Plug Power: Es bleibt desaströs!

Die Aktie von Plug Power verabschiedete sich mit einem kleinen Kurssprung ins Wochenende – und reduzierte damit ihr Jahresminus, kein Scherz, auf 80 Prozent.

Auf einen Blick:
  • Die Plug-Aktie verbesserte sich vor dem Wochenende um fast sieben Prozent
  • Das ändert allerdings nichts an der langfristigen, katastrophalen Kursentwicklung
  • Plug Power ist weiter von der Pleite bedroht, alles hängt wohl an einem Milliardenkredit
  • Analysten haben ihre Kursziele für den Wasserstoff-Titel längst drastisch gesenkt

Liebe Leserin, lieber Leser,

der kurzfristige Blick auf die Aktie von Plug Power könnte einen positiv stimmen. Am Freitag an der Nasdaq sprangen die Papiere des US-Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Spezialisten an der Nasdaq ohne neue Nachricht um fast sieben Prozent auf 2,49 US-Dollar. Ein Erfolg könnte man meinen. Doch weit gefehlt: Damit hat die Plug-Aktie nicht einmal den Verlust aus der vergangenen Woche ausgleichen können, waren die Papiere am Freitag der vorvergangenen Woche doch bei 2,51 Dollar aus dem Handel gegangen. Und blickt man nur drei Tage weiter zurück wird klar: Es ist und bleibt desaströs.

Plug meldete Meilensteine, die keine waren

Denn am 16. Juli war die Aktie von Plug Power tatsächlich kurzzeitig sogar bei 3,34 US-Dollar gehandelt worden. Es war der Höhepunkt eines kurzen Aufwärtslaufs, der mit zwei Wasserstandberichten am 9. und 10. Juli ihren Anfang genommen hatten, die Plug ohne erkennbaren Grund als „Meilensteine“ verkauft hatte. Man habe bis jetzt „Plug-Elektrolyseursysteme mit einer Leistung von über 95 Megawatt (MW) an Standorten auf der ganzen Welt, die  in Betrieb sind oder in Betrieb genommen werden“, hieß es. Tags darauf dann die Meldung, dass Plug Power in den letzten zwei Jahren in Europa 13 Wasserstofftankstellen installiert habe, „viele sind bereits heute betriebsbereit“.

  • Die krummen Summen (95 und 13), die unterschiedlichen Projektphasen, all das hat die Anleger offenbar nicht gestört
  • Sie lasen „Meilensteine“ – und schoben die Aktie ausgehend von 2,51 Dollar innerhalb von wenigen Tagen um ein Drittel nach oben

Plug Power mit nächster Kapitalerhöhung

Die dahinterstehende Strategie von Plug Power war offensichtlich: Man wollte den Kurs der Aktie künstlich nach oben treiben (was funktioniert hat), damit ein erwarteter Absturz nicht so dramatisch ausfallen möge. Denn tatsächlich kam der Hammer wenige Tage später: Das in großen, finanziellen Nöten steckende Unternehmen kündigte am 18. Juli nach Börsenschluss die nächste Kapitalerhöhung an. Dieses mal ging es um ein öffentliches Zeichnungsangebot im Wert von 200 Millionen US-Dollar an Stammaktien. Hinzu kam eine 30-tägige Option zum Kauf von zusätzlichen Stammaktien im Wert von bis zu 30 Millionen Dollar.

Die Reaktion der Märkte auf die nächste Hiobsbotschaft, nachdem Plug Power zuletzt im Januar neue Aktien im Wert von sogar mehr als 1 Milliarde US-Dollar auf den Markt geworfen hatte, folgte prompt:  Vom ihrem Höchststand am Tag davor bei 3,22 Dollar brach die Plug-Aktie am 19. Juli bis Handelsschluss auf 2,51 Dollar ein, ein Absturz um 22 Prozent. Von diesem haben sich die Papiere bis jetzt nicht nachhaltig erholt, notieren sie aktuell sogar 2 Cent tiefer. Langfristig bedeutet dies, dass Plug auf ziemlich genau dem Niveau von vor einem Vierteljahr notiert, aufs Jahr gesehen aber 80 Prozent an Börsenwert eingebüßt hat. In Worten: achtzig!

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Quartalszahlen waren eine Katastrophe

Und das ist auch kein Wunder: Die am 9. Mai von Plug Power vorgelegten Zahlen aus dem ersten Quartal 2024 waren schlichtweg eine Katastrophe: Der Umsatz war im Jahresvergleich von 210,3 Millionen auf 120,3 Millionen US-Dollar eingebrochen. Zugleich war der Nettoverlust von 207,8 Millionen auf 295,8 Millionen Dollar um 42 Prozent gestiegen und übertraf den Umsatz damit um ein Vielfaches. Bereits im Vorjahr hatte Plug mehr als eine Milliarde Dollar an neuen Verlusten angehäuft – und ist nun dringend auf einen milliardenschweren Kredit durch das US-Energieministerium angewiesen, um überhaupt das Geschäftsjahr überstehen zu können.

  • Ob dieser gewährt werden wird, ist weiterhin unklar, da hierfür zahlreiche Bedingungen gelten, an deren Erfüllung Plug noch immer arbeitet
  • Ein ranghoher republikanischer Senator forderte unlängst zudem die Prüfung des Milliardenkredits, weil er bei der Vergabe Vetternwirtschaft vermutet

Sollte das Geld nicht fließen, steht Plug Power trotz zweier Kapitalerhöhungen binnen eines halben Jahres vor dem Aus. Das hatte das Management im November 2023 gegenüber der Börsenaufsicht SEC offen eingeräumt. Das vorhandene Kapital werde „keine zwölf Monate mehr ausreichen, um den Geschäftsbetrieb aufrecht zu erhalten“, so Plug in der Mitteilung. Und die Quartalszahlen Anfang August werden zweifellos einen weiteren Verlust ausweisen. Kurzum: Wer in das US-Unternehmen investiert, muss nach wie vor damit rechnen, dass die Pleite (und damit ein Totalverlust für Anleger) keineswegs ausgeschlossen ist.

Kursziele für Plug-Aktie drastisch zusammengestrichen

Die meisten Analysten, lange Zeit dem Unternehmen unerklärlicherweise äußerst wohlgesonnen, haben mittlerweile ihren Irrtum erkannt. So hatte etwa die US-Bank Morgan Stanley ihr Kursziel für die Plug-Aktie nach den Quartalszahlen von 3,00 auf 2,50 Dollar gesenkt. Piper Sandler senkte die Prognose von zuvor 2,90 auf ebenfalls 2,50 Dollar – mithin das aktuelle Kursniveau. Die Citigroup hatte die Plug-Aktie bereits im April von Halten auf Verkaufen zurückgestuft, das Kursziel von zuvor 3,25 auf sogar 2,00 Dollar gekürzt und daran bislang nicht gerüttelt. Die Citi-Analysten rechnen bei der Aktie somit mit einem weiteren Rücksetzer um 20 Prozent.

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