Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von Rheinmetall hat lange Zeit stark vom Ukrainekrieg profitiert. Anfang Februar 2022 noch bei weniger als 100 Euro gehandelt, schnellten die Papiere des deutschen Rüstungskonzerns nach dem Überfall von Putins Truppen geradezu in die Höhe. Im April dieses Jahres hatte die Rheinmetall-Aktie bei rund 572 Euro jedoch ihren Höchststand erreicht, seitdem ging es tendenziell wieder zurück. In der vergangenen Woche notierte sie seit längerem zum Xetra-Handelsschluss bei mehr als 500 Euro, doch erneut gab es einen Rücksetzer – trotz positiver Schlagzeilen für das Unternehmen in Serie.
Rheinmetall belieferte die Ukraine mit weiteren Panzern
Denn just am Freitag, als die Aktie mit 3,5 Prozent auf wieder 485,80 Euro korrigierte, gab es die nächste Meldung aus dem Hause Rheinmetall. Man habe den Streitkräften der Ukraine 20 weitere Marder-Schützenpanzer „für ihren Abwehrkampf gegen den russischen Aggressor übergeben“, hieß es. Die Auslieferung sei zum Ende des dritten Quartals 2024 erfolgt. „Damit steigt die Gesamtzahl der direkt oder indirekt – im Wege des sogenannten Ringtauschs – an die Ukraine gelieferten Gefechtsfahrzeuge auf rund 200“, so die Mitteilung.
Bei einer dreistelligen Anzahl dieser Systeme handelt es sich nach Firmenangaben um Schützenpanzer vom Typ Marder 1A3. Zudem habe Rheinmetall im Ringtauschverfahren Marder-Schützenpanzer und Leopard-Kampfpanzer in zweistelliger Anzahl zur Verfügung gestellt. „Der jüngste Auftrag zur Lieferung der 20 Marder, finanziert von der deutschen Bundesregierung, hat einen Wert im mittleren zweistelligen MioEUR-Bereich“, heißt es. Er sei im März 2024 verbucht worden.
„Effiziente und präzise Zielbekämpfung“
Die Marder in der Version 1A3, die Rheinmetall an die Ukraine liefert, verfügen demnach über zusätzliche Laserentfernungsmesser „für eine effiziente und präzise Zielbekämpfung“. Die erste Lieferung von 20 Gefechtsfahrzeugen dieses Typs hatte der Konzern im Auftrag der Bundesregierung bereits im März 2023 veranlasst; es folgten weitere in jeweils zweistelliger Anzahl. Der Marder zählt laut Rheinmetall weltweit zu den bewährtesten Waffensystemen seiner Art. Er wurde für die Bundeswehr entwickelt und wird dort teils weiterhin genutzt.
- Die erste Lieferung von 20 Gefechtsfahrzeugen dieses Typs hatte der Konzern im Auftrag der Bundesregierung bereits im März 2023 veranlasst
- Zwischenzeitlich wurde der Puma bei der Bundeswehr eingeführt, der im Heer sukzessive die Nachfolge des Marders übernimmt
Millionenauftrag für die spanische Armee
Doch auch anderswo vertraut man auf die Expertise von Rheinmetall: Zwei Tage zuvor meldete das Unternehmen, dass die spanische Regierung Rheinmetall mit der Lieferung von 84 Mörsersystemen vom Typ 81mm-Eimos beauftragt habe. Der dazu mit dem Tochterunternehmen Rheinmetall Expal Munitions geschlossene Rahmenvertrag hat demnach ein Volumen von rund 150 Millionen Euro brutto und umfasst auch Wartungs- und Trainingsanteile. „Die Systeme sollen zwischen Ende 2024 und Ende 2027 an die spanischen Streitkräfte geliefert werden“, so die Mitteilung. Der Auftrag werde zu Beginn des vierten Quartals 2024 verbucht.
Die Beauftragung unterstreiche „die Zuverlässigkeit Rheinmetalls als Partner des spanischen Heeres bei der Lieferung von Schlüsselprodukten“, gab man sich selbstbewusst. Zudem kennzeichne diese, „die führende Rolle Rheinmetalls im Bereich der Waffen- und Munitionstechnologie“.
Rheinmetall-Chef betont höchste Profitabilität weltweit
Und die Aussichten für das Unternehmen bleiben offenbar gut: Konzernchef Armin Papperger gehe davon aus, dass die Nachfrage im Munitionsgeschäft auch bei einer möglichen Friedenslösung in der Ukraine hoch bleiben werde, wie er im Gespräch mit der Welt am Sonntag sagte. Die Ukraine werde sich „bei einem Frieden bereits auf eine nächste mögliche Invasion vorbereiten“, so Papperger laut Der Aktionär im Interview. Das Land sei „nicht so naiv, wie wir hier in Deutschland es lange Zeit waren“, wird der Rheinmetall-Chef zitiert.
Bis zum Jahresende rechnet Rheinmetall demnach mit Aufträgen im Wert von über 60 Milliarden Euro und einem Umsatz von zehn Milliarden Euro. Papperger betonte laut des Berichts zudem noch einmal die hohe Profitabilität. Man sei „derzeit das profitabelste Rüstungsunternehmen der Welt“
Hohe Kursziele für Rheinmetall
Auch die Analysten sind zuversichtlich, was die Kursentwicklung der Rheinmetall-Aktie anbetrifft. Nahezu alle erwarten, dass die Papiere ihren Höchststand sogar übertreffen werden, wie eine Auflistung auf finanzen.net zeigt:
- JP Morgan: 680,00 Euro, +39,77%
- Berenberg Bank: 655,00 Euro, +34,64%
- Warburg Research: 600,00 Euro, +23,33%
- Goldman Sachs: 666,00 Euro, +36,90%
Lediglich die Deutsche Bank ist etwas zurückhaltender. Sie hatte das Kursziel für Rheinmetall vor dem Kapitalmarkttag des Rüstungskonzerns am 18. Oktober zwar angehoben, allerdings lediglich von 510 auf 550 Euro, die Einstufung auf „Hold“ belassen. Analyst Christoph Laskawi ging davon aus, „dass die Ziele für 2027 das angestrebte Umsatz- und Ertragswachstum in allen Verteidigungsbereichen bestätigen werden“.
Rheinmetall-Aktie verharrt auf hohem Niveau
Dennoch sieht man auch bei der Deutschen Bank noch Kursentwicklungspotenzial. Nur die Anleger folgen dem Optimismus zuletzt nicht, zumindest nicht nachhaltig: Die Rheinmetall-Aktie gab zum Start in den Montagshandel auf Xetra erneut leicht nach auf noch rund 485 Euro. Das ist ungefähr das Niveau von vor einem Vierteljahr. Aufs Jahr gesehen steht damit allerdings noch immer ein Plus von rund 80 Prozent.
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