Peter Voser sieht Europa vor wirtschaftlichen Herausforderungen
Angesichts der neuen Zölle für importierte Autos, die US-Präsident Donald Trump erlassen hat, rechnet ABB-Verwaltungsratspräsident Peter Voser mit spürbaren Folgen für die Automobilindustrie. „Der Verkauf von importierten Autos wird in den USA vermutlich sinken, da sich die lokalen Verkaufspreise erhöhen“, erklärte Voser in einem Interview mit der „NZZ am Sonntag“. Dies könnte Auswirkungen auf die Lieferketten in den Herstellerländern haben, wobei er das Risiko für ABB als überschaubar einschätzt.
Voser betont die Notwendigkeit einer Neuorientierung für Europas Wirtschaft: „Angesichts dessen, was mit den USA passiert, muss Europa seine Beziehungen zu anderen Regionen stärken – ganz besonders zu Asien und China.“ Gleichzeitig müsse der Westen akzeptieren, dass andere Länder andere Wertesysteme haben. Für die Schweiz fordert Voser ein Abkommen mit der EU, um den Zugang zum wichtigsten Absatzmarkt zu sichern. Ohne diesen Zugang würden vor allem Schweizer KMU leiden, „die nicht so flexibel sind wie wir“.
Spannungen zwischen UBS und Finanzministerin
Die Beziehung zwischen Finanzministerin Karin Keller-Sutter und der UBS hat sich deutlich verschlechtert. Nach der engen Zusammenarbeit bei der CS-Übernahme sind die beiden Parteien nun in einem Streit über die künftigen Kapitalanforderungen für die Grossbank. Die UBS wirft Keller-Sutter vor, den Dialog zu verweigern. Das Finanzdepartement widerspricht dieser Darstellung und verweist auf mehr als ein halbes Dutzend Treffen mit der UBS-Spitze im vergangenen Jahr sowie zwei Gespräche mit UBS-Präsident Colm Kelleher in 2025, bei denen die Kapitalfrage im Zentrum stand.
Der Konflikt zeigt, wie verhärtet die Fronten sind. Da die Bank bei den Behörden nicht durchdringt, nimmt sie nun auch Politiker und Wissenschaftler ins Visier. Beobachter zeigen sich irritiert über die Vehemenz der UBS-Lobbying-Aktivitäten, die als einzigartig für die Schweiz beschrieben werden.
Stadler Rail investiert in US-Expansion
Der Schienenfahrzeughersteller Stadler Rail baut seinen Standort in den USA für über 70 Millionen Dollar aus. Mit dieser Investition soll die Fläche des Werks in Utah verdoppelt und die Mitarbeiterzahl in den nächsten drei Jahren von 500 auf 800 erhöht werden. Das Werk war ursprünglich 2017/18 für 50 Millionen Dollar errichtet worden.
Die Erweiterung umfasst zwei neue Montagehallen, eine Schweissanlage, eine Sandstrahlkabine und eine Ladestation für Zugbatterien. Diese Maßnahmen werden es Stadler ermöglichen, künftig auch Wagenkästen in den USA zu fertigen. Seit dem 1. Januar 2025 operiert der US-Standort als eigenständige Division Nordamerika.
Migros verliert erstmals Genossenschafter
Die Migros verzeichnet einen historischen Rückgang ihrer Mitgliederzahl. Ende 2024 zählte der Detailhandelsriese 38.941 Genossenschafter weniger als zwölf Monate zuvor. Bei insgesamt 2.281.485 verbleibenden Mitgliedern mag dieser Rückgang verkraftbar erscheinen, ist jedoch angesichts steigender Bevölkerungszahlen bemerkenswert. Seit Gottlieb Duttweiler die Migros 1941 zur Genossenschaft machte, war das Wachstum stets positiv gewesen. In den letzten zwanzig Jahren kamen im Durchschnitt jährlich 19.000 neue Mitglieder hinzu.
Die Migros selbst will von einem Imageproblem nichts wissen und teilt mit, dass die Zahl der Austritte nur „minimal“ gestiegen sei. Gleichzeitig steht das Nachhaltigkeitsversprechen des Labels „Aus der Region. Für die Region“ in der Kritik. Stefan Flückiger von der Transparenzorganisation Faire Märkte Schweiz bemängelt fehlende substanzielle Vorteile für die Produzenten, mangelnde ökologische Standards und eine sehr weite Auslegung des Regionsbegriffs.
Pünktlichere Swiss-Flüge im Sommer?
Der neue Swiss-CEO Jens Fehlinger zeigt sich optimistisch, dass die Swiss-Flüge in diesem Sommer pünktlicher sein werden als im Vorjahr. „Wir müssen pünktlicher werden. Wir haben viele Gespräche mit unseren Partnern rund um den Flughafen Zürich geführt, damit es besser klappt. Und die Koffer müssen mit dem Passagier ankommen“, sagte Fehlinger in einem Interview. Aktuelle Zahlen würden bereits eine positive Entwicklung zeigen.
Zugleich weist er den Vorwurf zurück, die Swiss sei trotz Rekordgewinnen geizig geworden, seit in der Economy nur noch Wasser gratis angeboten wird. „Wir sind ganz und gar nicht geizig, sondern investieren laufend hohe Summen in unser Produkt“, betont Fehlinger. Mit dem neuen Programm Swiss Saveurs könnten Gäste in der Economy qualitativ hochwertige Produkte kaufen. Derzeit konzentriere sich die Airline auf die Erneuerung der Langstrecke mit neuen Flugzeugen, Sitzen und Service, bevor man sich den Kurzstreckenflügen widme.
Bevölkerungsschutz mit gravierenden Mängeln
Im Falle eines Angriffs auf die Schweiz würde der Schutz der Zivilbevölkerung nicht funktionieren, warnt der Vizepräsident der Konferenz der kantonalen Verantwortlichen für Militär, Bevölkerungsschutz und Zivilschutz (KVMBZ). „Wir könnten die Bevölkerung im Kriegsfall kaum schützen. Wir sind darauf nicht vorbereitet“, so Patrik Reiniger. Eine grossangelegte Notfallübung im vergangenen Jahr habe erhebliche Defizite aufgezeigt, insbesondere im Zusammenspiel zwischen Bund und Kantonen.
Reiniger kritisiert die Führung und Kommunikation des Bundes als unzureichend. Der neue Bundesrat Martin Pfister, der am Freitag das Büro der VBS-Vorsteherin Viola Amherd übernommen hat, steht nun vor grossen Herausforderungen – nicht nur beim Militär, sondern auch beim Bevölkerungsschutz.
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