Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von Plug Power, Ende April noch im Tal der Tränen, hat sich kurz vor Bekanntgabe der Quartalszahlen wieder auf den Weg gemacht: Vor dem Monatswechsel mit lediglich 2,26 US-Dollar bewertet, und damit fast 50 Prozent unter dem Kurs von 4,33 Dollar vom 8. März, haben sich die Papiere des Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Spezialisten auf aktuell immerhin 2,71 Dollar verbessert. Die leise Hoffnung bei der Plug-Aktie kommt nicht von Ungefähr. Vielmehr geht es beim US-Unternehmen seit Monatsbeginn Schlag auf Schlag.
Plug Power erhält Zertifizierung aus Korea
Den Anfang machte eine erfreuliche Meldung aus Südostasien gleich am 1. Mai: Demnach hat Plug Power in Korea die erste internationale Sicherheits- und Leistungszertifizierung für die Herstellung von Elektrolyseuren erhalten, „was den kommerziellen Verkauf von Plug-Elektrolysesystemen auf dem koreanischen Markt ermöglicht“, wie es hieß. „Dieser Erfolg wurde durch die Zusammenarbeit von Plug mit SK E&S in Form von SK Plug HyVerse erreicht, einem Joint Venture mit dem Ziel, den Wasserstoffsektor auf dem asiatischen Markt voranzutreiben“, so die Mitteilung.
- Plug erhielt die KGS-Zertifizierung seines EX425D, eines 1 MW-(Megawatt) PEM-Elektrolyseurs
- Dieser kann laut Mitteilung bis zu 425 Kilogramm grünen Wasserstoff pro Tag produzieren
Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses sei die Gigafactory von Plug Power in Rochester für die Elektrolyseur-Stack-Produktion und die Produktionsstätte des Plug-Partners Alpha ECC in Vietnam für die Systemproduktion und -montage genehmigt worden. „Wir freuen uns, diese wichtige Zertifizierung erhalten zu haben und freuen uns darauf, die Dekarbonisierungsziele in Korea zu unterstützen“, so CEO Andy Marsh.
Gleich mehrere Aufträge für Plug Power
Nur einen Tag später gab Plug Power bekannt, dass das Unternehmen Aufträge zur Lieferung von Tieftemperaturtrailern an ein multinationales Industriegaseunternehmen erhalten habe. Im Rahmen einer strategischen Partnerschaft mit dem namentlich nicht genannten Kunden wird Plug fünf Trailer für den kanadischen Markt liefern, die den Transport von kryogenen Industriegasen wie Stickstoff, Argon und Sauerstoff ermöglichen. Die Auslieferungen sind für Anfang 2025 geplant.
Plug wurde zudem von einem weiteren Industriegasunternehmen mit der Belieferung von acht kryogenen Anhängern für den US-amerikanischen sowie kanadischen Markt für den Transport von Industriegasen beauftragt. Die Auslieferung der Ausrüstung soll in der zweiten Hälfte des Jahres 2025 beginnen. Im Rahmen einer weiteren Vereinbarung mit einem Elektrizitätsversorgungsunternehmen erhielt Plug demnach zudem einen Kaufauftrag für kryogene mobile Speicheranlagen für Flüssigerdgas (LNG). Die Auslieferung der Ausrüstung soll hier bereits im vierten Quartal 2024 beginnen.
Plug-Aktie mit zweistelligem Zugewinn
Auch wenn Plug die jeweiligen Auftragssummen nicht nannte, ließen diese Nachrichten die Aktie von ihrem Tiefststand zweistellig auf 2,51 US-Dollar anziehen, bevor es wieder etwas zurückging. Doch die Erholung setzte sich ab Freitag fort, am Montag standen kurzzeitig sogar wieder 2,89 Dollar auf dem Kurszettel. Auch die insgesamt dritte Kaufwelle hatte ihren Grund.
Denn vor dem Wochenende gab Plug Power schließlich die Unterzeichnung eines Memorandum of Understanding (MOU) mit Allied Green Ammonia (AGA) bekannt, einem australischen Unternehmen, das sich auf die Produktion von grünem Ammoniak konzentriert. Es geht laut Mitteilung um die Lieferung von bis zu 3 Gigawatt (GW) Plug-Elektrolysekapazität für eine geplante Wasserstoff-Ammoniak-Anlage von AGA im Northern Territory von Australien. Plug und AGA wollen nun „eine Vereinbarung treffen, um ein Basic Engineering and Design Package (BEDP) für das 3GW-Kapazitätsprojekt zu initiieren“. Das BEDP wird voraussichtlich ab Mitte Mai 2024 Gestalt annehmen.
- Die endgültige Investitionsentscheidung ist allerdings erst für das vierte Quartal 2025 geplant
- Die schrittweise Lieferung der 3-GW-Elektrolyseurlieferung soll im ersten Quartal 2027 beginnen
BEDP-Verträge statt feste Elektrolyseur-Bestellungen
Noch ist der potenzielle Großauftrag also nicht in trockenen Tüchern, wird demzufolge nicht im Bericht für das 2. Quartal 2024 auftauchen. Das gilt ensprechend für ähnliche BEDP-Verträge, die Plug in der Zeit davor abgeschlossen hatte, und bis zum AGA-Vertrag Projekte mit insgesamt 4,5 Gigawatt Leistung umfassten.
Feste Bestellungen über Elektrolyseur-Anlagen hatte Plug in diesem Jahr hingegen noch nicht gemeldet, was den Kurseinbruch bis Ende März mit erklären dürfte. Denn trotz aktueller Erholung notiert die Plug-Aktie noch immer zweistellig im Monatsminus. Mehr noch: Das US-Unternehmen hat seit einem Zwischenhoch im Juli bei 13,44 US-Dollar nicht weniger als 80 Prozent an Börsenwert eingebüßt.
Plug veröffentlicht Quartalszahlen am Donnerstag
Wie es um Plug Power finanziell bestellt ist, und das ist die eigentlich entscheidende Frage, wird die Öffentlichkeit an diesem Donnerstag erfahren. Denn am 9. Mai gibt der Wasserstoff-Spezialist um 8:30 AM ET (14.30 Uhr MESZ) seine Ergebnisse für das erste Quartal 2024 bekannt. Dass die Analysten laut marketscreener.com im Schnitt noch immer ein Kursziel von gut 5 US-Dollar ausgegeben haben und damit ein Kursplus von 85 Prozent erwarten, sollte nicht überbewertet werden: Die Prognosen sind zum Teil Monate alt, stammen noch aus der Zeit vor dem großen Zusammenbruch an der Börse.
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