Es ist die Wette in eine neuartige Batterietechnologie, die ihre Massentauglichkeit erst noch beweisen muss: die QuantumScape-Aktie. Nachdem der Titel Ende Dezember seine 130-Dollar-Spitze erreichte, crashte er in wenigen Tagen auf unter 60 Dollar – und sinkt seitdem konstant weiter auf die 20-Dollar-Marke. Ein branchenweiter Ausverkauf im Zusammenhang mit Regulierungsmaßnahmen in China sorgte für die schwache Performance des Börsenneulings. Es könnte die Gelegenheit sein, nun Anteile eines Unternehmens zu kaufen, das im Begriff ist, den Markt zu revolutionieren. Ein Kurz-Briefing für Sie.
Massiver Technologieversprung
QuantumScape wurde 2010 von QS-CEO Jagdeep Singh und zwei weiteren Wissenschaftlern in San José, Kalifornien gegründet mit der Idee, effizientere und sicherere Batterien für den Einsatz in Elektrofahrzeugen zu entwickeln: die sogenannten Festkörper-Lithium- oder Solid-State-Batterien (SSB).
Die Technologie ist den derzeit gängigen Lithium-Ionen-Batterien theoretisch in vielerlei Hinsicht überlegen. Die bisherigen Testergebnisse von QuantumScape haben bewiesen: Ihre SSBs laden schneller, fahren weiter, leben länger, sind hitzeresistenter, arbeiten sicherer und kosten obendrein weniger in der Herstellung.
Das Unternehmen kann auf ein Portfolio von über 200 Patenten bauen, das Konkurrenten davon abhält, die bahnbrechende SSB-Technologie zu nutzen. So musste beispielsweise der US-Fahrzeughersteller Fisker die Entwicklung von Festkörperbatterien nach einem Rechtsstreit mit QuantumScape komplett einstellen. Der Technologievorsprung der Kalifornier im Batteriebereich wird sich in den kommenden Jahren nur noch vergrößern.
Voll im Zeitplan
Das QS-Management um CEO Jagdeep Singh machte in den vergangenen Monaten einen starken Eindruck. Das Unternehmen erfüllt nicht nur alle seine Ziele, sondern erreicht sie sogar meist früher als geplant. So versprach der QS-Chef, bis Ende 2021 erfolgreich die ersten 10-Schicht-Zellen-Akkus erprobt zu haben, konnte dann jedoch bereits in der ersten Jahreshälfte Ergebnisse präsentieren.
Mit der geplanten Pilot-Produktionsanlage QS-0 hat das Unternehmen ebenfalls früher als erwartet Fortschritte gemacht. Im April unterzeichnete Singh einen langfristigen Mietvertrag für eine gut 18.000 Quadratmeter große Fabrik und erteilte auch die Aufträge für den Bau von Fertigungsmaschinen mit langer Vorlaufzeit.
Bei der Suche nach Partnerschaften und bei der Beschaffung von Finanzmitteln hat QS in der Vergangenheit ebenfalls ausgezeichnete Arbeit geleistet. So verfügt das Unternehmen derzeit über Cash-Reserven von über 1,5 Milliarden US-Dollar. Obwohl der Batteriehersteller voraussichtlich bis mindestens 2024 keine Einnahmen erzielen wird: Mit der soliden, schuldenfreien Bilanz werden die Kalifornier ihre ersten Pilotprojekte problemlos finanzieren können.
Marktführer als Partner
QuantumScape kann zudem auf die Unterstützung von Volkswagen, dem größten PKW-Hersteller der Welt, vertrauen. Die Partnerschaft zu einem Marktführer ist ein Geschäftsvorteil, den nicht viele Unternehmen im Bereich der disruptiven Technologien haben.
Durch die Zusammenarbeit wird QS seine Festkörper-Batterien für die kommende VW-Elektroflotte herzustellen und vertreiben können – und die Wolfsburger haben große Pläne: Bis 2030 will der Autobauer 70 verschiedene Elektromodelle und mehr als 25 Millionen Elektrofahrzeuge auf den Markt bringen.
Bis Ende 2021 plant das Joint Venture, den Standort für die erste gemeinsame Gigafactory bekanntzugeben. Im Folgejahr soll die Pilot-Fertigungsanlage den Betrieb aufnehmen und mehr als 200.000 Batteriezellen pro Jahr produzieren. Bis Ende des kommenden Jahres will QuantumScape dann die ersten Prototypen an Automobilhersteller liefern und ab 2024 in die kommerzielle Produktion eintreten.
Für Nachfrage nach den leistungsfähigen SSBs der Kalifornier sorgen die ambitionierten Vorgaben vieler großer Staaten, die Umstellung von Verbrennern auf E-Autos einzuleiten. So soll in den USA bis 2030 jedes zweite verkaufte Auto rein elektrisch betrieben werden. Auch die deutsche Regierung hat versprochen, bis 2030 10 Millionen E-Autos auf die Straße zu bringen und eine Million Ladesäulen im Land zu installieren. Es wäre eine gewaltige Umstellung, wenn man bedenkt, dass Elektro-Autos derzeit nur zwei Prozent der weltweiten PKW-Absätze ausmachen.
Viel Potenzial
Selbstverständlich muss QuantumScape erst noch beweisen, dass seine SSBs überhaupt in Massenproduktion hergestellt werden können, um die Nachfrage zu befriedigen und die milliardenschwere Bewertung des Unternehmens zu rechtfertigen.
Die Kalifornier haben jedoch von Anfang an großen Wert darauf gelegt, ausschließlich mit Zulieferern zu arbeiten, die Separatoren und andere Bestandteile der Batterien in ausreichenden Mengen liefern können. Mit VW hat das Unternehmen zudem einen Partner, der mehr Erfahrung in der Massenfertigung hat als jeder andere in der Automobilindustrie.
Sicher, QS ist auch noch weit davon entfernt Umsätze zu machen und muss noch zahlreiche Hürden überwinden. Aus meiner Sicht ist die Aktie dennoch eine attraktive Wette für disziplinierte und geduldige Investoren. Die überlegene, patentierte Technologie, das kompetente Management-Team, die Partnerschaft mit Volkswagen und die solide Bilanz machen das Unternehmen zu einem potenziellen Multi-Bagger.
QuantumScape-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue QuantumScape-Analyse vom 23. November liefert die Antwort:
Die neusten QuantumScape-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für QuantumScape-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 23. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.