Private Krankenversicherung: Ein klarer Standpunkt!

Bei Plänen um eine mögliche Impfpflicht spielen auch die privaten Krankenversicherungen eine Rolle. Die wehren sich allerdings gegen eine zu große Verantwortung.

Bezüglich der derzeit im Bundestag diskutierten Corona-Impfpflicht bezog der PKV-Verband jüngst einmal mehr Stellung. Dabei wurde mitgeteilt, dass man grundsätzlich zur Zusammenarbeit bereit sei. Vor allem die Information und Aufklärung der Versicherten wird als Aufgabe angesehen, die klar in das eigene Tätigkeitsfeld fällt. Eine klare Absage gab es hingegen für Pläne mancher Politiker, die privaten Kassen auch mit einem Kontrollauftrag auszustatten.

Gegen einen solchen gibt es entschiedene Gegenwehr. Die Versicherer argumentieren dabei damit, dass die Durchsetzung einer hypothetischen Impfpflicht sowie das Aussprechen von Bußgeldern oder ähnliche Maßnahmen allein die Aufgabe staatlicher Stellen sei. Eine Kontrollfunktion der Versicherungen laufe hingegen dem Vertrauensverhältnis zu den eigenen Mitgliedern zuwider und widerspreche außerdem dem Sinn und Zweck einer (privaten) Krankenversicherung. Offen blieb dabei, wohl aus gutem Grund, ob die Versicherer eine Impfpflicht an sich befürworten oder nicht. In jedem Fall wird sich darauf eingestellt, dass eine solche im Laufe des Jahres kommen könnte.

Die privaten Krankenversicherungen fordern klare Regeln

Keine Illusionen macht der PKV-Verband sich darüber, dass die Politik im Zweifel über die eigenen Ansichten hinwegentscheiden könnte. Sollten die Krankenversicherungen bei der Umsetzung einer Impfpflicht miteinbezogen werden, werden daher klare Regeln gefordert, die sich im Zweifel auch schnell umsetzen lassen. Vermieden werden soll, dass Impfverweigerer keine nennenswerten Folgen zu spüren bekommen und geimpfte Personen sich dadurch hintergangen fühlen könnten.

Kritisch stehen die Verantwortlichen derweil auch einem Impfregister gegenüber. Um ein solches zu ermitteln, müsse der Impfstatus von 66 Millionen volljährigen Bundesbürgern komplett neu erfasst werden, verbunden mit der Prüfung von Nachweisen auf Echtheit. Daraus erwächst eine echte Mammutaufgabe, die nicht nur enorm aufwendig, sondern auch teuer ist. Gerade in dieser Beziehung könnte sich auch so mancher Versicherungsnehmer derzeit bedroht sehen.

Steigen die PKV Beiträge jetzt noch weiter?

Schon jetzt haben viele privat Krankenversicherte unter immer höheren Beiträgen schwer zu ächzen. Es ist bereits absehbar, dass es in Zukunft so schnell nicht billiger wird. Eine schwindelerregend hohe Inflation, noch immer lächerlich geringe Zinsen sowie diverse Unsicherheiten rund um den Globus lassen kaum etwas anderes als weitere Beitragsanpassungen im kommenden Jahr zu, und die könnten heftig ausfallen. Was Versicherte da nicht gebrauchen können, sind weitere Faktoren, welche die Kosten in die Höhe schießen lassen.

Die Frage der Finanzierung der Durchsetzung einer Impfpflicht und/oder dem Aufbau eines Impfregisters ist freilich noch nicht geklärt. Akut muss sich niemand Gedanken darüber machen, dass allein dadurch die Kosten für die eigene PKV explodieren werden. Nicht nehmen lässt sich den Versicherten allerdings das ungute Gefühl, welches sich mit den derzeitigen Plänen der Politik einschleichen könnte. Zudem machen immer neue Rekordzahlen bei Corona-Infektionszahlen nicht unbedingt Hoffnung darauf, dass 2024 ein besonders günstiges Jahr für die PKV-Anbieter werden wird.

Die private Krankenversicherung billiger werden lassen

So werden sich schon jetzt viele nach Mitteln und Wegen umsehen, um die hohen Kosten für die eigenen PKV wieder etwas zu senken. Völlig unmöglich ist das nicht, allerdings sind die Möglichkeiten der Versicherungsnehmer etwas eingeschränkt. Einzig und allein ein PKV Wechsel bietet sich als Instrument an, an den monatlichen Beiträgen etwas zu ändern. Wie hoch dabei die Erfolgsaussichten sind, hängt immer vom Einzelfall ab.

Das größte Einsparpotenzial ergibt sich für alle jene, die bereitwillig auf einige Leistungen verzichten können. Wer aktuell beispielsweise über einen Tarif mit Chefarztbehandlung in 1-Bett-Zimmer verfügt, kann seine monatlichen Prämien mit einem PKV Wechsel gerne mal um über 100 Euro senken, sollte auf derartige Bausteine verzichtet werden. Ein solcher Schritt will aber gut überlegt sein. Solche Leistungen später wieder zu erhalten, ist oftmals nicht ganz einfach möglich und in den meisten Fällen mit einer Gesundheitsprüfung verbunden. Eine solche fällt aber in jedem Fall nicht an, wenn bei einem PKV Wechsel die Leistungen gleichbleiben oder reduziert werden. Auch in einem solchen Fall lässt sich häufig Geld sparen, sodass sich ein PKV Vergleich eigentlich immer lohnt.

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