Im Normalfall ist es für mich stets eine gute Nachricht, wenn Aktienkurse steigen. Ich gönne es den Anteilseignern von Herzen. Das ist im Falle von Rheinmetall grundsätzlich nicht anders. Zutiefst bedauert werden müssen aber die Gründe, welche zu der beeindruckenden Rallye bei dem Titel geführt haben.
Letztere beförderte die Rheinmetall-Aktie heute Morgen bis auf 650 Euro, wo wieder einmal neue Rekorde aufgestellt werden konnten. Anfang Februar 2022, noch vor der brutalen und völkerrechtswidrigen Invasion Russlands in der Ukraine, wurden die Anteilsscheine zu je rund 90 Euro gehandelt. Seither ging es um mehr als 600 Prozent in die Höhe.
Die Gewaltspirale dreht sich weiter
Profitieren kann die Rheinmetall-Aktie momentan davon, dass ein Ende der Gewalt sich nicht abzeichnen will. Das gilt für die Ukraine, aber auch für den Nahen Osten, wo die Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah doch sehr brüchig zu sein scheint. Noch dazu befinden sich in Syrien Rebellen auf dem Vormarsch und von einem baldigen Gegenschlag durch Assads Truppen darf ausgegangen werden.
Als wäre das nicht genug, zeichnen sich am Horizont schon weitere mögliche Schlachtfelder ab. Das bekannteste Beispiel ist die Insel Taiwan, auf welche China Anspruch erhebt. In Korea nehmen die Spannungen zwischen Nord und Süd zu und vor allem die baltischen Staaten fürchten um weitere Ausdehnungsambitionen Russlands.
Rheinmetall bleibt begehrt
Rheinmetall Aktie Chart
Es lässt sich darüber streiten, wie viel Panikmache in entsprechenden Meldungen steckt. Eines ist aber so klar wie selten zuvor: in Europa und anderswo muss die Verteidigungsfähigkeit gestärkt werden. Rheinmetall ist dafür ein unerlässlicher Partner, der noch dazu an der Expansion in den USA arbeitet. Wenn nicht ein kleines Wunder geschieht, dürften die Auftragsbücher auch in den nächsten Jahren prall gefüllt sein. Der Aufwärtstrend geht daher auch mit Blick auf das Tempo in Ordnung und auch wenn sich nichts versprechen lässt, so bleibt noch mehr als genug Luft nach oben.
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