Liebe Leserin und lieber Leser,
für die Aktie der Rheinmetall und auch die Rüstungskollegen bzw. die Branchenkonkurrenten wie von Hensoldt oder von Renk geht es offenbar in diesen Tagen richtig los. Die Notierungen haben in der vergangenen Woche deutlich zugelegt. Allein für die Rheinmetall ging es um 7,6 % nach oben. Der Titel hat damit einen Wert in Höhe von 1464,00 € erreicht. Damit summiert sich der Gewinn im laufenden Jahr bereits auf 130,20 %.
Geht es nach den Analysten, wird das Unternehmen sogar noch deutlich höhere Gewinne erzielen. Denn:
Die Analysten sind im Mittel der Meinung, die Aktie würde bei einem Kurs von 1567,13 € fair bewertet sein. Das wären ausgehend vom aktuellen Kurs immerhin noch 7 %. In der Spitze allerdings sind die Bewertungen deutlich höher. Es lohnt sich, einen Blick auf diese Analysten-Schätzungen zu werfen, um die Dominanz dieses Unternehmens am Aktienmarkt und bei den Rüstungsunternehmen selbst auch nur im Ansatz zu erfassen.
Rheinmetall auf dem Weg zu 2220 €
Market Screener fast insgesamt 15 Analysten zusammen, die Kursschätzungen abgegeben haben. Diese Analysten haben derzeit einen Zielkurs in Höhe von bis zu 2220 € ins Auge gefasst. Das wäre ein Aufschlag in Höhe von 51,64 % im Maximum. Das ist insofern erstaunlich, als die Aktie überhaupt erst noch im Herbst vergangenen Jahres, beispielsweise im Oktober, bei etwa 500 € notierte.
Kaum jemand hätte es für möglich gehalten, dass der Rüstungskonzern in dieser Art und Weise nach oben durchbrechen könne. Seither hat die Aktie sich quasi verdreifacht. Innerhalb eines guten halben Jahr ist dies ein eminenter Anstieg.
Rheinmetall Aktie Chart
Auffallend dabei ist aber, dass die Analysten die Kursziele entsprechend immer weiter und neu angehoben haben. Nun ist die Frage, ob die Analysten zuerst die Kursziele angehoben haben, oder ob die Analysten der Kursentwicklung nur hinterher laufen und jeweils einen Aufschlag formulieren. Dann wären die Schätzungen von Analysten offensichtlich opportunistisch und hätten keine Aussagekraft.
Auffallend ist gerade in den letzten Wochen, das zunehmend verschiedene Analysten sich hier mit neuen Kurszielen aus dem Fenster lehnen.
Jüngst hat die Berenberg die Rheinmetall auf einen Kurs in Höhe von 1630 € angehoben. Das Kursziel der Deutschen Bank liegt nach den Schätzungen vor gut einer Woche bei nur 1300 €.
Einen ausgesprochen schwachen Eindruck hat offenbar die Warburg Research. Die geht nach der noch nicht korrigierten Schätzung von 1230 € aus. Die Deutsche Bank war mit 1300 € Kurs Ziel schon relativ schwach vertreten. Umgekehrt gibt es allerdings vorwiegend positive Schätzungen.
So hat vor gut einem Monat die UBS schon das Ziel für die Rheinmetall auf 1600 € gehoben und ein „Buy“ empfohlen. Insgesamt haben vor allem aber in den letzten Wochen MorganStanley und Morningstar hier für einen deutlichen Ausbruch gesorgt. Die jüngsten Empfehlungen gehen davon aus, dass das Unternehmen wie oben beschrieben bis zu 2220 € erreichen kann.
Sehr bemerkenswert ist allerdings auch, dass sogar ein Kurs zu den Höfen 3000 € für möglich gehalten wird. Dafür ist jedoch ein Zeitraum bis 2030 von der so schätzenden MorganStanley erhoben worden.
Fazit: Die Analystie sehen die Aktie deutlich höher, als der Kurs derzeit aufgestellt ist. Und das hat Gründe.
