologie der Kaffeeröstung
Wie Sie an den Einflussfaktoren erkennen, gibt es eine Reihe von Eigenschaften, die sich darauf auswirken, welchen Kaffeepreis Sie letztendlich auch als Verbraucher für eine Tasse Kaffee bezahlen müssen.
Wetterbedingungen und ihre Auswirkungen
Ein wesentlicher externer Einflussfaktor auf den Kaffeepreis sind die Wetterbedingungen. Die Kaffeepflanze benötigt als sogenanntes Rötegewächs tropische Regionen, insbesondere um den Äquator herum gelegen. Darüber hinaus ist während des gesamten Jahres umfangreicher Niederschlag erforderlich, während die Temperaturen im Idealfall stets über 21 Grad liegen. Passen einige Faktoren nicht und gibt es zum Beispiel eine Dürre oder Überschwemmungen, hat das zum Teil dramatisch negative Folgen für die Ernte. Das wiederum führt dazu, dass der Kaffeepreis bei geringerer Ernte erheblich steigen kann.
Wirtschaftliche Aspekte des Kaffeehandels
Für den globalen Handel haben Kaffee und Kaffeepreis eine große Bedeutung. Immerhin handelt es sich nach Erdöl und weit vor Gold um den am häufigsten gehandelten Rohstoff rund um den Globus. Die gesamte Kaffeeindustrie umfasst Umsätze von vielen Milliarden Dollar. Insbesondere in einem Land wie Brasilien, Kolumbien und Indonesien handelt es sich um ein extrem wichtiges Exportgut
Welche wirtschaftlichen Probleme gibt es im Kaffeehandel?
Der Handel mit Kaffee und der damit zusammenhängende Kaffeepreis ist durchaus öfter in der Kritik. Tatsächlich gibt es einige Probleme, die im Idealfall noch gelöst werden müssen. Dazu zählen unter anderem:
- Ungleiche Verteilung der Wertschöpfung in der Lieferkette
- Macht- und Marktkonzentration im Kaffeehandel
- Volatiler Weltmarktpreis zu Lasten von Kaffeebauern
- Unlautere Handelspraktiken
Ein Problem ist zum Beispiel die Markt- und Machtkonzentration, die durchaus Einfluss auf den Kaffeepreis haben kann. So sind es lediglich fünf große Handelshäuser, die über die Hälfte des weltweiten Handels von Rohkaffee kontrollieren. Zudem sind zehn Rösterreien für mehr als ein Drittel des global gerösteten Kaffees verantwortlich.
Wer sind die größten Produzenten von Kaffee?
Die folgende Liste zeigt die momentan größten Produzenten von Kaffee, deren Kaffeeproduktion entweder in Tonnen oder in Säcken gemessen wird. Aufgrund der angesprochenen Bedingungen findet sich kein Land aus Europa bzw. aus der EU als Region unter den führenden Kaffeeproduzenten:
- Brasilien
- Vietnam
- Kolumbien
- Indonesien
- Äthiopien
Schon lange Zeit nimmt Brasilien den ersten Platz in der Reihe der Kaffeeproduzenten ein. Fast zwei Millionen Hektar Erntefläche stehen im Land zur Verfügung. Die Exportmenge beläuft sich jährlich auf fast 70 Millionen Säcke zu jeweils 60 Kilogramm.
Wie wird Kaffee gehandelt und geröstet?
Der Export des Kaffees findet normalerweise in Form der grünen Bohnen statt. Die jeweilige Rösterei im Importland übernimmt dann gewöhnlich die Röstung der Kaffeebohne. Da der Kaffeepreis grundsätzlich als relativ unelastisch gilt, was bedeutet, dass höhere Kaffeepreise nur zu gering sinkender Nachfrage führen, sind vor allem die zuvor genannten Einflussfaktoren für den Kaffeepreis relevant.
Welche Rolle spielen Fair Trade und Bio-Anbau?
Ein Schlagwort im Zusammenhang mit dem Kaffeepreis und dem Handel von Kaffeebohnen ist Fair Trade. Das Ziel ist ein fairer Kaffeepreis, sodass auch bei den Kaffeebauern mehr Geld hängenbleibt. Das Ziel von Fair Trade ist es, dass ein bestimmter Preis pro Kilogramm Kaffee garantiert wird. Deshalb ist es beim Fair Trade Handel in der Regel nicht möglich, in die Produktion zu investieren. Darüber hinaus garantiert der faire Handel keine bessere Kaffeequalität.
Wenn es um das Thema Bio-Kaffee geht, dann steht vor allem im Vordergrund, dass die Kaffeebohne nicht innerhalb einer Monokultur wächst. Stattdessen ist es wichtig, den Kaffee auf Mischplantagen anzubauen. Das bedeutet, dass auf der gleichen Plantage neben Kaffeebohnen zum Beispiel ebenso Kakao- und Zuckerrohrpflanzen angebaut werden.