Nicht nur wegen des ungewöhnlichen Wochentags wird die Bundestagsitzung am Sonntag, dem 27. Februar 2024 in die Geschichte eingehen. Bundeskanzler Olaf Scholz hat Veränderungen der Verteidigungs- und Sicherheitspolitik angekündigt, wie es sie seit dem Mauerfall vor 30 Jahren nicht mehr gegeben hat. So erhöht die Bundesregierung angesichts der geopolitischen Bedrohung durch Russland sein jährliches Verteidigungsetat alles in allem um rund 80%.
Milliardenbeträge werden nun an viele deutsche und internationale Rüstungskonzerne fließen. Der Hauptgewinner ist ebenfalls bekannt: Die Rheinmetall AG.
Kursfeuerwerk dank staatlichem Geldsegen
Die Reaktion der Börse ließ nicht lange auf sich warten: Gleich am Montagmorgen schoss die Aktie des Düsseldorfer Rüstungs- und Autozulieferers um fast 50% nach oben. Am Ende des Handelstags hat der Titel ein Plus von 25% gemacht, am nächsten weitere 17%. Die Marktkapitalisierung des Unternehmens stieg damit deutlich über 6 Milliarden €.
Auch die Analyten ließen sich mit neuen Kurszielen nicht lange bitten: Warburg Research erhöhte von 119 auf 150 €, die konservativeren Schweizer Großbanken korrigierten von 110 auf 121 €.
Großbestellung der Bundeswehr?
Der Markt hat sofort verstanden: Mit dem Geldsegen der Bundesregierung kann sich Rheinmetall berechtigte Hoffnungen auf Großbestellungen der Bundeswehr machen. So hat der Konzern dem Bund Medienberichten zufolge bereits eine umfassende Lieferung von Rüstungsgütern angeboten: Munition, Hubschrauber, Ketten- und Radpanzer in einem Gesamtvolumen von 42 Milliarden €. Teil des Pakets sind den Angaben nach 230 Schützenpanzer des Typs Puma.
Rheinmetall wird das gewünschte Kriegsgerät jedoch nicht über Nacht liefern können. Für die Munition brauche es 6 bis 12 Monate, Radpanzer könnte das Unternehmen in 15 bis 18 Monaten liefern und Kettenfahrzeuge in 24 bis 28 Monaten.
Allein im laufenden Jahr könnte sich der Rheinmetall-Umsatz jedoch durch den neuen Super-Verteidigungsetat um ein Viertel erhöhen, schrieb Analyst Sven Weier.
Zudem gibt es auch eine Anfrage der Ukraine, bestätigte Konzernchef Armin Papperger. Demnach würde die Bundesregierung den Antrag des in Kriegshandlungen verwickelten Landes prüfen. Den Grundsatz, keine Waffen in Krisengebiete zu schicken, wird der Bund damit über Bord werfen.
Rekordergebnis 2021
Bereits in den vergangenen Monaten zogen die Auftragseingänge für Panzer, Munition und Militärelektronik bei den Düsseldorfern spürbar an. Für das abgelaufenen Jahr meldete der Rüstungskonzern im Rahmen vorläufiger Zahlen einen Rekordgewinn: Das operative Ergebnis (EBIT) stieg gegenüber dem Vorjahr um rund ein Drittel auf 595 Millionen €.
Das Rheinmetall-Management schlug daraufhin vor, die Dividende von 2,00 auf 3,30 € anzuheben. Analystenerwartungen hat der Konzern damit weit übertroffen. Die Experten hatten im Schnitt eine Ausschüttung von 2,62 € auf dem Zettel.
Goldene Zeiten voraus?
Das Corona-Jahr 2020 war das erste verlustreiche Jahr für den Konzern seit vielen Jahren. Von dem Schock hat sich der Rüstungs- und Autozulieferer prompt erholt und nun brechen für Aktionäre des MDAX-Unternehmens voraussichtlich wieder goldene Zeiten an.
Da Rheinmetall der größte Lieferant der Hauptwaffensysteme der Bundeswehr ist, dürften sich die Düsseldorfer einen bedeutenden Anteil des neuen 100-Milliarden-€-Sondervermögens für die Streittruppen sichern können.
Am 17. März werden die Düsseldorfer ihre endgültigen Jahresergebnisse vorlegen und wahrscheinlich auch einen deutlich verbesserten Ausblick abgeben.
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