Rheinmetall selbst ist sehr zuversichtlich für die kommenden Jahre
Dies wird erkennbar in den Prognosen, die in den vergangenen Tagen deutlich angehoben worden sind. Konkret: Der Vorstandsvorsitzende von Rheinmetall hat in einem Pressegespräch darauf aufmerksam gemacht, dass er davon ausgeht, dass die EU in den nächsten Jahren sehr viel Geld für die Rüstung und für die Verteidigung ausgeben wird. Dabei stellt er eine Summe von bis zu 1 Billionen € in den Raum, die von der EU bis 2030 bezahlt werden würde. Davon wolle sich die Rheinmetall einen entsprechenden Anteil sichern. Das Unternehmen sehe derzeit ein Auftragspotenzial in Höhe von bis zu 341 Mrd. $ beziehungsweise 300 Milliarden €, so der CEO.
Das wiederum wird aus Sicht von Analysten und von Beobachtern sicherlich das Unternehmen deutlich wertvoller werden lassen. Erst vor wenigen Wochen hatte die Rheinmetall durch ihren Vorstandsvorsitzenden bekannt gegeben, dass das Unternehmen bis 2027 seinen Netto-Gewinn verdoppeln werde. Da waren die aktuelle Voraussetzungen mit den immensen Rüstungsummen noch gar nicht bekannt.
Insofern wäre es nicht überraschend, wenn innerhalb der kommenden Jahre der Netto-Gewinn des Unternehmens sich nicht nur verdoppeln würde, sondern möglicherweise auch weitere Aufschläge erfahren würde. Damit allerdings wäre auch die aktuelle Bewertung für die Aktie sicherlich obsolet. Da müssten Investoren damit rechnen, dass die Aktie sogar noch deutlich mehr wert ist.
Rheinmetall betonte gleichfalls, dass das Unternehmen nur Aufträge annehme, die langfristig angelegt sind. Das bedeutet: jede Art der Kalkulation, die jetzt aufgestellt wird, ist selbst langfristig formuliert. Damit wird es kaum negative Überraschungen geben können, was dieses Wachstumsunternehmen und die gesamte Branche von sonstigen Wachstumsideen unterscheidet.
Fazit: Das Unternehmen und die Beobachter rechnen damit, dass sehr viel Geld in Form neuer Aufträge an den Markt kommt, sobald die neue Regierung zum Beispiel in Deutschland im Amt ist. Dann werden sicher nicht alle neuen Gelder, die jetzt per Schulden-Neuregelung in Deutschland möglich sind, direkt in Aufträge gegossen. Aber im Laufe der Jahre werden auch in Deutschland die Ausgaben um mehrere 100 Milliarden € steigen.
Rheinmetall wird daraus einen mächtigen Anteil haben, was sich mit hoher Wahrscheinlichkeit auch in den Aktienkursen widerspielen sollte. Erste Erfahrungen dazu wird man am 8. Mai sehen. Dann wird das Unternehmen seine Zahlen zum ersten Quartal am Markt erläutern.
Zusätzliche Stärke: Kampfmittelräumer
Um die Aussichten in den Rüstungssegmenten und in der Praxis aich in den früheren Kampfgebieten auszuschöpfen, hat das Unternehmen nun auch eine Übernahme vorgenommen. Es hat den so genannten Kampfmittelräumer Stascheit neu gekauft. D.h.: Rheinmetall bereitet sich unter anderem darauf vor, auch in der Ukraine, das dann mögliche frühere Kampfgebiet zu räumen. Dies kann etwas lax formuliert als Fullservice im Bereich der operativen Kriegsführung und -Nachbereitung bewertet werden. Es ist offensichtlich, dass hier auch viel Geld aufgewandt wird.
All diese Punkte, die wirtschaftliche Stärke und die Aussichten auf neue Einnahmen, haben die Märkte dazu gebracht, die Aktie so massiv steigen zu lassen. Der Aufwärtstrend ist evident. Sowohl der GD 200 bei 713,42 € wie auch der GD 100 bei Kursen in Höhe von 914,28 € sind weit überwunden. Das bedeutet auch, dass selbst Algorithmen, die auf wirtschaftliche Nachrichten keinen Wert legen, hier sicherlich noch immer eine Aufwärtstendenz verfolgen werden.
Insofern wird es eher früher als später einen weiteren Angriff auf das Allzeithoch bei gut 1500 € für die Rheinmetall geben, so jedenfalls die Wahrscheinlichkeit nach dem bisherigen Kursverlauf.
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