Liebe Leserin, lieber Leser,
am Mittwoch war die Party erst einmal vorbei. Nachdem die Aktie von Rheinmetall im Xetra-Handel zunächst ein weiteres Rekordhoch bei 1.483 Euro ausgebildet hatte, ging es mit dem Rüstungstitel massiv abwärts. Letztlich verabschiedete sich die Rheinmetall-Aktie gut hundert Euro tiefer bei noch 1.380 Euro. Und das just an dem Tag, an dem eine amerikanische Bank ein neues Kursziel aufgerufen hatte. Und was für eins.
Kursziel für Rheinmetall-Aktie auf 2000 Euro erhöht
Es war die Investmentbank Morgan Stanley, die laut Medienberichten das Kursziel für Rheinmetall auf einen Schlag von zuvor 1300 auf jetzt 2000 Euro angehoben hatte. „Noch einmal verdoppeln vom aktuellen Kursniveau aus? Durchaus möglich!“ – schrieb Analystin Marie-Ange Riggio laut boerse.de in ihrer Neubewertung. In ihrer Szenario-Analyse zeichne die Expertin einen aus ihrer Sicht durchaus plausiblen Weg zu einem Aktienwert von 3000 Euro bis 2030 vor, heißt es.
„Immerhin müssten sich die Kapazitäten der Düsseldorfer ebenfalls verdoppeln, sollten künftig drei Prozent der Wirtschaftsleistung in Europa in Aufrüstung fließen“, so der Bericht. Und so unterstreiche Riggiom „das Potenzial für eine anhaltend positive Entwicklung der Aktie, angetrieben durch die steigenden Verteidigungsausgaben in Europa“, heißt es auf Wallstreet Online.
- Die geopolitische Lage und die zunehmenden Aufrüstungstendenzen stützen diese Aussicht
- Oobwohl mittelfristig Rücksetzer möglich seien, wie es einschränkend heißt
Analysten lagen bei Rheinmetall stets daneben
Wie wahr. Dass die erste empfindliche Korrektur bei der Rheinmetall-Aktie noch am Analysetag eintreten wird, hat die Analystin aber möglicherweise schon überrascht. Und auch all die Anleger, die ihrem Tipp sogleich gefolgt sein sollten und in den Rüstungskonzern investiert haben.
Möglicherweise aber wollte Marie-Ange Riggio nicht in die selbe Falle tappen, wie die Analystenschar zuvor, die mit ihren konservativen Schätzungen für Rheinmetall in der (auch jüngeren) Vergangenheit stets danebenlagen – und ihre Prognosen in der Folge hektisch der neuen Weltenlage anpassen mussten.
JPMorgans Kursziel kurzzeitig schon überschritten
Die US-Bank JPMorgan etwa hatte das Kursziel für Rheinmetall am Donnerstag vergangener Woche lediglich von 1200 auf 1400 Euro angehoben. Analyst David Perry rechnete in seinem Rückblick auf die Jahreszahlen damit, „dass der aktuell vor allem von seinem Rüstungsgeschäft getriebene Konzern seine aktuell noch knapp unter den Erwartungen liegenden Zielsetzungen für 2025 bald erhöhen wird“, wie es auf finanzen.net hieß. Entsprechende Andeutungen habe es vom Unternehmen bereits gegeben. Ein höherer Bewertungsmultiplikator sei angesichts der voraussichtlich sehr deutlichen Gewinnsteigerungen gerechtfertigt.
- Dennoch war Perrys Kursziel im Laufe des Mittwochs schon deutlich überschritten worden
- Und auch zur Vorgabe des Analysehauses Jefferies fehlte nicht mehr viel, zumindest kurzzeitig
Rheinmetall verdoppelte den Börsenwert
Analystin Chloe Lemarie verwies in ihrer Erststudie zu europäischen Rüstungswerten am selben Tag auf „einen Paradigmenwechsel in Europa mit erhöhten Verteidigungsausgaben“. Auch in Friedenszeiten sei dies notwendig. Rheinmetall sei ihr „Top Pick“ wegen des starken Wachstums zu einem immer noch attraktiven Aktienkurs – und hatte 1540 Euro als Kursziel ausgegeben. Doch die Unsicherheit beim Rüstungsunternehmen, das laut des Anlegermagazins Capital von der Reddit-Gemeinde trotz des martialischen Aufgabengebiets liebevoll Rheiner oder Rheini genannt wird, ist zweifellos hoch.
Zur Einordnung: Am 6. Februar 2024 notierte die Aktie noch bei 709 Euro, der Ukraine-Krieg wütete zu diesem Zeitpunkt bereits seit knapp drei Jahren und Donald Trump war längst im Amt. Dennoch lag das durchschnittliche Kursziel für die Papiere vor sechs Wochen laut Index-Radar bei gerade einmal 783,75 Euro. Doch statt mittelfristig zehn Prozent zuzulegen, hatte Rheinmetall seinen Börsenwert zwischenzeitlich mehr als verdoppelt. Rheini ist eben unberechenebar.
Rheinmetall-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Rheinmetall-Analyse vom 20. März liefert die Antwort:
Die neusten Rheinmetall-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Rheinmetall-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 20. März erfahren Sie was jetzt zu tun ist.