Liebe Leserin, lieber Leser,
nachdem die Aktie von Plug Püwer am Dienstag nach erneut enttäuschenden Quartalszahlen von zuvor 1,99 USD-Dollar auf zwischenzeitlich nur noch 1,79 Dollar abgerutscht war, hat sie sich am Mittwoch kurzzeitig verbessert. Zwischenzeitlich standen 1,92 Dollar auf dem Kurszettel beim US-Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Spezialisten. Zum Tiefststand war das ein Aufschlag von mehr als sieben Prozent. Doch es war wohl nicht ein Umdenken bezüglich der wirtschaftliuchen Situation, das der Plug-Aktie Auftrieb verlieh. Es war ein Paukenschlag beim Plug Symposium, das am Mittwoch stattgefunden hat.
Plug Power installiert einen neuen President
Denn dabei fiel der CEO des US-Unternehmenes, Andy Marsh, nicht allein mit seinen üblichen Durchhalteparolen und kühnen Zukunftsvisionen auf, seine von vielen seit Jahren kritisierte Unternehmensführung hat nun offenbar Konsequenzen: Marsh bekommt im Vorstand ab sofort eine offenbar notwendige Unterstützung. Diese Neuerung bei Plug Power stellte man in der Pressemitteilung jedoch nicht an den Anfang, nett formuliert stand die Nachricht fast ganz am Ende.
„Das Unternehmen freut sich, bekanntgeben zu können, dass Sanjay Shrestha, zuvor Chief Strategy Officer und General Manager von Energy Solutions, mit Wirkung zum heutigen Tag die Position des Präsidenten (President) übernehmen wird, während Andy Marsh die Position des CEO behält“, hieß es da. Als General Manager habe Sanjay das Produktportfolio von Energy Solutions erweitert und das Energiegeschäft ausgebaut, darunter auch Elektrolyseure.
Sanjay soll bei Plug für Wachstum sorgen
In seiner neuen Rolle als Präsident für Plug Power wird Sanjay laut Mitteilung für die strategische Umsetzung der Geschäftsprioritäten verantwortlich sein, „um einen klaren Weg zur Profitabilität zu schaffen, wobei der Schwerpunkt auf der Erreichung der Unternehmensziele für 2025 liegt“. Mit anderen Worten: Plug-CEO Andy Marsh alleine traut man das im Board of Directors offensichtlich nicht mehr zu. Sanjays Führung werde sich darauf konzentrieren
- das Wachstum voranzutreiben und den Wert des Unternehmens für Kunden und Aktionäre zu steigern
- „während Plug seine Dynamik als Vorreiter der grünen Wasserstoffwirtschaft fortsetzt“, wie es heißt
„Bei Plug träumen wir nicht nur von einer nachhaltigen Zukunft, wir bauen sie aktiv auf“, wird Sanjay Shrestha zum Einstand zitiert „Während ich diese neue Verantwortung übernehme, bin ich zutiefst dankbar für das in mich gesetzte Vertrauen, die strategische Umsetzung unseres Weges zur Profitabilität und zur Erreichung unserer Ziele für 2025 zu leiten.“ Das Symposium verkörpere Plugs Engagement, „Strategien in greifbare, wirkungsvolle Ergebnisse umzusetzen, die Wert für unsere Investoren schaffen und gleichzeitig die Entwicklung einer grünen Wasserstoffwirtschaft vorantreiben“.
Plug erneut mit tiefroten Zahlen
Schöne Worte, die jedoch im krassen Widerspruch zu den am Vortag vermeldeten Ergebnissen aus dem 3. Quartal stehen. Insgesamt hat Plug Power Umsätze von lediglich 173,73 Mio. USD erzielt, gegenüber dem Vorjahresquartal ein Rückgang um knapp 13 Prozent. Die Erwartungen der Analysten, die laut Branchendienst IWR im Schnitt mit einem Umsatz von 207 Mio. USD gerechnet haben, hatte Plug damit deutlich verfehlt. Der Nettoverlust fiel mit einem Minus von 211,17 Mio. USD allerdings etwas geringer aus als im Vorjahreszeitraum (Q3 23: -283,5 Mio. USD). Von nahender Profitabilität keine Spur.
Für Anleger war das die nächste Hibsbotschaft, nachdem Plug Power 2024 bereits zwei Kapitalerhöhungen im Wert von insgesamt rund 1,2 Millliarden Dollar durchgeführt hatte. Die Zahl der Aktien ist laut IWR seit dem Vorjahresquartal dadurch auf im mittel rund 860 Millionen Stück gestiegen (Q3 2023: rd. 600 Mio. Aktien). Zudem: Plug Power geht davon aus, dass der Umsatz im laufenden Geschäftsjahr zwischen 700 und 800 Mio. USD liegen wird. Von der vor Jahren bereits angekündigten Milliarde ist man noch immer ein gutes Stück entfernt.
Plug Power fehlen fixe Aufträge
Daran ändern auch die blumigen Worte beim Plug Symposium im Vista-Hauptsitz und Produktionswerk des Unternehmens in Slingerlands unter dem Motto „Plug Doing Real Things“ nichts: Die diesjährige Veranstaltung unterstreiche „die Rolle von Plug als Antrieb der globalen grünen Wasserstoffwirtschaft“.
- Was aber seit Monaten ausbleibt, sind die enstprechenden Aufträge, die Plug Power aus dem realen Abwärtstrend befreien könnte
- Noch besteht etwa seit Oktober lediglich ein Rahmenvertrag mit Allied Green Ammonia (AGA) über die Lieferung von drei GW Elektrolyseurkapazität
- An der Ausarbeitung eines verbindlichen Kaufvertrags arbeiten die US-Amerikaner und die Australier noch – bislang ohne Ergebnis
Plug-Aktie im Wert glatt halbiert
Und so ist laut Mitteilung vom Mittwoch auch im nächsten Jahr nicht mit dem versprochenen Milliardenumsatz zu rechnen. Für 2025 geht Plug nun von Erlösen zwischen 850 und 950 Millionen USD aus. Die Bruttomarge bleibt einen grobe Schätzung, diese soll zwischen -20 bis -5 Prozent liegen. Aber Plug wäre nicht Plug, wenn dann, in den kommenden Jahren, nicht alles endlich wirklich besser würde: Der Zielumsatz für 2030 liege bei rund 3,75 Milliarden USD, die Zielbruttomarge 2030 bei etwa 30 Prozent, heißt es. Im Plus, wohlgemerkt. Die Plug-Aktie hat derweil binnen eines Jahres gut die Hälfte ihres Werts eingebüßt.
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