Private Krankenversicherung: Gewichtige Argumente!

Die private Krankenversicherung überzeugt mit zahlreichen Vorteilen. Nach Ansicht mancher Politiker handelt es sich aber um ein Auslaufmodell.

Es gibt gewisse Strömungen in Deutschland, welche die private Krankenversicherung gerne abschaffen würden. Ersetzt werden soll die nach Ansicht einiger Vertreter aus dem linken Spektrum durch eine sogenannte Bürgerversicherung. Die Idee dahinter: würden alle bei der Gesundheitsversorgung in den gleichen Topf zahlen, könnten die Belastungen vor allem für Geringverdiener niedriger ausfallen, während all jene mit gutem Einkommen nicht mehr in die PKV „flüchten“.

Ob ein solches Konzept überhaupt funktionieren würde, ist jedoch zweifelhaft. Noch dazu finden die Versicherer selbst immer wieder gute Argumente, die für die eigene Existenzberechtigung sprechen. Im vergangenen Jahr etwa kam eine Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die PKV im Jahr 2019 satte 41,9 Milliarden Euro zur Bruttowertschöpfung in Deutschland beigetragen habe. Darüber berichtete unter anderem die „FAZ“. Dieser Wert diel 12,3 Prozent höher aus als noch zwei Jahre früher, sodass sich auch ein ansehnliches Wachstum ergibt.

Keine einfache Sache

Eine Abschaffung der PKV würde letztlich auch einen langen Rattenschwanz an Probleme  nach sich ziehen. Nicht nur würden dadurch Millionen unzufriedene Bürger entstehen, die mit ihrem privaten Gesundheitsschutz bisher sehr zufrieden sind. An dem Sektor hängt auch eine nicht unerhebliche Zahl an Arbeitsplätzen. Das Einführen einer Bürgerversicherung könnte schätzungsweise 750.000 Arbeitsplätze vernichten und die Betroffenen dürften in einem solchen Fall kaum von heute auf Morgen eine alternative Anstellung finden.

Eben das führen auch Kritiker immer wieder gerne ins Feld. Die zu erwartenden Mehreinnahmen könnten im Fall der Fälle durch unweigerlich steigende Sozialabgaben schnell wieder aufgefressen werden, sodass am Ende nur wenig gewonnen wäre. Aus solchen Gründen und die Tatsache, dass die FDP mit in der Regierung sitzt, ist eine Bürgerversicherungen auch bei der Ampel-Koalition bisher kein größeres Thema. Allerdings rechnen auch Vertreter der Branche damit, dass die Gesellschaft sich langfristig in diese Richtung bewegen wird.

Das Beste aus der privaten Krankenversicherung herausholen

Solange das letzte Wort nicht gesprochen werden, können privat Krankenversicherte erst einmal alle vorhanden Vorzüge der privaten Kassen weiter nutzen. Dazu zählen nicht nur optionale Zusatzleistungen, die oft weit über den Leistungskatalog von gesetzlichen Krankenversicherungen hinausgehen. Gerade junge Leute und all jene, mit einem mittleren bis hohem Einkommen freuen sich auch aus finanziellen Gründen über Vorteile, die kaum jemand freiwillig aufgeben wollen würde. Allem voran bei den Beiträgen besteht ein hohes Einsparpotenzial.

Schließlich spielt das eigene Einkommen, anders als bei den gesetzlichen Kassen, hier keinerlei Rolle. Während ein Selbstständiger mit einem Einkommen über 58.050 Euro inklusive der Pflegeversicherung im Jahr 2024 knapp 900 Euro im Monat als freiwilliges Mitglied in der GKV zahlen würde, sind Tarife in einer PKV oftmals schon für weniger als die Hälfte zu haben und das zuweilen mit deutlich umfangreicheren Leistungen. Dass viele da den Gang zu einem privaten Versicherer bevorzugen, ist wohl nur nachzuvollziehen.

So schützen Versicherte sich vor der Preisspirale

Wer sich mit dem Thema etwas beschäftigt hat, weiß aber auch, dass sich daraus auf lange Sicht durchaus ein Nachteil ergeben kann. Nicht nur steigen die Beiträger mit der Zeit immer weiter an. Das wäre noch verschmerzbar, da dies bei den gesetzlichen Kassen ebenfalls der Fall ist. Gerade im Alter kann sich eine erhebliche Belastung ergeben, wenn beispielweise mit dem Renteneintritt das Einkommen deutlich sinkt, die Beiträge für die PKV aber auf hohem Niveau verharren.

Wer also Mitglied in einer privaten Krankenversicherung ist, für den ist es umso wichtiger, eine entsprechende Vorsorge zu treffen. Zum Teil geschieht das mittels der durch monatliche Beitragszahlungen finanzierten Altersrückstellungen schon automatisch. Wem die monatlichen Prämien aber selbst unter Berücksichtigung davon noch zu hoch ausfallen, der kann mit einem PKV Wechsel noch mehr bei den monatlichen Kosten einsparen. Sehr beliebt ist dabei der Wechsel in einen sogenannten Basistarif, bei dem die Leistungen zwar nur noch ungefähr auf dem Niveau der gesetzlichen Kassen liegt, dafür aber eben auch die Kosten geringer ausfallen. Da die Möglichkeit eines solchen Wechsels immer besteht, müssen privat Krankenversicherte über hohe Beiträge in der Zukunft nicht allzu große Gedanken machen.

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