Liebe Leserin, lieber Leser,
die Anleger warten sehnlichst auf die Quartalszahlen von Plug Power. Das zeigt sich durch die Unentschlossenheit an den Märkten in den vergangenen Tagen und Wochen. Mitte Oktober hatten die Papiere des Brennstoffzellen- und Wasserstoff-Spezialisten aus den USA noch einen Lauf, von 6,40 US-Dollar zum Monatsbeginn war es bis auf 7,70 Dollar nach oben gegangen. Davon ist die Plug-Aktie wieder weit entfernt. Doch erst am Donnerstag werden Anleger Genaueres wissen, wie es um das Unternehmen steht. Und so lieferte Plug Power in dieser Woche erst einmal ein Kinderbild statt Fakten.
Plug Power präsentiert Mitarbeiterin ganz privat
Das ist kein Scherz: Die letzte Mitteilung aus dem operativen Geschäft erfolgte am 16. Oktober, man sei maßgeblich an einem der von der US-Regierung mit Milliarden geförderten Wasserstoff-Hubs beteiligt, hieß es damals, ohne näher ins Detail zu gehen. Das tat Plug Power dafür jetzt, indem man eine Mitarbeiterin sehr ausführlich im Unternehmensblog vorstellte und das Porträt über X (vormals Twitter) promotete. Mit auf dem Foto zur Geschichte sind ihr Ehemann und das gemeinsame Kleinkind Margot. Nur der schwarze Labrador der Familie hat es nicht aufs Bild geschafft.
Jessica Fleck, Senior Manager of Energy Procurement, verkörpere den Geist von Plugs Vision für eine nachhaltige Zukunft, ließ man wissen. Jessica spiele zudem eine zentrale Rolle für Plug. Zu ihren Aufgaben gehören demnach die Analyse der Energietarife für zukünftige Wasserstoffanlagen, die Aushandlung von Energiekosten und Verträgen für im Bau befindliche Anlagen sowie die Verwaltung von Risiken und Marktrisiken für Gutschriften für erneuerbare Energien.
- Trotz der scheinbar anstrengenden Rolle habe Jessica eine andere Perspektive, heißt es in dem Artikel.
- Sie wisse, dass sie „in den Zukunftsbranchen, in denen Wasserstoff zum Einsatz kommt, einen Unterschied macht“
Zwischen Karriere und Familienglück
Zielstrebig sehe Jessica ihre Arbeit als einen entscheidenden Beitrag zur Gestaltung der Zukunft der Wasserstoffindustrie. Plugs Umfeld des kontinuierlichen Wachstums und der persönlichen Entwicklung habe es ihr ermöglicht, „sich zu entfalten, und ihre Leidenschaft geht über den Arbeitsplatz hinaus“, heißt es blumig. Etwa dann, wenn sie die landschaftliche Schönheit von Raleigh, North Carolina, genieße. Die meiste ihrer Freizeit Zeit allerdings verbringt sie laut Porträt damit, „Margot hinterherzujagen und dafür zu sorgen, dass sie nicht zu sehr am Schwanz unseres Hundes zieht!“
„In dieser Balance zwischen einer dynamischen Karriere und geschätzten Familienmomenten dient Jessica Flecks Reise als Inspiration für uns alle und erinnert uns an die Bedeutung von Leidenschaft, Vielseitigkeit und der Schönheit, die uns umgibt“, lässt Plug Power die Leser wissen. Interessant. Und wie läuft sonst so das Geschäft?
Plug-Aufträge noch unter Vorbehalt
Auf eine substantielle Antwort müssen die Anleger noch warten. Allzu hoch sollten die Erwartungen aber wohl nicht sein, insbesondere was die Auftragseingänge im dritten Quartal anbetrifft. Im Rahmen des Plug-Symposiums am 10. Oktober hatte das US-Unternehmen zwar zwei Großprojekte in Aussicht gestellt, für die Plug Power die Elektrolyseure liefern soll. Beide Bestellungen aber stehen noch unter dem Vorbehalt einer endgültigen Investitionsentscheidung (FID). Das Wasserstoffproduktionsprojekt von Fortescue in Queensland, Australien, für das Plug der bevorzugte Lieferant von 550-MW-Elektrolyseuren sein soll, unterliegt gar noch den endgültigen Verhandlungen und Genehmigungen. Eine FID werde für Ende Dezember 2024 erwartet.
- Im Betrieb werde die Anlage voraussichtlich jährlich etwa 385.000 Tonnen grünen Ammoniak aus grünen Wasserstoff produzieren, hieß es
- Der geplante Deal stärke Plugs „etablierte Führungsposition bei der Bereitstellung von Elektrolyseur-Lösungen auf globaler Ebene“, sagte CEO Andy Marsh
Analysten mit ambitionierten Kurszielen
Doch im Konjunktiv lässt sich kein Geld verdienen, daher kommt es auf die fixen Aufträge an. Und von denen war in den vergangenen Monaten zumindest öffentlich nichts zu vernehmen. Das war bei Nel ASA zwischen Juli und September genauso. Und so enttäuschte der norwegische Wettbewerber prompt bei den Quartalszahlen, die bereits am 25. Oktober veröffentlicht worden waren. Um mehr als die Hälfte war der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eingebrochen, die Nel-Aktie sackte in der Folge auf ein neues Mehrjahrestief, von dem sie sich mittlerweile wieder etwas abgesetzt hat.
Ob Plug Power am Donnerstag ein ähnliches Schicksal an der Börse bevorsteht? Die Analysten haben ihre Erwartungen in den vergangenen zweieinhalb Jahren zwar massiv nach unten korrigiert, analog zum Absturz der Aktie, halten mittelfristig aber einen deutlichen Kursanstieg für realistisch. Mit einem mittleren Kursziel von aktuell 14,74 US-Dollar erkennen 31 Experten laut marketscreener.com ein enormes Kurspotenzial. Stand Donnerstag empfohlen
- 23 Analysten die Plug-Aktie aktuell zum Kauf
- acht plädierten derweil auf „Halten“
- eine Verkaufsempfehlung lag nicht vor
Viel Optimismus also unter den vermeintlichen Experten. Bei Plug Power, das lehrt die jüngere Geschichte, muss das allerdings nicht allzu viel heißen.
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