Die Porsche AG, weltbekannt für ihre Luxus- und Sportwagen, geriet nach der Veröffentlichung der Q3-Zahlen 2024 unter Druck. Die Aktie verlor am 28. Oktober bis zum Mittag knapp 5% und notierte bei 66,83 Euro. Die Quartalszahlen zeigen Rückgänge in Umsatz und Gewinn, die teilweise auf eine schwächere Nachfrage in China zurückzuführen sind. Analysten reagierten gemischt auf die Ergebnisse: Während einige an ihren Kaufempfehlungen festhalten, sehen andere vor allem die Gewinnmargen und die Abhängigkeit vom schwächelnden chinesischen Markt kritisch.
Umsatz und Gewinn sinken trotz starker Margen
Im dritten Quartal 2024 verzeichnete Porsche einen Rückgang bei den Umsatzerlösen auf 28,6 Milliarden Euro – ein Minus von 5,2% im Vergleich zum Vorjahr. Besonders belastend wirkte der Rückgang der weltweiten Fahrzeugauslieferungen um 6,9% auf 226.026 Einheiten in den ersten neun Monaten, was insbesondere auf einen deutlichen Einbruch der Nachfrage in China zurückzuführen ist. Das operative Ergebnis sank um 26,6% auf 4,04 Milliarden Euro, und die operative Marge fiel von 18,3% im Vorjahr auf 14,1%. Trotz dieser Rückschläge gelang es Porsche, im Kerngeschäft eine operative Marge von 14,6% zu halten, was auf eine weiterhin hohe Effizienz hinweist.
Porsche AG Aktie Chart
Nachfrage in China unter Druck
China, ein zentraler Absatzmarkt für Luxusgüter, bleibt für Porsche eine Herausforderung. Hier sanken die Fahrzeugauslieferungen in den ersten neun Monaten um fast 29%, was vor allem auf die angespannte wirtschaftliche Lage und eine sinkende Nachfrage im Luxussegment zurückgeführt wird. Analysten wie Jose Asumendi von JPMorgan merkten an, dass Porsche zukünftig flexibler auf ein niedrigeres Absatzniveau reagieren möchte, indem die Fixkostenbasis gesenkt wird. Diese Anpassung wird Porsche helfen, langfristig profitabel zu bleiben, doch der kurzfristige Nachfrageeinbruch belastet die aktuellen Zahlen merklich.
Erhöhter Investitionsaufwand und stabile Renditen
Porsche hat seine Investitionen in Forschung und Entwicklung im Zuge der Elektrifizierung und Modellpflege weiter gesteigert. Die Gesamtkosten für F&E stiegen um rund 13,4% auf 2,31 Milliarden Euro, was einer F&E-Quote von 8,9% entspricht. Diese Investitionen sind Teil der langfristigen Strategie, den elektrischen und hybriden Fahrzeuganteil auszubauen. Auch die Investitionen in Produktionskapazitäten wurden weiter angehoben, insbesondere zur Stärkung der E-Mobilität in Leipzig. Trotz dieses erhöhten Kostenaufwands bleibt die EBITDA-Marge im Segment Automobile mit 23% relativ stabil, auch wenn sie gegenüber dem Vorjahreswert von 25,5% leicht zurückging.
Rückgang des Netto-Cashflows und Liquidität unter Druck
Ein weiterer belastender Faktor im Q3-Bericht ist der deutliche Rückgang des Netto-Cashflows auf 1,24 Milliarden Euro. Dies entspricht einer Netto-Cashflow-Marge von nur 4,8% gegenüber 12,2% im Vorjahreszeitraum. Die schwache Liquiditätsentwicklung, beeinflusst durch hohe Investitionen und ein gestiegenes Working Capital, könnte sich längerfristig auf die Dividendenfähigkeit und die finanzielle Flexibilität von Porsche auswirken. Der Bestand an Zahlungsmitteln und Zahlungsmitteläquivalenten reduzierte sich ebenfalls deutlich auf 4,55 Milliarden Euro, ein Rückgang von rund 1,27 Milliarden Euro im Vergleich zum Jahresanfang.
Analysten reagieren gemischt auf Porsche-Zahlen
Die veröffentlichten Zahlen sorgten bei Analysten für unterschiedliche Reaktionen. Während die Deutsche Bank und Goldman Sachs ihre Kaufempfehlungen mit Kurszielen von 85 bis 86 Euro aufrechterhalten, betonte Patrick Hummel von UBS die leicht enttäuschende Gewinnmarge und die Unsicherheiten im Ausblick für 2025. Laut Hummel könnte die Markterwartung für den Gewinn je Aktie in den kommenden Jahren sinken. Besonders im Vergleich zu anderen Luxusautomobilmarken und aufgrund der Unsicherheiten auf dem chinesischen Markt besteht das Risiko, dass Porsche längerfristig unter Druck bleibt.
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