Liebe Leserinnen und Leser,
die Energiewende in Deutschland, in der EU und in den USA wird temporeicher. Die Energiewende ist allerdings ohne – knappe – Rohstoffe kaum denkbar, und so haben gerade Rohstoff-Unternehmen ersichtlich Hochkonjunktur. Ausgesuchte Bereiche, beispielsweise Lithium wegen der zunehmenden Umstellung auf die E-Mobilität wie auch Kupfer und Zink, die beim Bau von Windkraftanlagen benötigt werden, bieten außergewöhnliche Chancen. Unternehmen wie Albemarle (Lithium) haben daher zuletzt einen größeren Aufwärtstrend begonnen, der zumindest gute Aussichten auf eine langfristige Entwicklung bietet. Ein anderes interessantes Investmentprofil bietet die Solar-Branche. Die EU möchte die Abhängigkeit von China reduzieren, da China den Markt teils zu 80 % und mehr beherrscht. Hier entwickelt sich z. B. mit Wacker Chemie eine herausragende Chance.
Lithium: Der Batterie-Rohstoff
Eine der Lösungsstrategien für die CO-2-Reduktion ist mittlerweile weltweit die E-Mobilität bzw. E-Mobilisierung. In der EU etwa soll ab 2035 kein Fahrzeug mit Verbrenner-Motoren mehr neu zugelassen werden. Im Wesentlichen werden dann vor allem E-Fahrzeuge neu an den Markt gelassen. Die bevorzugte Speichertechnologie dafür sind Batterien, die auf Lithium basieren.
Lithium gilt als äußerst knapp. Eines der Unternehmen, die aus dieser Knappheit heraus Geld verdienen, ist der US-Konzern Albemarle. Lithium wird in einer Mine in Australien produziert, in einem Salzsee in Chile sowie in einem Salzsee in Nevada. Der Rohstoff wird an sogenannten Spotmärkten kurzfristig gehandelt, womit ein – steigender – Preis die Knappheit widerspiegelt. Darüberhinaus jedoch vereinbaren die Minen bzw. Minen-Unternehmen mit den Käufern eigenständig Lieferverträge. Das ist besonders für die Abnehmer von Interesse, wenn die Preise steigen.
Die Käufer können für die Produktion ihrer Batterien mit Preisen kalkulieren und ihrerseits die Vertriebsketten mit stabilen Preisvereinbarungen absichern. Demzufolge ist es für Albemarle und Co. schwieriger, steigende Preise direkt umzusetzen. Wenn und weil Lithium wegen der hohen Nachfrage teurer wird, bleiben die vertraglich gebundenen Geschäfte zunächst unangetastet. Sukzessive jedoch erhöhen die Unternehmen die Preise, sodass die möglichen Erlöse am Markt erst mit einiger Verspätung in den Konzernen realisiert werden. Albemarle soll Berichten zufolge jedoch die steigenden Preis-Forderungen teils schon durchgesetzt haben. Mehrere 100 % Preisaufschlag sollen die Kunden bereits hingenommen haben.
Das wiederum ist für Investoren ausgesprochen lukrativ: Die Gewinne aus den Preisvereinbarungen können gleichfalls erst nach und nach entstehen, insofern Albemarle erst sukzessive liefert und entsprechend kassiert. Unter dem Strich dürfen Investoren daher in den kommenden Quartalen mit steigenden Gewinne rechnen.
Steigende Gewinne – niedrige Ist-Bewertung
Die Logik ist unbestechlich: Die Gewinne werden aller Wahrscheinlichkeit nach weiter steigen. Die derzeitige Bewertung jedoch enthält noch keine steigenden Gewinnschätzungen. Das aktuelle Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) wird bei 8,5 taxiert – jedenfalls auf Basis der derzeitigen Gewinnschätzungen. Der Umsatz soll im nächsten Jahr 2024 mit 11,75 Milliarden Dollar kaum noch wachsen. Allerdings klettern die Gewinne weiter, womit die Aktie ein Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von 8,2 bis 8,3 erwarten lässt. Einen Teil der Gewinne wird Albemarle mit einiger Sicherheit dafür verwenden, die Schulden weiter abzutragen.
2024 noch liegt die Nettoverschuldung bei 1,6 Milliarden Dollar. Die Marketcap liegt bei 30,4 Milliarden Dollar, der Umsatz bei 11,45 Milliarden Dollar. Der Gewinn wird sich den Schätzungen nach auf 3,68 Milliarden Dollar belaufen. Vor diesem Hintergrund sind die Verbindlichkeiten von 1,64 Mrd. Dollar überschaubar. Zudem wird die Verschuldung um gut 1 Milliarde Dollar abgebaut werden.
