Liebe Leserinnen und Leser,
Plug Power schaffte zum Auftakt der neuen Woche gestern ein deutliches Plus. In den ersten Handelsstunden schob sich der teils umstrittene Titel aus dem Wasserstoff-Sektor um gut 1 % aufwärts. Die Nachrichtenlage hat sich auf den ersten Blick nicht geändert. Dennoch sind die US-Amerikaner derzeit wohl noch ein Profiteur der eigenen guten Nachrichten, die das Unternehmen erst vor kurzem bekannt gab. Damit hat Plug Power derzeit gegenüber dem norwegischen Konkurrenten von Nel ASA das Momentum auf seiner Seite.
Plug Power: Momentan besser als Nel Asa
Nel Asa zeigt sich auch an den Aktienmärkten deutlich schwächer als Plug Power – kurzfristig. Die Norweger konnte am Montag mit einem Abschlag von etwa -2% die Börsen nicht mehr hinter sich bringen. Der Aufschlag von und für Plug Power hat dagegen die jüngste Schwächeserie vom Ende der vergangenen Woche wieder etwas abgebremst.
Während Nel Asa mit einem Rutsch in Richtung von 1,10 Euro kämpft, konnte Plug Power vor einer Woche mit dem Plus von fast 8 % punkten und schaffte am Dienstag vergangener Woche noch ein Plus von +5,4 %. Damit waren die folgenden schwächeren Tage mehr als überkompensiert. Dies zeigt sich auch im kurzfristigen Chartbild, bei dem allerdings über eine längere Zeitstrecke unverändert ein Abwärtstrend sichtbar wird.
Auch die Kursstatistik ist nur über einen sehr kurzfristigen Zeitraum im grünen Bereich. Innerhalb eines Monats konnte Plug Power das Plus auf 16,5 % schieben. Die Verluste im laufenden Jahr aber schwächten sich auf diese Weise nur ab. Sie sind mit etwa -25 % noch immer beträchtlich.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
In den zurückliegenden 12 Monaten ging es für und mit Plug Power sogar um mehr als -46 % nach unten. Damit ist die Aktie statistisch betrachtet in einem sehr klaren Abwärtstrend – der sogar noch etwas heftiger ausfällt als bei Nel Asa. Die Norweger sind gleichfalls im Baisse-Modus, zeigen sich aber moderat schwächer.
Dennoch fällt die jüngste Positiv-Entwicklung bei Plug Power durchaus ins Gewicht.
Die US-Amerikaner haben zuletzt drei Aufträge aus Nordeuropa gemeldet. Es geht um die Lieferung von Elektrolyseuren, die wiederum für die Produktion von grünem Wasserstoff benötigt werden. Grüner Wasserstoff, der aus den Quellen der Erneuerbaren Energie gespeist wird, kann nicht nur in Skandinavien, sondern auch in der EU und vor allem in den USA künftig im Zuge der Energiewende eine deutlich höhere Aufmerksamkeit erhalten. Das ist der Grund dafür, dass Aufträge, wie der von Plug Power nun vorgestellte, auf Aufmerksamkeit stoßen.
Wie umfangreich der Auftrag bzw. die Aufträge sich wirtschaftlich auswirken, ist nicht bekannt geworden. Das ist ungewöhnlich, jedoch bei Plug Power keine Seltenheit. Die Unternehmung berichtet unzureichend bezogen auf die quantifizierbaren Effekte. Dennoch scheint der Titel von dieser recht dünn unterfütterten Meldung noch immer zu profitieren.
Spannend wird es allerdings aus wirtschaftlicher Sicht beispielsweise erst am 27. Juni.
Am 27. Juni kann sich die Stimmung für Plug Power entscheiden
Die US-Amerikaner werden ihre Jahreshauptversammlung abhalten. So zumindest ist es auch geplant. Es wäre überraschend, wenn Aktionäre oder Aktionärsgruppen nicht diverse Fragen an Plug Power richten würden. Immerhin sind die US-Amerikaner im vergangenen Jahr wirtschaftlich erneut in eine katastrophale Situation gekommen.
Der Umsatz war mit deutlich weniger als 900 Millionen Dollar noch einmal schwächer, als selbst wohlmeinende Analysten dies wohl erwartet hätten. Plug Power hat Analysten und teils offenbar auch den Markt schon daran gewöhnt, dass die Ergebnisse jeweils schwächer ausfallen, als dies im Vorfeld angenommen wurde. Die schwachen Jahreszahlen allerdings waren nicht die einzige Enttäuschung.
Anfang Mai publizierte Plug Power dann auch Quartalszahlen, die noch einmal schwächer ausfielen als angenommen. Das erste Quartal war eine Enttäuschung. Hier kommt wieder der norwegische Konkurrent von Nel Asa auf die Bühne.
Nel Asa hat anders als Plug Power überzeugende Teil-Zahlen als Quartalsergebnis präsentieren können. Die Norweger hatten beim Umsatz die Erwartungen im Mittel sogar übertroffen. Damit hat die Aktie von Nel Asa einen Impuls erfahren, der wiederum für Plug Power ausgeblieben war.
Vor diesem Hintergrund sind zum einen die oben erwähnten Aufträge für Plug Power bedeutend. Zum zweiten kann damit auch die Jahreshauptversammlung zum Ort werden, an dem die Stimmung bei entsprechenden Erklärungen des Vorstands wieder drehen kann. Die Börsen jedenfalls sind – wie oben dargelegt – zumindest kurzfristig wieder überzeugter.
Immerhin hat die Aktie aus Sicht der Charttechniker durch die Gewinne bis auf mehr als 8,50 Euro die bedeutende und viel beachtete 10-Euro-Marke wieder im Visier. Dies kann bei Algorithmen, wie institutionelle Investoren wie etwa Fonds oder auch Versicherungen sie mitverwenden, durchaus eine Rolle spielen. Noch fehlen etwa 1,40 Euro, aber die magische Grenze nähert sich bereits an.
Unter dem Strich jedoch sind auch die Chartanalysten sicherlich in der überwiegenden Mehrheit unverändert der Auffassung, dass Plug Power im Abwärtstrend bleibt. Das hat die Aktie gemein mit dem norwegischen Titel von Nel Asa, der auch charttechnisch – und technisch betrachtet – im Abwärtstrend verläuft. Bei Plug Power gibt es allerdings eine Besonderheit. Das Unternehmen hat mit 19 Dollar ein hohes Kursziel der Analysten erhalten. Die Aktie hätte basierend auf dem aktuellen Kurs von 9,20 Dollar ein Potenzial in Höhe von etwa 100 %.
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