Liebe Leserinnen und Leser,
im Laufe der Woche hat die Aktie von Plug Power deutlich an Wert verloren. In den letzten 5 Tagen ging es um rund 13 Prozent südwärts. Dennoch sind die Notierungen von Plug Power derzeit hoch interessant. Zuvor waren sie im Aufwärtstrend und könnten mit dem richtigen Push eine wichtige Marke überwinden. Dazu wird das US-Unternehmen am 27. Juni ggf. alles drehen können. Dann steht die Jahreshauptversammlung an, auf der auch die Perspektive für das laufende Jahr ein Thema sein wird. So bietet die Aktie reichlich Diskussionsstoff und ggf. auch Wachstumspotenzial – so jedenfalls die Ansicht von Bankanalysten, die weiterhin mit extremen Schätzungen den Aufwärtslauf des Titels begleiten.
Plug Power: Das sind die Vorzeichen
Die Jahreshauptversammlung befasst sich in erster Linie mit den Zahlen aus dem vergangenen Geschäftsjahr. Die Enttäuschung, die Plug Power seinen Investoren – und auch den begleitenden Analysten – damit bereitete, ist praktisch schon lange verdaut. Ende Januar 2024 hatten die US-Amerikaner in einer Art Vorbericht schon davor gewarnt, dass sowohl die Seite der Erlöse wie auch die Erträge enttäuschen würden. Genauso ist es gekommen.
Plug Power war bis dato in den vergangenen Jahren dafür bekannt, dass Analysten sich mit ihren Schätzungen, meist basierend auf Unternehmensangaben, jeweils zu optimistisch verhalten hatten. Dieser Umstand zeigte sich auch im 1. Quartal 2024. Erneut musste Plug Power schlechtere Zahlen offerieren als zuvor vermutet. Deshalb rutschte auch der Wert der Aktie seit Herbst 2022 insgesamt spektakulär nach unten. Erst seit einigen Wochen geht es wieder aufwärts, wie auch im Chartbild für das Unternehmen sichtbar wird.
Die Kursdaten in den vergangenen Monaten und letztlich sogar Jahren sprechen dieselbe Sprache: Plug Power hat an den Börsen zum großen Teil enttäuscht und damit auch statistisch sichtbar bei Analysten einen Abverkauf ausgelöst.
Die Kursperformance der Plug Power-Aktie
Allein seit Jahresanfang ging es für die Notierungen schon wieder um nunmehr -15 % nach unten. Die Bilanz las sich zwischenzeitlich noch deutlich schlechter. Dies ist nicht verwunderlich: Die Probleme drehen sich im Kreis. Ursprünglich hatte CEO Andy Marsh für 2024 angekündigt, zumindest im operativen Geschäft eine schwarze Null schreiben zu wollen. Daran scheitert das Unternehmen ersichtlich, auch wenn der Umsatz statt wie 2022 bei weniger als 900 Millionen Dollar nun 1,2 bis 1,3 Milliarden Dollar erreichen soll.
Nun aber dreht sich das Blatt langsam. Plug Power wird auf der Jahreshauptversammlung menschlichem Ermessen nach darauf eingehen, dass zuletzt drei Aufträge über Elektrolyseure in Nordeuropa gewonnen wurden. Plug Power beginnt damit, die neue Energie-Euphorie in den USA – mit deren Inflation Reduction Act (IRA) fließen immense Beträge in den Markt, mit denen Unternehmen darin unterstützt werden, grünen Wasserstoff zu nutzen – und in der EU zu nutzen. Es geht stets darum, umstellungswilligen Unternehmen Elektrolyseure zu verkaufen.
Am 27. Juni dürfte genau davon auch berichtet werden. Die Stimmung unter den Analysten hat unter den vormaligen Enttäuschungen dazu jedenfalls noch nicht oder jedenfalls noch nicht zu stark gelitten. Die Analysten sehen Plug Power weiter vorne.
Die aktuell gültige Konsensschätzung der Profi-Analysten liegt bei 19,11 Dollar, der Kurs hat 10,57 Dollar erreicht (und dabei weniger als 10 Euro, die auf unserer Währung basierende magische Grenze). Damit eröffnet sich auch der Sicht der Analysten noch immer ein Kurspotenzial von gut 80 %.
Plug Power: 80 % Kurspotenzial
Am Ende bleibt die Frage, ob diese Schätzung von 80 % realistisch sein kann. Der Umsatz wird in den kommenden Jahren offenbar tatsächlich steigen, da auch Unternehmen wie Amazon in den USA verstärkt auf Plug Power und dessen Elektrolyseure setzen wird. Eine alte Schätzung von CEO Andy Marsh bezieht sich auf Aufträge von Amazon. Demnach werde der Umsatz im Jahr 2026 drei Milliarden Dollar erreichen, während für 2024 wie oben beschrieben noch 1,2 bis 1,3 Milliarden Dollar zu erwarten sind.
Sollte Plug Power hier richtig liegen, dann wird dies mit höherer Sicherheit auch dazu führen, dass Plug Power – endlich – profitabel wirtschaftet. Das wiederum würde Investoren Recht geben – auch Analysten – die noch von höheren Kurszielen träumen. Am 27. Juni auf der Hauptversammlung wird Plug Power mit seinem Bericht zumindest die Stimmung entsprechend anheizen können.
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