Plug Power-Aktie: Ist das jetzt angekommen?

Die Aktie von Plug Power hat sich wieder von ihrem Mehrjahrestief abgesetzt. War dies die späte Reaktion auf zwei Nachrichten des US-Wasserstoff-Spezialisten?

Auf einen Blick:
  • Die Plug-Aktie hat sich am Montag und Dienstag an der Nasdaq um insgesamt 16 Prozent gesteigert
  • Die guten Nachrichten allerdings hatte das US-Unternehmen bereits am Freitag platziert
  • Plug Power schloss demnach ein Verfahren der Börsenaufsichtsbehörde SEC erfolgreich ab
  • Zudem fließen zehn Millionen Dollar an Fördergeldern durch das Energieministerium DOE

Liebe Leserin, lieber Leser,

vor dem Wochenende war die Aktie von Plug Power noch am Boden. Bis auf 1,61 US-Dollar waren die Papiere des US-Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Spezialisten zurückgefallen, es war zugleich das nächste Mehrjahrestief. Der Kursverfall kam umso überraschender, als am Freitag doch gleich zwei vermeintlich gute Nachrichten vom Unternehmen veröffentlicht worden waren. Nach zwei weiteren Handelstagen in New York hat sich das Bild deutlich aufgehellt, die Plug-Aktie sich um 16 Prozent auf wieder 1,88 Dollar verbessert. Die europäischen Börsen ziehen am Mittwochvormittag nach. Es scheint, als seien die Neuigkeiten erst mit Verspätung angekommen.

Plug Power erfüllt SEC-Bedingungen

Denn tatsächlich hat Plug Power wohl zunächst ein großes Problem aus dem Weg geräumt: Man  freue sich, bekanntzugeben, dass Plug die Verpflichtungen im Zusammenhang mit einer zuvor angekündigten Beilegung eines zivilrechtlichen Verwaltungsverfahrens mit der US-amerikanischen Börsenaufsichtsbehörde (SEC) im Jahr 2023 „eingehalten und abgeschlossen“ habe, hieß es in einer Mitteilung vom Freitag. Am 30. August 2024 bestätigte Plug demnach gegenüber den Mitarbeitern der SEC, „dass das Unternehmen die im SEC-Vergleich festgelegten Verpflichtungen erfüllt hat, zu denen auch die vollständige Behebung seiner wesentlichen Mängel gehört“. Sieh an.

„Plug Power freut sich, die Verpflichtungen erfüllt und den SEC-Vergleich abgeschlossen zu haben“, ließ sich Plug-CEO Andy Marsh in der Mitteilung zitieren. Um sogleich eine eigentliche Selbstverständlichkeit hinterherzuschieben: „Wir sind weiterhin bestrebt, die Einhaltung der Best Practices in Bezug auf Compliance und Governance sicherzustellen“, so Marsh. Zugleich sei man weiterhin bemüht, die „Entwicklung der grünen Wasserstoffwirtschaft vorantreiben“.

Plug erhält 10 Millionen Dollar Förderung

Es war nicht die einzige Nachricht, die vor dem Wochenende von Plug Power platziert worden war. Zuvor gab das US-Unternehmen bekannt, vom U.S. Department of Energy (DOE) 10 Millionen Dollar erhalten zu haben, „um die Wasserstofftankstelleninfrastruktur der nächsten Generation für mittlere und schwere Fahrzeuge im großen Maßstab zu demonstrieren“, wie es hieß. Beim Projekt HYPER-Fuel handelt es sich demnach „um ein Verfahren für die Abgabe von flüssigen bis gasförmigen und kryogenen Stoffen“. Gemeinsam mit der Washington State University (WSU), der University of Maryland at College Park und dem National Renewable Energy Laboratory (NREL) wird Plug nach eigenen Angaben eine Wasserstofftankstelle mit hohem Durchfluss und Direktbefüllung entwickeln, die auf der GenFuel-Technologie von Plug basiert.

  • Als Hauptpartner wird Plug die Entwicklung, den Bau, den Betrieb sowie die notwendigen Schulungen überwachen
  • Die Finanzierung sei Teil der 62-Millionen-Dollar-Investition des DOE in 20 Projekte in 15 Bundesstaaten

Wasserstofftankstellen für den Schwerlastverkehr

Diese Initiativen werden laut Mitteilung „wichtige Aspekte der Wasserstofftankstelleninfrastruktur voranbringen, wasserstoffbetriebene Containerumschlaggeräte für den Hafenbetrieb demonstrieren und Prozesse verbessern, die für die effiziente, zeitnahe und gerechte Umsetzung von Wasserstofftechnologien von entscheidender Bedeutung sind“. Man sei „dankbar für die Unterstützung des Energieministeriums, die Plugs Führungsrolle im Wasserstoffsektor unterstreicht“, kommentierte Plug-CEO Marsh die Fördergelder.

„Diese Station löst das Henne-Ei-Problem, das die Wasserstoffwirtschaft behindert“, ließ sich Jacob Leachman, Leiter des Hydrogen Properties for Energy Research (HYPER) Laboratory der Washington State University, zitieren. Mit integrierter Kühlung könne man Verdampfungsverluste minimieren und so die Hürde für die Einführung von Wasserstoffkraftstoff für Schwerlastanwendungen abbauen“, so Leachman.  Und auch Chuck Schumer, Mehrheitsführer im US-Senat, war demnach voll des Lobes: „Diese historische, staatliche Forschungsfinanzierung ist ein weiterer Beweis dafür, dass Plug in der Wasserstofftechnologie weltweit führend ist. Ich könnte nicht stolzer sein, dass diese Arbeit genau hier im Norden des Staates New York angesiedelt ist“, sagte er.

Plug Power hofft weiter auf Milliardenkredit

Es sind salbungsvolle Worte für ein Unternehmen, das sich nach wie vor in einer prekären, finanziellen Situation befindet.

  • Allein im vergangenen Jahr hatte Plug Power mehr als eine Milliarde Dollar an weiteren Verlusten angehäuft
  • In diesem Jahr waren zwei weitere Kapitalerhöhungen im Umfang von mehr als 1,2 Milliarden Dollar notwendig

Zudem ist ein im Mai zugesagter staatlicher Kredit in Höhe von 1,66 Milliarden US-Dollar an Bedingungen geknüpft, an deren Erfüllung Plug ganz offensichtlich noch immer arbeitet. Sollten die Gelder nicht fließen, wird Plug Power wohl erneut in existenzielle Not geraten, so wie im Herbst 2023 bereits eingeräumt. Der Hintergrund: Mit einem Minus von 262,3 Millionen US-Dollar überstieg der Nettoverlust von Plug im 2. Quartal 2024 einmal mehr den Umsatz von 143,4 Millionen Dollar deutlich. Das sieht nicht gut aus.

Plug-Aktie mit knapp 80 Prozent im Jahresminus

Und so hat sich die Aktie von Plug Power zwar von ihrem Tiefpunkt wieder etwas entfernt, sich gar leicht ins Wochenplus geschoben, mittel- und langfristig aber bleibt die Kursentwicklung katastrophal. Allein im vergangenen Halbjahr hat das Unternehmen rund die Hälfte seines Börsenwerts eingebüßt. Aufs Jahr gesehen steht noch immer ein Abschlag von annähernd 80 Prozent.

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