Recht unverhofft geriet die Rheinmetall-Aktie am Freitag in einem schwachen Handelsumfeld besonders heftig unter Druck. Zeitweise wertete das Papier um über neun Prozent ab und der Handel wurde sogar schon ausgesetzt. Eingependelt hat der Kurs sich zum Wochenende letztlich bei 479,20 Euro und damit 5,3 Prozent tiefer als zu Handelsbeginn.
Was zu dem kleinen Ausverkauf geführt haben mag, darüber lässt sich nur spekulieren. Das „Handelsblatt“ will gleich vier mögliche Auslöser gefunden haben. Dazu gehören der G7-Gipfel, wo sich baldige Friedensverhandlungen abzeichnen könnten, das Ergebnis der Europawahl, De-Risking in der EU und die Charttechnik.
Rheinmetall: Give Peace a chance?
Grob zusammengefasst zeigt sich ein Klima, in dem Friedensverhandlungen nicht mehr unmöglich scheinen. Angetrieben wurde dies ein Stück weit auch durch Russlands Machthaber Putin, der Bedingungen für einen Waffenstillstand nannte. Ernst genommen werden die von der Ukraine und ihren wichtigsten Partnern zwar nicht. Doch einige Beobachter scheinen dennoch Chancen auf Frieden zu erkennen.
Rheinmetall Aktie Chart
Nüchtern betrachtet hat sich nicht viel verändert und schnelle Friedensverhandlungen sind aktuell nicht in Sicht. Die Lage könnte sich mit dem Rechtsruck in Europa und einer möglichen Wiederwahl von Donald Trump in den USA aber noch dramatisch verändern, was ein wenig Verunsicherung bei den Aktionären von Rheinmetall durchaus erklären mag.
War das der Durchbruch?
Tatsächlich spricht die Charttechnik derzeit für eine Korrektur, die sich noch ein Weilchen fortsetzen könnte. Mit dem Unterschreiten der 500-Euro-Marke wurden bei Rheinmetall mutmaßlich zahlreiche Stop-Loss-Order ausgelöst. Diese Entwicklung könnte sich in den kommenden Tagen verselbständigen und die Kurse in Richtung 450 Euro treiben. Es sei aber daran erinnert, dass die Nachfrage bei Rheinmetall derzeit auch ohne die Ukraine im Hinterkopf Regionen erreicht, die vor ein paar Jahren noch undenkbar schienen.
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