Liebe Leserin, lieber Leser,
es war die Woche der guten Nachrichten – und hat Plug Power an der Börse nichts genutzt. Nach der Unterzeichnung eines „wegweisenden Kaufvertrags“ mit Allied Green Ammonia (AGA) am Mittwoch hatte der US-Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Spezialist am Donnerstag dann die eigentlich erlösende Botschaft im Gepäck. Denkbar knapp vor der Amtsübergabe an Donald Trump hat Plug tatsächlich noch die Kreditgarantie in Höhe von 1,66 Milliarden US-Dollar vom Loan Programs Office (LPO) des US-Energieministeriums erhalten. Und die Aktie? Stürzt am Freitag zweistellig ab. Was soll denn jetzt noch helfen?
Milliarden für Plug vom Energieministerium
Denn tatsächlich waren die Milliarden durch das U.S. Department of Energy seit Mai 2024 unter Bedingungen zugesichert worden, die Plug Power nun offenbar erfüllt hat. „Der Abschluss dieser Kreditgarantie stellt einen bedeutenden Schritt zum Ausbau unserer inländischen Fertigungs- und Wasserstoffproduktionskapazitäten dar“, kommentierte Plug-CEO Andy Marsh. „Neben der Reduzierung der Kohlenstoffemissionen und der Verbesserung der Belastbarkeit des US-Energienetzes glauben wir, dass die Wasserstoffwirtschaft eng mit den nationalen Sicherheitsinteressen übereinstimmt und sicherstellt, dass die USA bei der Entwicklung und Bereitstellung von Energietechnologien auf globaler Ebene an vorderster Front bleiben.“
Die Kreditgarantie soll den Bau von bis zu sechs Projekten zur Produktion und Verflüssigung von kohlenstofffreiem oder kohlenstoffarmem Wasserstoff in großem Maßstab in den gesamten Vereinigten Staaten finanzieren.
- Plugs Anlage für grünen Wasserstoffstoff in Graham, Texas, werde als erste von der Finanzierung profitieren
- Dort will das in Finanznöten steckende Unternehmen „Hunderte hochwertiger Arbeitsplätze“ schaffen
Plug Power sieht Führungsrolle gestärkt
Plugs aktuelles Wasserstofferzeugungsnetz mit Anlagen in Woodbine, Georgia, Charleston, Tennessee, St. Gabriel und Louisiana verfügt nach Unternehmensangaben über eine Produktionskapazität für flüssigen Wasserstoff von etwa 45 Tonnen pro Tag. „Die Wasserstoffwirtschaft stärkt Amerikas Energieunabhängigkeit und sichert die Führungsrolle der USA bei Innovationen im Bereich saubere Energie“, glaubt man bei Plug Power.
Am wichtigsten sei jedoch, dass die Industrie einen entscheidendern Schritt zur Stärkung der Belastbarkeit des Energienetzes und zur Verringerung der Abhängigkeit von ausländischen Energiequellen darstelle. „Durch die Ausrichtung an den Prioritäten der nationalen Sicherheit stellt diese Initiative sicher, dass die USA weiterhin ein weltweit führender Anbieter von Spitzenenergietechnologie und Wirtschaftswachstum bleiben“, heißt es in der Mitteilung.
Indirekter Appell an Donald Trump
Es ist offenbar zugleich ein Appell – an den künftigen US-Präsidenten, der am heutigen Montag in sein Amt eingeführt wird. Denn Donald Trump ist bekanntlich kein Freund regenerativer Energien, er leugnet den menschengemachten Klimawandel und präferiert Kohle, Öl und Gas zur Energieversorgung. Und so könnte der Milliardenkredit auf absehbare Zeit die letzte staatliche Unterstützung für Plug Power gewesen sein.
An der heiklen Situation von Plug Power ändert diese ohnehin nichts. Noch immer verbrennt das Unternehmen massiv Kapital, die Verluste übersteigen den Umsatz regelmäßig. Allein 2023 hatte Plug ein Minus von mehr als einer Milliarde Dollar ausgewiesen, die Zahlen aus 2024 werden kaum besser ausfallen. „Der Kredit des Energieministeriums verschafft dem Unternehmen zwar Zeit, doch Probleme wie die chronische Unprofitabilität und immer wieder nicht eingelöste Versprechen werden dadurch nicht bereinigt“, heißt es etwa bei sharedeals.de.
Plug-Aktie verliert zweistellig
- Und somit erklärt sich möglicherweise auch die zunächst irritierende Reaktion der Märkte
- Ein Tag nach der guten Nachricht brach die Plug-Aktie um 11 Prozent auf 2,44 Dollar ein
Auch der am Mittwoch erfolgte Vertrag mit AGA konnte das nicht verhindern. Im Rahmen der Vereinbarung werde Plug Power „beeindruckende drei Gigawatt Elektrolyseurkapazität an AGAs hochmoderne Anlage zur Umwandlung von grünem Wasserstoff in Ammoniak liefern, die derzeit in Australien entwickelt wird“, wie es hieß. Beeindruckt waren die Anleger offenbar weniger. Daran wird sich auch heute an der Nasdaq nichts ändern: Die US-Börsen sind am Martin-Luther-Gedenktag geschlossen.
Plug Power-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Plug Power-Analyse vom 20. Januar liefert die Antwort:
Die neusten Plug Power-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Plug Power-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 20. Januar erfahren Sie was jetzt zu tun ist.