Die Aktie von PowerCell Sweden hat in der abgelaufenen Woche den größten Kracher der Unternehmensgeschichte erlebt. Einem Rekordverlust steht als Neustart nun direkt ein Rekordgewinn gegenüber. Zur Erinnerung: Die Aktie ist ohnehin im Rekordmodus – + 260 % Plus in einem Jahr…
Noch am Donnerstag fiel die Aktie allerdings plötzlich so stark ins Minus wie nie zuvor. Während viele Händler und Analysten den Börsen schon den Rücken zukehrten, verkauften Aktionäre am Abend munter weiter und drückten den Kurs auf 16,32 Euro. Damit hat die Aktie sogar zum Tagesende einen weiteren Negativpunkt gelandet. Damit summierte sich der Tagesverlust auf bis zu 28 %(!). Wir haben nachgesehen:
Dies ist der schlechteste Börsentag der Geschichte PowerCell Swedens gewesen. Die Nummer zwei war nur wenige Tage zuvor am 24. Februar mit dem Abschlag von 19,8 % zu verbuchen. Dies ist der größte Ausverkauf, den dieses Unternehmen je erlebt hat. Was passierte dann am Freitag? Die Aktie verbuchte den viertbesten (!) Tag der Unternehmensgeschichte und konnte den Verlust zumindest in weiten Teilen wieder wettmachen. Im Monat Februar schließt der Wert jetzt wieder im Plus ab.
Die Zeichen gilt es zu deuten:
Wirtschaftliche Erwägungen werden nicht dahinter stehen, denn PowerCell Sweden hat in den vergangenen Tagen zumindest keine negativen Nachrichten an den Markt bringen können. Zudem kamen beim Plus keine neuen positiven Nachrichten dazu.
Der Trend zeigt mal nach unten – und jetzt nach oben
Dementsprechend bleiben für den Ausverkauf nur die negative Stimmung am Markt insgesamt und technische Gründe, die sich charttechnisch und technisch ermitteln lassen. Denn: PowerCell Sweden hatte noch einmal deutlich schlechter als die Konkurrenz gepunktet – wie beschrieben ohne wirtschaftlichen Hintergrund. Charttechniker und Techniker versuchen, Trendbrüche zu identifizieren – dies sind Formationen (Charttechniker) und Kursmarken (beide Disziplinen), an denen ein Trendwechsel zu vermuten ist. Warum? Weil diese – vorher unbekannten – Kursmarken oft genug Teil von Algorithmen sind, die große institutionelle Investoren verwenden. Haben etwa hinreichend viele Investoren Kurse von 20 Euro als Verkaufsmarke definiert, verliert ein Kurs definitionsgemäß dort seine Unterstützung.
PowerCell Sweden hat in den vergangenen Tagen einige Kursmarken nach unten durchkreuzt, die sich im Chart und in der Trendanalyse abzeichneten. Aus dem lediglich vermuteten Fall – wenn der Kurs 20 Euro unterkreuzt, stürzen die Notierungen ab – hat sich eine richtige Hypothese entwickelt. Hier sind automatisierte Verkaufsprozesse zu vermuten. Deshalb rückt nun eine sehr wichtige Kursmarke in den Vordergrund: 15 Euro sollten halten, meinten wir am Donnerstag. Ansonsten ist – charttechnisch – das Feld nach unten offen.
Es passierte, was passieren sollte: Die Unterstützungen hielten. Die Rechnenprogramme kauften wieder – und fast alles ist im Lot. Achtung: Bei solch volatilen Märkten kann es auch künftig Schwankungen geben. Der Crash ist aber zunächst vom Tisch. Kursziele wären – wenn die Notierungen über 20 klettern – dann wieder bei 22 bis 24 Euro denkbar.
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