Liebe Leser,
Plug Power hat am Donnerstag einen Niederschlag erleben müssen, der selten ist. Die Notierungen des US-Wasserstoff-Herstellers sind um etwa 8 % nach unten gesaust. Dabei war es anfangs noch zu kleineren Gewinnen gekommen. Was ist da los? Eröffnet sich umgekehrt die Chance, nach übertriebenen Verlusten jetzt nach oben zu marschieren?
Plug Power: Das war zu viel
Der Hintergrund der Kursbewegungen gestern richtet den Blick auf die Entscheidungen und Rahmenbedingungen durch Dritte. Am Mittwochabend hat die Fed, die US-Zentralbank, die Zinsen erhöht. Dies ist zunächst ein deutlicher Stimmungsaufheller für die US-Börsen und damit auch den Wasserstoff-Sektor gewesen.
Die Tonlage war eindeutig: Hauptsache sei, dass überhaupt eine Entscheidung getroffen wurde, gleich in welcher Richtung und in welcher Stärke. Dies wiederum sollte damit ein wochenlanges Warten auf die Zinsbewegungen beenden. Technologie-Werte und auch der Wasserstoff-Bereich zeigten sich zunächst erholt.
Wohlgemerkt: Plug Power gab zumindest gestern keine weitere Nachricht an den Markt. Dann allerdings drehte sich der Wind in den USA. Der Dow Jones verlor etwa 3 %. Dies war nach den positiven Reaktionen auf die Zinsentscheidung am Tag zuvor schlicht eine Überraschung. Damit drehten auch die Notierungen im Wasserstoff-Segment.
Warum Plug Power noch einmal 2 Prozentpunkte mehr abgab als etwa die Konkurrenz von Nel Asa, ist derzeit unklar. Dennoch gilt es den Wert zu beobachten. Die Aktie hat immerhin die Untergrenze in Höhe von 20 Euro verteidigen können. Das hat zur Folge, dass es jederzeit zu einem Turnaround kommen kann, da höhere Verluste ohne einen wirtschaftlichen Auslöser oft genug wieder korrigiert werden.
Der Titel ist allerdings aus der Sicht der technischen Analysten vergleichsweise schwach. Die Notierungen verlaufen deutlich unter den trendentscheidenden GDs. Der GD38 ist mit einem Wert von über 24 Euro inzwischen mehr als 20 % vom Kurs der Aktie entfernt. Der GD100 ist immerhin annähernd 20 % entfernt. Zudem bleibt der GD200 praktisch aus dem Sichtfeld. Die Trendlinie ist bei über 26 Euro mittlerweile etwa 30 % vom Kurs der Aktie entfernt. Damit stehen die Chancen auf eine kurzfristige technische Trendwende schlecht.
Einen Hoffnungsschimmer allerdings gibt es für Analysten und Investoren. Die Aktie kann aus Sicht der wirtschaftlich orientierten Analysten bald einen Schub bekommen. Der Konzern wird am 11. Mai seine Quartalszahlen präsentieren. Dies wiederum kann für Überraschungen sorgen. Erfahrungsgemäß allerdings kann es dabei in beide Richtungen gehen: Der Markt erwartet einen deutlichen Abbau der Verluste. Im Jahresverlauf wird ein Verlust von gut 20 Cent pro Aktie eingepreist. Im vergangenen Jahr sind es mehr als 80 Cent pro Aktie gewesen. Deshalb wird der 11. Mai zu einem Prüfstein.
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