Grünes Licht für das Unternehmen – unter den aktuellen Rahmenbedingungen
Damit ist das Unternehmen relativ niedrig bewertet. Der einzige Risikofaktor dürfte die tatsächliche Nachfrage nach Lithium sein. Diese Nachfrage ist weitgehend politisch geprägt. Behält die Politik den aktuellen E-Mobilitäts-Kurs bei – weltweit – und gibt es keine nennenswerten leistungsfähigen Alternativen zur Lithium-geprägten Batterie, wird die Nachfrage sich sogar noch ausweiten.
Die Konkurrenz ist überschaubar, da Lithium nicht ohne Vorkommen „produziert“ werden kann. Solange Politik und Technik mitspielen, wird Albemarle daher interessant sein.
Das Chartbild ist vergleichsweise positiv – zumindest langfristig.
Anzumerken bleibt, dass Lithium und damit auch Lithium-Aktien vergleichsweise volatil sind. Dennoch: Albemarle zählt zu den relativ konstanten Werten mit guten Aussichten.
Die Kursperformance der Albemarle-Aktie
Spektakulär: Solarenergie – mit Unternehmen, die Polysilizium produzieren
Die Energiewende wird nach Einschätzung zahlreicher Analysten auch dann misslingen, wenn nicht erneuerbare Energien einen größeren Anteil an der Energie-Erzeugung haben werden. Ein wesentlicher Bestandteil ist auch die Sonnenenergie und hier letztlich Hersteller des Rohstoffs Polysilizium. Dieser Rohstoff wird benötigt, um Solarzellen herzustellen. Die Branche hat in der EU recht hohes Potenzial, denn die EU wird sehr viel dafür investieren, die Abhängigkeit von China zu reduzieren.
China möchte mittlerweile Exportbeschränkungen für die Technologie verhängen. Daher haben 24 Konzerne jetzt einen Brandbrief an das Wirtschaftsministerium von Robert Habeck verfasst. Der Staat – etwa die Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) mit Krediten – solle die Branche aufpäppeln.
Gelänge es, die Sonnenergie massiv auszubauen, ohne von China abhängig zu sein oder zu bleiben, wäre dies ein Meilenstein auf dem Weg der Energie-Autarkie. Sonnenenergie kostet pro KWh etwa 2 bis 6 Cent, Atomstrom bspw. zwischen 14 und 19 h.
Deshalb sind die Chancen für Unternehmen wie Wacker Chemie groß. Das Unternehmen produziert Polysilizium im Umfang von jährlich 80.000 Tonnen. Mit diesem Wert hat sich Wacker Chemie in die Riege der Top-Unternehmen weltweit katapultiert. Die große Chance liegt nun darin, dass Wacker Chemie auch Produktionsstandorte in den USA hat. Subventionen und Steuererleichterungen, die aus dem Inflation Reduction Act (IRA) stammen, der mit 369 Milliarden Dollar die Energiewirtschaft stützt, könnten sogar dafür sorgen, dass Wacker Chemie günstiger als chinesische Unternehmen produziert.
Wacker Chemie weist für 2022 ein ausgesprochen günstiges KGV von etwa 6,4 auf. Für das laufend Jahr 2024 liegen die KGV-Schätzungen bei 13,5 bis 14. Angesichts dieser Bewertung und wegen des Ausbaus der Polysilizium-Technologie ist der grundlegende Trend für Wacker Chemie sehr günstig.
Kupfer und Eisenerz: Mittlerweile recht komfortabel
Unabhängig von der primären Energie-Branche sind auch Kupfer- und Eisenerz-Produzenten für die kommenden Jahre noch recht gut aufgestellt. Sowohl Kupfer wie auch Eisenerz sind nach Meinung von Analysten immer schwieriger neu zu produzieren. Demnach gewinnen vor allem jene Produzenten, die eine gezielte Lagerbildung betreiben, um Reserven aufzubauen. Sind die Reserven – und damit die Kapitalbildung sowie der spätere Abgabedruck zu beliebigen Preisen – nicht zu hoch, ist das Risiko mittlerweile gut beherrschbar.
Einer der großen Produzenten ist der australisch-britische Konzern Rio Tinto. Rio Tinto stellt Eisenerz her, gewinnt aber auch noch Titan sowie Kupfer und Aluminium. Rio Tinto ist inzwischen dazu übergegangen, keine enormen Lagerstätten mehr zu bilden, sondern einen Teil des vermuteten Potenzials über Beteiligungen zu erwerben und in neue Projekte zu investieren. Sofern solche Beteiligungen erfolgreich sind, strebt Rio Tinto Übernahmen an. Jüngst übernahm Rio Tinto etwa die Turquoise Hill Resources in der Mongolei. Durch diese Übernahme ist Rio Tinto ein einer ausgesprochen bedeutenden Kupfermine in der Mongolei beteiligt.
Wirtschaftlich ist Rio Tinto ordentlich bewertet. Das Unternehmen wird mit einem KGV von ungefähr gut 10 bewertet. Die Dividendenrendite beläuft sich mittlerweile auf ca. 7,5 %. Damit bleibt Rio Tinto einer der großen Favoriten im Kupfer- und Eisenerz-Segment.
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