Plug Power-Aktie: Sammelklage – schlimmer geht immer!

Plug Power steckt in der Krise. Jetzt droht der Wasserstoff-Firma auch noch juristisches Ungemach – vonseiten verärgerter Investoren.

Auf einen Blick:
  • Plug Power muss sich in den USA offenbar einer neuen Sammelklage stellen.
  • Demnach werfen Investoren dem Management irreführende Aussagen zur Geschäftsentwicklung vor.
  • So sollen Firmenchef Andy Marsh und andere Manager bewusst Probleme verschwiegen und den Ausblick beschönigt haben.

Von einer Erfolgssträhne kann bei der US-Wasserstofffirma Plug Power derzeit nicht die Rede sein. Auf 12-Monats-Sticht stand die Aktie am Freitag mit mehr als 60 Prozent im Minus (Stand:28.04.2024, 12:00 Uhr). Vor allem die hohen Verlustzahlen, verfehlte Prognosen und das Ausbleiben großer Aufträge lasten schwer auf der Börsenfantasie.

Als wäre das noch nicht schlimm genug, wird Plug Power nun offenbar mit einem weiteren unrühmlichen Kapitel konfrontiert, wie aus Medienberichten hervorgeht. Demnach wurde vor einem Gericht im US-Bundesstaat Delaware eine Sammelklage gegen die Wasserstofffirma eingereicht.

Sammelklage gegen Plug Power: Hat das Management die Investoren bewusst getäuscht?

Die Kläger werfen dem Unternehmen vor, gegen das Bundeswertpapiergesetz verstoßen zu haben. Demnach sollen Firmenchef Andy Marsh und andere führende Plug Power-Manager zwischen August 2022 und März 2024 bewusst falsche Angaben und Prognosen zur Geschäftsentwicklung getätigt haben.

Im August 2022 etwa hatte Marsh betont, dass die Firma einen „starken Geschäftsausblick“ habe. Der CEO stellte der Börse daraufhin einen Umsatz für 2022 in Höhe von 900 bis 925 Millionen Dollar in Aussicht – was einem Wachstum von 80 bzw. 85 Prozent gegenüber dem Vorjahr entsprochen hätte.

Mitte Oktober hatte Plug Power dann mitgeteilt, dass der Umsatz im Gesamtjahr 5 bis 10 Prozent niedriger ausfallen würde. Andy Marsh begründete das damals mit Problemen in den Lieferketten und mit dem Geschäftstiming. Ende Januar 2024 legte Plug Power dann noch einmal nach und gab bekannt, dass das 2022er-Wachstum im Jahresvergleich nur noch bei 45 bis 50 Prozent liegen werde. Abermals wies Marsh auf Probleme in den Lieferketten hin, musste aber auch Produktionsschwierigkeiten einräumen.

Anfang März veröffentlichte Plug Power dann seine definitiven Zahlen zu 2022. Der Umsatz legte demnach nur um 40 Prozent zu. Das Wachstum war also nur halb so groß, wie Andy Marsh ursprünglich in Aussicht gestellt hatte. Die Folge: Der Aktienkurs krachte im März abermals in sich zusammen.

Investoren monieren „erhebliche Schäden“

Und eben diesen Wertverlust monieren die klagenden Investoren. Diese werfen Plug Power vor, mit Absicht nicht die Wahrheit zur erwarteten Geschäftsentwicklung gesagt zu haben. „Infolge der rechtswidrigen Handlungen und Unterlassungen der Beklagten und des erheblichen Rückgangs des Marktwerts der Stammaktien des Unternehmens, als die Wahrheit ans Licht kam, haben der Kläger und andere Mitglieder der Sammelklägergruppe erhebliche Schäden erlitten“, heißt es in der Klageschrift. Unterstützt wird die Sammelklage indes von mehreren Anwaltskanzleien.

Bereits im September 2022 war in den USA eine Sammelklage gegen Plug Power eingereicht worden. Auch diese Klage wirft dem Management irreführende Aussagen gegenüber Investoren vor. Bis dato gibt zu diesem Fall allerdings keine Neuigkeiten.

Kein gutes Signal für die Plug Power-Aktie

Es bleibt abzuwarten, ob sich die Kläger gegen Plug Power durchsetzen werden. Entscheidend wird sein, ob dem Management eine bewusste Täuschungsabsicht nachgewiesen werden kann.

Fakt ist: Allein die Tatsache, dass die Investoren der Firmenführung solche schweren Vorwürfe machen, stärkt nicht gerade das Vertrauen in die Plug Power-Aktie.

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