Liebe Leserinnen und Leser,
ein unglaublicher Knall für Investoren und Analysten bei Plug Power: Die US-Amerikaner haben am Donnerstag einen Abschlag von mehr als -15 % hinnehmen müssen. Der negative Trend setzte sich auch am Freitag fort, wenn auch in abgeschwächter Form. Die Aktie verlor erneut über 5 Prozent an Wert.
Dies ist der größte Verlust seit langer Zeit und scheint ein für allemal klar zu machen, was die Börsen von Plug Power halten. Damit hat das Unternehmen an den Finanzmärkten eine enorme Quittung erhalten. Nun wird es brisant: Die Kursziele der Analysten sind fast schon eine Unverschämtheit, denn die aktuellen Ziele haben sich noch nicht so stark angepasst, wie dies hätte sein müssen.
Immerhin hat Plug Power nicht nur einen immensen Verlust an den Aktienmärkten produziert, sondern auch noch am sechsten Tag in Folge verloren. Die negativen Vorzeichen mehren sich ungewöhnlich. Die Zahlen müssen nun erst einmal an den Märkten verdaut werden. Nun wird es spannend zu sehen, ob die Börsen auf der anderen Seite einfach nur übertrieben haben.
Plug Power: Diese Zahlen, diese Zahlen
Plug Power hat seine Quartalszahlen präsentiert. Wir haben an dieser Stelle mehrfach darauf verwiesen, dass es fast schon zum guten Ton bei den US-Amerikanern gehört, die Börsen mit den jeweiligen Zahlen zu enttäuschen. Ein Blick auf das Chartbild legt nahe, dass dies auch in diesem Fall passiert ist. Plug Power hat enttäuscht – keine Frage.
Die Kursentwicklung der vergangenen Wochen war insgesamt unter dem Strich sogar positiv. Die Statistik ist durch die jüngsten Kursrückgänge nun deutlich wieder umgedreht worden – die Trend-Analysten gehen nun auf Basis der jüngsten Statistiken von einem Abwärtstrend aus.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Die Zahlen selbst sind offenbar der Anlass für die heftige Reaktion gewesen. Nun wird es zu prüfen sein, ob die Reaktionen zu groß ausgefallen sind.
- Der Umsatz belieft sich den Angaben nach auf 260,2 Millionen Dollar. In etwa konnte Plug Power damit sicherlich die Erwartungen der meisten Analysten erfüllen. Denn die haben nach Angaben von Capital IQ einen Umsatz in Höhe von 238,5 Millionen Dollar erwartet. Aber: Die Gesamtumsätze im laufenden Jahr sollen sich – so war es vorher verlautbart worden – auf 1,2 Milliarden Dollar belaufen. Bei einer absoluten Gleichverteilung der Quartalsumsätze wären demnach etwa 300 Millionen Dollar wichtig gewesen. Es sieht so aus, als seien aber die Umsätze damit insgesamt noch im Rahmen ausgefallen.
- Plug Power selbst gab dazu an, im Jahr 2024 werde das Unternehmen einen Umsatz von zwischen 1,2 Milliarden und 1,4 Milliarden Dollar schaffen. Dies entspricht den Analysten-Schätzungen, auf die Capital IQ verweist: Die gehen von 1,29 Milliarden Dollar aus. Die Frage sei erlaubt: Wird Plug Power diesen Umsatz wirklich erreichen können? Rein statistisch betrachtet sind die Hoffnungen derzeit etwas reduziert.
Die Verlustsituation ist indes noch schwächer als die ohnehin angegriffene Umsatz-Entwicklung. Denn die Verluste sind pro „verwässerter Aktie“ bei 0,40 Dollar deutlich höher gewesen als im Jahr zuvor. Ein Jahr zuvor hatte Plug Power einen Verlust von 0,30 Dollar je Aktie gemeldet. Immerhin hat sich der Verlust binnen Jahresfrist damit sogar um 0,30 Dollar erhöht.
Zum Vergleich: Der Umsatz vor einem Jahr lag bei 151,3 Millionen Dollar. Damit ist der schwächere Umsatz des Vorjahres damals mit einem weniger dramatischen Verlust verknüpft worden. Das bedeutet: Die Rentabilität hat nachgelassen. Dies dürft e die Börsen wohl auch beschäftigt haben.
Die Reaktion jedenfalls war dramatisch. Nur die Kursanalysten haben kaum reagiert. Das durchschnittliche Kursziel ist zwar etwas zurückgenommen worden, liegt aber immer noch bei 18,68 Dollar. Das entspricht einem Potenzial von 73 %. Dies ist sicherlich deutlich übertrieben – denn im Moment ist nicht erkennbar, wie Plug Power solche Kursziele rechtfertigen sollte.
Die Erklärungen reichen nicht, um eine schnelle Wende erwarten zu lassen. Die Kursziele sind in der Regel auf 12 Monate angelegt. Insofern ist die Schätzung zumindest sehr ambitioniert.
Der Trend ist zudem nun deutlich schwächer als zuvor. Der massive Verlust hat den Kurs auf weniger als 10 Euro nach unten getrieben. Das wiederum kann weitere automatisierte Verkäufe auslösen, wie die Erfahrung zeigt. Möglicherweise aber sind die derzeitigen Kursprobleme aber auch schon eingepreist – denn gut 15 % Minus sind wirtschaftlich ebenso wenig zu rechtfertigen.
Welche Trendentwicklung hier richtig ist, wird sich in den kommenden Tagen noch zeigen. Die -15 % vom Donnerstag führten dazu, dass der Kurs von Plug Power klar unter die 200-Tage-Linie gesunken ist. Diese verläuft bei 11,58 Euro – und ist auf den ersten Blick so weit entfernt, dass keine Besserung mehr zu erwarten sein dürfte. So kalkulieren jedenfalls die technischen Analysten.
Auch der GD100 ist nun unterkreuzt. Diese 100-Tage-Linie ist die mittelfristige Trendlinie, die gleichfalls prominent und deshalb auch bei großen Investoren und deren Algorithmen teils zum Einsatz kommt. Wenn diese Entwicklung – die auch bei kürzerfristigen Trend-Indikatoren zu sehen ist – nun in den kommenden Tagen bestätigt würde, könnte es durchaus zu einem weiteren großen Problem kommen.
Der Tiefstkurs im laufenden Jahr liegt deutlich unterhalb von 8 Euro. Nach Börsenschluss am Freitag notierte die Aktie mit 8,03 Euro nur noch knapp darüber. Wenn dieser Tiefstkurs nun avisiert würde, wäre dies ein weiteres charttechnischen Abwärtstrendsignal. Gerade am Montag wird sich zeigen, ob die scharfe Korrektur am Donnerstag am Ende vielleicht von den Marktteilnehmern etwas zurückgenommen wird. Die Reaktion am Freitag lässt daran Zweifel aufkommen. Und dies wäre noch kein Signal dafür, dass die Märkte die sehr schlechten Zahlen bereits verdaut haben. Gegenbewegungen wären nicht unüblich. Jetzt gilt es, genau hinzusehen.
Plug Power-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Plug Power-Analyse vom 14. November liefert die Antwort:
Die neusten Plug Power-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Plug Power-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 14. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.