Liebe Leserinnen und Leser,
am Freitag hat der Bundesrat den Wünschen der Union, der SPD und der Grünen zugestimmt und die Sondervermögen bzw. die Aufweichung der Schuldenregel in Deutschland geändert. Damit wird sich in diesem Staat viel ändern – auch für den Bereich der Verteidigung und hier für die Rheinmetall-Aktie. Die war am Freitag durchaus unter Druck geraten und gab z. B. an der Börse Xetra mehr als 2,3 % nach.
Dennoch sieht die Zukunft nun aller Wahrscheinlichkeit nach rosig aus. Das lässt sich begründen.
Rheinmetall: Herausragende Ausgangsbedingungen
Allein Deutschland wird in den kommenden Jahren bis zu 800 Mrd. Euro zusätzlich für die Verteidigung ausgeben. In aller Regel heißt dies auch, dass sehr viel Geld in Material investiert, wird, z. B. Panzer inklusive. Das führt die Firma Rheinmetall aus Düsseldorf an die vorderste Front der Auftragnehmer.
Rheinmetall hat mit ganz hoher Wahrscheinlichkeit gute Chancen, einen ordentlichen Batzen dieser Aufträge zu erhalten. Die Beziehungen in die Politik sind eng, was nichts verwerfliches sein muss. Damit ist lediglich sichergestellt, dass die Aufträge bzw. die offiziellen Ausschreibungen nicht einfach an der Rheinmetall vorbeilaufen. Die wird dies schon feststellen.
Die jüngste Ernennung in den Aufsichtsrat ging an Sigmar Gabriel (SPD). Der war mal Parteivorsitzender der SPD, einer Regierungspartei und auch Außenminister. Man kann sich kaum vorstellen, dass Sigmar Gabriel die neuen Aufträge in diesem Segment ohne Beratung des operativen Geschäfts durchgehen lässt. Man kann sich auch nicht vorstellen, dass bei Gesprächsbedarf, etwa mit dem Verteidigungsminister, der Boris Pistorius von der SPD noch ist, kein kurzer Draht hergestellt werden kann. Das ist nicht im anrüchigen Sinn zu verstehen, sondern soll die Diskussion transparenter werden lassen.
- Die Rheinmetall hat zudem vor Wochen mitgeteilt, dass das Unternehmen seine Nettogewinne bis zum Jahr 2027 um 100 % steigern wolle. Das war allerdings noch ohne das – öffentliche – Wissen um die neue Schuldenreform. Unklar ist, ob die Düsseldorfer nicht davon gewusst haben oder geahnt haben, dass die Auftragslage für die Branche sich noch erheblich verbessern würde. Wenn auch ohne Kenntnis der späteren neuen Auftragslage solche Aussagen getätigt worden wären, würden diese Sätze noch brisanter sein. Was passiert denn mit den Nettogewinnen, wenn noch viel mehr solcher Aufträge in die Auftragsbücher kommen?
- Schon jetzt bzw. davor, vor der Entscheidung über die Schuldenreform im Bundestag und im Bundesrat, waren die Zahlen von Rheinmetall auch im Ist-Zustand schon recht gut.
Der Umsatz für das vergangene Jahr wird mit 9,75 Mrd. Euro ausgewiesen, was schon einer Veränderung von 35,6 % zum Vorjahr entsprach. Die Umsätze für das laufende Jahr – ohne die neue Situation – wurden noch einmal um 30 % höher eingeschätzt. Die sollten 12,697 Mrd. Euro betragen, so fasst Marketscreener die Erwartungne zusammen. Nach denselben Schätzungen würde vermutet, dass das Unternehmen dann zum Jahr 2026 einen Umsatzsprung auf 16,658 Mrd. Euro schafft. Beeindruckend, denn:
Das würde wiederum einem Mehrumsatz in Höhe von 31,12 % gegenüber dem erwarteten Ergebnis für das Jahr 2024 entsprechen.
Kurz: Die Umsatzerwartungen – ohne die Schuldensondersituation der Politik – sind über alle Maßen gut.
