Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von Plug Power steht vor eine extrem spannenden Woche: Wird es den Papieren gelingen, wieder in die Aufwärtsspur zu kommen? Oder wird vielmehr der jüngste Abwärtstrend anhalten und damit das zwischenzeitliche Kursplus aus der Vorwoche vollends zunichtemachen? Denn eine Nachricht des US-Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Anbieters hatte am Dienstag der vergangenen Woche für einen sagenhaften Kurssprung um annähernd 70 Prozent gesorgt. Doch die Reaktion der Märkte war offensichtlich übertrieben: Der größte Teil des Zugewinns ist wieder weg, die große Hoffnung auf ein echtes Comeback schon wieder Geschichte.
Plug Power erhält „bedingte Kreditgarantie“
Tatsache ist, dass Plug Power vom Department of Energy (DoA) „eine bedingte Kreditgarantie“ in Höhe von 1,66 Milliarden US-Dollar für die Entwicklungspipeline für grünen Wasserstoff erhalten hat. Die Kreditgarantie werde den Ausbau des Plug-Netzwerks für grüne Wasserstoffanlagen in den Vereinigten Staaten unterstützen „und so den raschen Fortschritt der Wasserstoffwirtschaft vorantreiben“, hieß es in der Mitteilung.
Für die Anleger, so schien es, war das die erlösende Nachricht, steckt Plug Power doch nach wie vor in großen, finanziellen Nöten. Selbst eine Zahlungsunfähigkeit bis Ende des Jahres war nach Unternehmensangaben vom November zwischenzeitlich nicht mehr ausgeschlossen. Und so reagierten die Märkte zunächst geradezu euphorisch. Von 2,89 US-Dollar noch am Montag zum Handelsschluss in New York schoss die Plug-Aktie binnen Minuten auf bis zu 4,88 Dollar.
- Zu diesem Zeitpunkt belief sich das Tagesplus an der Nasdaq auf unfassbare 68,8 Prozent
- Doch bereits zum Schlussgong am Dienstag waren davon nur noch 3,44 Dollar übrig
Plug-Aktie fällt von 4,88 auf 3,25 Dollar
Und es ging weiter abwärts. Inzwischen notiert die Plug Aktie bei noch 3,25 Dollar. Der Aufschlag aus der zurückliegenden Woche hat sich somit auf rund 25 Prozent reduziert. Aufs Jahr gesehen hat Plug Power damit noch immer knapp 60 Prozent an Börsenwert eingebüßt.
Möglicherweise wurde den Anlegern bewusst, dass eine Kreditzusage keine Garantie für erfolgreiches Wirtschaften ist. Zudem: Während die Milliardenspritze laut Plug Power einen wichtigen Meilenstein darstellt und die Absicht des Energieministeriums zeige, Projekte zu finanzieren, wie es hieß, müssten vor der Finanzierung der Darlehensgarantie „bestimmte technische, rechtliche, ökologische und finanzielle Bedingungen, einschließlich der Aushandlung endgültiger Finanzierungsdokumente, erfüllt sein“, wie man einräumte. Weitere Details dazu nannte Plug indes nicht.
Wasserstoffanlagen in ganz Amerika geplant
Zu den geplanten Projekten hingegen äußerte sich das US-Unternehmen ausführlich – und gewohnt hoffnungsfroh: Die bis zu sechs Produktionsanlagen, die gemäß den Verfahren, die in der endgültigen Dokumentation mit dem DOE festgelegt werden sollen, für die Finanzierung ausgewählt werden, sollen laut Plug Power im ganzen Land gebaut werden „und große Unternehmen, einschließlich der bestehenden Kunden von Plug, mit in Amerika produziertem, grünen Wasserstoff versorgen“. Dieser werde in Anwendungen in den Bereichen Materialtransport, Transport und Industrie eingesetzt.
„Grüner Wasserstoff ist ein wesentlicher Treiber der industriellen Dekarbonisierung in den Vereinigten Staaten“, sagte Plug-CEO Andy Marsh. Anfang dieses Jahres habe Plug Power seine Innovationskraft und technischen Fähigkeiten bereits erfolgreich unter Beweis gestellt, indem es in Woodbine, Georgia, die erste grüne Wasserstoffanlage des Landes im kommerziellen Maßstab in Betrieb genommen habe, so Marsh. Die jetzige Kreditgarantie werde dem Unternehmen helfen, „diesen Erfolg mit weiteren Anlagen für grünen Wasserstoff auszubauen“.
Plug machte zuletzt mehr Verlust als Umsatz
Das derzeitige Netzwerk zur Erzeugung von grünem Wasserstoff von Plug Power verfügt nach eigenen Angaben über eine Produktionskapazität für flüssigen Wasserstoff von etwa 25 Tonnen pro Tag. Doch nun will man erst so richtig durchstarten: Die Kreditgarantie werde sich „als entscheidend für das Wachstum und die Skalierung nicht nur des grünen Wasserstoffanlagennetzwerks von Plug, sondern der sauberen Wasserstoffindustrie in den Vereinigten Staaten erweisen“.
Es sind die gewohnt großspurigen Töne, denen Plug Power bislang allerdings so gut wie nie Taten folgen ließ: Die am 9. Mai vorgelegten Quartalszahlen waren erneut mehr als ernüchternd:
- Der Umsatz im ersten Quartal 2024 war von 210,3 Millionen im Vorjahr auf 120,3 Millionen US-Dollar eingebrochen
- Der Nettoverlust stieg indes von 207,8 Millionen um 42 Prozent auf 295,8 Millionen Dollar, überstieg den Umsatz bei weitem
Analysten senkten Kursziele für Plug Power
Für den Einbruch hatte das Unternehmen unter anderem „saisonale Gründe“ verantwortlich gemacht. Wohlgemerkt, im Jahresvergleich! Spätestens im zweiten Halbjahr 2024, so das Versprechen, soll nun aber wirklich alles besser werden, dann sollen zwei Drittel des Jahresumsatzes erlöst werden.
Auf Analystenseite schenkte man dem jedoch keinen Glauben mehr: Die US-Bank Morgan Stanley etwa senkte das Kursziel für die Aktie von Plug Power nach Zahlken von 3,00 auf nur noch 2,50 US-Dollar, die Verkaufsempfehlung blieb. Auch Piper Sandler reduzierte die Prognose, von 2,90 auf nun ebenfalls 2,50 Dollar. Zur Einordnung: Ende April war die Plug-Aktie kurzzeitig sogar etwas niedriger bei 2,26 Dollar gehandelt worden.
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