Liebe Leserinnen und Leser,
der vielleicht aufregendste Wert dieser Tage ist der US-Konzern Plug Power. Die US-Amerikaner haben am Dienstag mehr als 30 % gewonnen! Schon in den Tagen vorher kündigte sich eine „Sensation“ an, die es schließlich an den Börsen auch wurde. Die Sensation, die teils am Markt sogar noch am selben Tag belächelt worden ist, hat Gründe. Allerdings ging es am Mittwoch gleich wieder um mehr als -7 % abwärts. Die Aktie verlor also bezogen auf den Marktwert gleich wieder einen drei(!)stelligen Millionenbetrag.
Das Ganze wirft Fragen auf.
Plug Power: Wie viel ist die Aktie denn nun wert?
Die Frage lautet, wie beschrieben: Wie viel kann die Aktie nach dem offenkundig sensationellen Ausbruch überhaupt wert sein? Die einfachste Antwort lautet zu Recht: Das weiß absolut niemand.
„Wert“ an den Börsen ist ein ausschließlich subjektiver und dann auch noch rein zeitpunktbezogener Begriff. Deshalb lautet die erste Frage: Warum könnte der Markt in den vergangenen Tagen den massiven Kursausbruch begonnen haben – und in welche Richtung geht es nun wohl weiter? All das ist reine Spekulation, aber sie hat Gründe.
Plug Power hat schlicht schon bekannt gegeben, dass das Unternehmen eine Anlage für die Produktion von grünem Wasserstof in Georgia in Betrieb genommen hat. Die Anlage würde die Produktion von 15 Tonne flüssigem Elektrolytwasserstoff täglich leisten können, beschreibt Plug Power dazu.
Die Kunden könnten den Flüssigwasserstoff für Brennstoffzellen-Elektrofahrzeuge oder auch für stationäre Stromanwendungen nutzen, heißt es weiter.
Im Kern lautet die Botschaft: Es gibt bis zu 15 Tonnen flüssigen Elektrolytwasserstoff, der verkauft werden muss und wird.
Der Markt hat sich – so jedenfalls die erste Durchsicht von Kommentaren – bis dato weniger Gedanken darum gemacht, ob dies das Ergebnis von Plug Power positiv wird beeinflussen können. Das wiederum zeigt, dass das Interesse an dieser Nachricht aus einer anderen Richtung kommt.
Denn Plug Power hat sich für die Finanzierung dieser Anlage eine staatliche Geldspritze von 1,6 Mrd. Dollar gesichert. Das wiederum ist die etwas bessere Nachricht, denn sie zeigt auch, dass die größte Sorge des Marktes nicht mehr wirkt.
Plug Power braucht und brauchte Geld
Denn Plug Power hat, wie hier im Herbst bereits beschrieben, Geldbedarf. Das Unternehmen, wie auch hier beschrieben, würde wahrscheinlich spätestens 2025 Mangel auch an liquiden Mitteln haben, weil die Nettoverluste das Unternehmen an den Rand der Finanzierbarkeit treiben würden. Eine entsprechende Analyse hatte weit vor Dezember 2023 der „Aktionär“ vorgenommen.
Damit stünden zwei Wege offen, um Plug Power mit Geld zu versorgen. Eigen- oder Fremdkapital. Eigenkapital wäre oder ist mit einer Kapitalerhöhung verknüpft, also der Ausgabe neuer Aktien. Dafür müssen Investoren bereit sein, Geld im Unternehmen zu investieren und an die Zukunft des Konzerns zu glauben.
Oder Plug Power benötigt Fremdkapital, hieß es schon im Herbst an dieser Stelle. Das wiederum schien damals kaum vorstellbar, weil Gläubiger die Rückzahlungsfähigkeit im Auge behalten müssen. Bei Plug Power gab es erhebliche Zweifel.
Hier schließt sich der Kreis nun, und das begründet den Ausbruch nach oben.
Das US-Energieministerium selbst pumpt wie oben beschrieben 1,6 Mrd. als Finanzierung dieser Anlage in das Unternehmen. Es ist also doch Fremdkapital an Plug Power geflossen, das allerdings tatsächlich eher Teile einer Subvention trägt. Denn der Staat hätte bessere Anlagemöglichkeiten – und unterstützt hier nach Maßgabe der Vorstellungen des Inflation Reduction Act am Ende mit Subventionen die Energiewirtschaft.
Das nun räumt auch Andy Marsh ein, der recht umtriebige CEO. „Diese Finanzierung wird, sobald sie eingegangen ist, die Entwicklung, den Bau und den Besitz von bis zu sechs Wasserstoffproduktionsanlagen unterstützen und damit den Einsatz von grünem Wasserstoff in den Vereinigten Staaten erheblich vorantreiben“.
Es ist ein industriepolitisch motiviertes Darlehen, ein Kredit, der auch ein Signal an die Wasserstoff-Industrie insgesamt ist. Denn Andy Marsh hatte sich vor wenigen Wochen auch darüber beschwert, der Staat unternehme im Rahmen des IRA zu wenig, um die heimische Wirtschaft zu unterstützen. Es ginge alles nicht schnell genug.
Der zweite Punkt: Plug Power wird nun nicht nur Fremdkapital-versorgt sein, sondern auc noch die hier schon vermutete Kapitalerhöhung in Angrif nehmen. Es geht dabei um eine Kapitalerhöhung im Umfang von 1 Mrd. Dollar.
Geld dürfte demnach nun ausreichend vorhanden sein – zunächst -, und es gibt eine vorzeigbare Anlage, die als „größte Anlage für flüssigen grünen Wasserstoff auf dem US-Markt“ gilt, so jedenfalls Plug Power.
Im Chartbild ist nun zu sehen, dass das Unternehmen damit einen Ausbruch ausgelöst hat, der erheblich ist – relativ zumindest. Die Marktkapitalisierung ist mit weniger als 2,5 Mrd. Dollar dennoch ausgesprochen niedrig, zumal in den ersten Handelsstunden am Mittwoch ca. 150 Millionen Dollar durch den Verlust von mehr als 7 % schon wieder verbrannt worden sind.
Plug Power Aktie Chart
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Deshalb gilt: Plug Power hat einen Ausbruch geschafft, der allerdings noch nicht entscheidend ist, so die Meinung von Chartanalysten, Statistikern und auch technischen Analysten. Wer sich Hoffnung macht, wird nun durch die jüngsten Geld-Zusagen und das neue Projekt in Georgia sicherlich ein Signal sehen. Prognosen wie Analysten, die von mehr als 100 % Kursgewinn ausgehen, sind aus dieser Sicht noch viel zu vage und zu spekulativ. Die erste Rettung ist gelungen, das lässt sich sagen.
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