Gewinne werden allen Erwartungen nach auch steigen
Und so sah auch die Gewinnsituation und das erwartete EBITDA für die kommenden Jahre ohne die Sondersituation bereits sehr erfreulich aus. Der EBITDA-Gewinn für das Jahr 2024 wurde mit 1,88 Mrd. Euro ausgewiesen. Das EBITDA würde im laufenden Jahr nun auf 2,46 Mrd. Euro klettern, was einer Steigerung von 30,8 % entsprechen würde. Im kommenden Jahr würde eine weitere Steigerung gegenüber den Erwartungen für 2025 eintreten: Es geht um einen Sprung in Höhe von 37 %.
Also ist das Unternehmen nicht nur wachstumsstark, sondern ohne Berücksichtigung von Zinseffekten, Steuern und Abschreibungen profitabel. Noch besser wird der Blick auf das Nettoergebnis. Das wird für das laufende Jahr auf 1,258 Mrd. Euro geschätzt, was gegenüber dem Jahr 2024 eine Steigerung von 75 % wäre. Das kommende Jahr soll eine Steigerung des Nettoergebnisses in Höhe von rund 46 % bringen. Auch das ist bezogen auf das ohnehin nur geschätzte Ergebnis dieses Jahres.
Die Botschaft sollte eindeutig sein: Rheinmetall ist unter dem Strich sehr wachstumsstark und erhöht einfach seine Rentabilität enorm weiter. Das führt zu einer weiteren Bewertung der Situation.
- Im laufenden Jahr wird eine etwas bessere EBITDA-Marge von 19,39 % erwartet, die in den kommenden Jahren zusätzlich noch weiter steigen soll. Wenn auch nur leicht.
- Der Nettogewinn als Marge vom Umsatz wird sich verbessern. Die Marge beläuft sich im laufenden Jahr 2025 unter der Voraussetzung, dass die Schätzungen korrekt waren, dann sogar auf 9,9%, was eine Steigerung um 2,56 %-Punkte wäre. Im kommenden Jahr wird eine Nettogewinn-Marge von rund 11 % erwartet. Die steigende Profitabilität von Rheinmetall lässt sich als auch ausgedrückt im Anteil am Umsatz zeigen.
Und so gäbe es noch zahlreiche Finanzkennziffern, die jeweils besser ausfallen als im Vorjahr und dokumentieren, dem Unternehmen würde noch mehr gelingen als zuvor. Zu bedenken ist nun allerdings, dass all diese Schätzungen und realisierten Zahlen die kommenden neuen Aufträge noch nicht einmal berücksichtigen.
Wenn der Bund neue Aufträge vergibt, die bis dato nicht erfasst sind und die Aufträge profitabler sind als Aufträge und Arbeiten in den Vorjahren, dann wird sich die Bewertung gegenüber dem Status Quo noch verbessern. Das sollten alle Investoren und Beobachter im Blick haben:
Es wird aller Voraussicht nach noch besser als ohnehin schon angenommen.
Der Trend passt bis dato sehr gut
Also: Wenn alles noch besser wird, dann ist allerdings der aktuelle Trend auch ohne diese Annahme schon beeindruckend.
Rheinmetall Aktie Chart
Die Kursperformance der Rheinmetall-Aktie
Der Trend zeigt einen Lauf mit gelegentlichen Gewinnmitnahmen. Der Lauf müsste dem normalen Trendverständnis nach – ohne all die oben genannten Argumente – ohnehin weiter führen.
Trend-Analysten sehen die Aktie mehr als 70 % über dem GD100 und daher in einem extrem starken mittelfristigen Trend. Der langfristige Trend bleibt mit einem Vorsprung von 105 % vor dem gleitenden Durchschnittskurs der vergangenen 200 Tage ohnehin umwerfend. Eine erste Bank-Analysteneinschätzung spricht sogar davon, die Aktie könnte bis 2030 auf 3.000 Euro klettern.
Nach der Entscheidung vom Freitag kann die neue Woche für die Rheinmetall sicherlich kommen.
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