Liebe Leserinnen und Leser,
nach -14 % in der abgelaufenen Woche lesen Sie jetzt einen Bericht über Plug Power, der ernsthaft die Risiken untersucht, ob bei Plug Power auch einfach alles zu Ende sein kann! Der Bericht ist insofern etwas spekulativ, als niemand sehr konkret hinter die Zahlen sehen kann. Es gibt aber Verdachtsmomente und einen Versuch, diese Informationen zu verarbeiten. Am Ende entscheidet auch der Markt, ob es in den kommenden Tagen und Wochen noch einmal vorwärts geht – wie die wirtschaftlichen Gegebenheiten sind, wird allerdings nicht an den Börsen entschieden, sondern in erster Linie in der wirtschaftlichen Realität.
Das Chartbild zeigt, dass sich auch die Börsen längst entschieden haben. Der Kurs der Aktie ist auf dem Weg nach unten – und dies sehr deutlich.
Die Statistik zum Kurs von Plug Power bleibt ebenfalls keine Antwort schuldig. Im laufenden Jahr verlor der Titel mehr als -71 %. Das bedeutet, derzeit bleibt von der Marktkapitalisierung der US-Amerikaner nicht einmal ein Betrag von 2 Milliarden Euro übrig.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
In der Realität angekommen: Plug Power
Aktuell, so ein Bericht auf „Börse Online“, habe das Unternehmen noch einen US-Dollar-Cash-Bestand in Höhe von 569 Millionen. Das würde noch reichen, um bis zum 1. Quartal 2025 zu überleben, wenn die aktuelle „Burn-Rate“ bleiben würde. Auf deutsch: Wenn das Unternehmen im selben Tempo Geld verbrennt wie aktuell, dann lässt sich das Ende fast schon ausrechnen.
Immer vorausgesetzt bei solchen Überlegungen: Das Unternehmen erhält kein Geld und/oder kein Geld von außen als Darlehen, das jetzt ggf. dringend nötig werde.
Die Finanzierung von außen, so der Bericht, würde bei den steigenden Zinsen annähernd unmöglich geworden sein. Zur Erklärung: Die Zinsen sind nicht nur in der Euro-Zone, sondern auch in den USA sehr deutlich gestiegen. Wer als Unternehmen Geld aufnehmen möchte, wird selbst in guten Fällen (hohe Substanz, enormes Vertrauen) je nach Laufzeit sicher deutlich mehr als 4 % zahlen müssen.
Je höher aber das Risiko – in den Augen der Finanzmärkte, aber auch in den Augen der Rating-Agenturen -, desto größer werden die Anforderungen zur Verzinsung. Rein kalkulatorisch an dieser Stelle: Würde Plug Power beispielsweise 7 % bis 8 % finanzieren müssen für zusätzliches Kapital, müsste Plug Power dieses Geld naheliegenderweise auch direkt aus den Cash-Zuflüssen erwirtschaften. Dieses Geld müsste also zusätzlich aus dem, was Plug Power ohnehin schon nicht verdient, erzielt werden. Plug Power wird im laufenden Jahr ein Minus von ca. 900 Millionen Dollar bei Umsätzen von vielleicht 1,1 Mrd. Dollar erzielen, so die Berechnungen.
Dabei ist es unerheblich, ob die Verluste teils lediglich bilanzieller Natur sind: Plug Power würde mit jedem Cent, der zur reinen Zinszahlung (zusätzlich) abfließt, die Position tendenziell eher vergrößern.
Die dramatische Erklärung
So musste Plug Power seiner jüngsten Erklärung auch einen „Going Concern“-Hinweis beilegen. Die inhaltliche Übersetzung: Wirtschaftsprüfer sind nicht mehr der Meinung, dass es eine „nachhaltige Zukunft für das Unternehmen“ geben würde. Bzw., an der nachhaltigen Zukunft würden „deutliche Zweifel“ bestehen.
Dieser Umstand wird dazu führen, dass Plug Power wahrscheinlich eine Kapitalerhöhung durchführen sollte. Fremdkapital, das einfach als Darlehen zugeführt wird, ist aus den oben genannten Überlegungen zum einen teuer, zum anderen wahrscheinlich wenig zielführend. Eine Kapitalerhöhung würde bedeuten, dass Investoren gesucht werden, die das Grundkapital erhöhen. Das würde zur Ausgabe neuer Aktien führen, auf die bisherige Aktionäre ein Bezugsrecht erhielten. Typischerweise können Altaktionäre dann neue Aktien erwerben (und selbst die Kapitalerhöhung auf diese Weise mitvollziehen), wenn sie den Anteil am Unternehmen in der bis dato gültigen Weise aufrecht erhalten wollen.
Aktuell, so setzt wiederum der hier zitierte Bericht ein, gibt es dazu wohl keine Alternative, wenn es nicht zu einer Insolvenz kommen soll. Die plötzliche Profitabilität des Unternehmens jedenfalls wäre eine Überraschung. Plug Power selbst möchte im Forecast erst für Dezember 2026 mit einem positiven Ertrag, sprich: Gewinnen, rechnen. Wenn weiterhin so viel Cash wie bislang verbrannt würde, benötigte Plug Power diesem Bericht nach annähernd 800 Millionen Dollar. Das wären mittlerweile sogar über ein Drittel dessen, was die Aktie derzeit insgesamt an den Börsen wert ist.
Warum sollten Investoren diesen Weg mitgehen? Dies wird die große Frage sein, die es zu beantworten gilt. Entweder Plug Power schafft jetzt überdimensional schnell oder viel Aufträge heran oder muss sich dazu eine andere Begründung ersinnen. Einfach nur das Unternehmen retten zu wollen, dürfte für viele Investoren keine geeignete Begründung sein.
Zudem ist der Trend klar nach unten gerichtet. Bis zu 3 Euro kann die Aktie noch fallen, dann würde sie schon wieder den niedrigsten Kurs des laufenden Jahrzehnts erreichen. Auch dies ist keine direkte Einladung für eine Kapitalerhöhung. Charttechnisch ist zudem der Weg in einen echten Aufwärtstrend nahezu verbaut. Denn die Aktie dürfte erst bei Kursen zwischen 8 und 9 Euro ein Ausgangsniveau erreicht haben, das für Charttechniker eine langfristige Aufwärtsbewegung unterstreicht.
Nur Analysten, die von Marketscreener zitiert werden, scheinen zuversichtlich zu sein. Das durchschnittliche Kursziel liegt unverdrossen mehr als 150 % über den aktuellen Notierungen. Oder sind die Kursziele am Ende von den betreffenden Analysten nur nicht rechtzeitig wieder nach oben korrigiert worden? Angesichts der Risiken sieht es ganz danach aus.
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