Die Aktie von Relief Therapeutics hat am Donnerstag im Vormittagshandel an der Swiss Exchange einen kleinen Absturz erlebt. Nach einem Schlusskurs von noch 0,58 Franken am Mittwoch, starteten die Papiere des schweizer Unternehmens, das an einem experimentellen Covid-19-Medikament forscht, bei nur noch 0,53 Franken in den Donnerstagshandel – und konnten sich auch bis zum Mittag nicht erholen. Der Kursrutsch der Relief-Aktie kommt völlig überraschend, hatte das Unternehmen am Vortag doch eine Nachricht gestreut, die den Anlegern vielmehr Mut machen sollte.
Relief und NeuroRx treffen Vereinbarungen
Denn Relief Therapeutics und NeuroRx, Inc. hatten am Mittwoch bekanntgegeben, dass sie Lieferkettenvereinbarungen getroffen und ausreichend Arzneimittel vom Typ RLF-100TM bestellt haben, „um die Behandlung von einer Million Patienten mit COVID-19 vorzubereiten, falls die Pandemie anhält“, wie es heißt. Der auch als Aviptadil bekannte Wirkstoff befindet sich laut Relief derzeit in von der US-amerikanischen Zulassungsbehörde FDA genehmigten Phase-2b/3-Studien in den USA zu Behandlung von schweren Fällen von Corona-Erkrankungen. Eine Auswertung der Studien durch das Datenüberwachungskomitee werde innerhalb des nächsten Monats erwartet, heißt es. Nach Angaben von Relief Therapeutics befinden sich klinische Studien mit RLF-100 in Europa zurzeit ebenfalls in der Vorbereitung und werden voraussichtlich im ersten Quartal 2021 beginnen.
Aviptadil in ausreichenden Mengen
Die Entwicklungspartner NeuroRx und Relief seien verantwortlich für die Kommerzialisierungspläne in den USA beziehungsweise später auch in Europa, so die Mitteilung vom Mittwoch. Beide Unternehmen haben demnach Nephron Pharmaceuticals mit der Herstellung kommerzieller Mengen von Aviptadil beauftragt, „um zu gewährleisten, dass das Therapeutikum in adäquaten Mengen unmittelbar zur Verfügung steht, sobald die klinischen Studien die zur Zulassung erforderlichen Sicherheit und Wirksamkeit belegen“. So lange dies nicht der Fall ist, bleibt die Aktie von Relief Therapeutics allerdings eine höchst spekulative Anlage – wie zu beweisen war.
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